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Zustimmung, dass MAN ON FIRE sein letzter herausragender Film war. So alt ist der aber ja auch noch nicht und so viel hat Scott danach auch nicht mehr gedreht. ;-)
Seine ganz großen Meisterwerke sind meiner Meinung nach TRUE ROMANCE, THE LAST BOY SCOUT, eben MAN ON FIRE und natürlich auch TOP GUN (der mag inhaltlich heutzutage [und eigentlich auch schon damals] zu belächeln sein, aber die Flugsequenzen sind bis heute unerreicht - und der Film ist über 25 Jahre alt).
Der Aussage, Scott habe auch "Schrott" gedreht, würde ich aber ganz energisch widersprechen. Ich stimme sogar zu, dass DOMINO sein schwächster Film ist (der einzigen Tony-Scott-Film, den ich ansonsten nicht mindestens "gut" fand, ist SPY GAME). Den fand ich streckenweise auch enorm nervig, andererseits hat auch der seine richtig starken Momente, ist technisch einwandfrei und zumindest erkennt man auch hier Scotts einzigartigen Stil, dem er bis zum Schluss treu geblieben ist, ohne sich verbiegen zu lassen. Ein richtig schrottiger Film sieht für mich jedenfalls anders aus, auch wenn ich verstehen kann, dass viele den nicht mochten, ich hatte wie gesagt auch meine Probleme mit ihm.
Was seine letzten Filme und da im Speziellen UNSTOPPABLE angeht, finde ich, dass er da nochmal zu absoluter Höchstform aufgelaufen ist. Liest man eine bloße Inhaltsangabe, klingt das am ehesten nach einem TV-Thriller oder allerhöchstens nach einer B-Movie-DTV-Premiere. Scott hat daraus einen einzigen Adrenalinrausch voller atemloser, grandios inszenierter Action erschaffen.
Der Mann war eine Klasse für sich. Ich kann mich nur wiederholen, ich habe seit CRIMSON TIDE (auch ein wahnsinnig guter Film) jeden seiner Filme im Kino gesehen (und TRUE ROMANCE auch nur nicht, weil ich damals noch nicht rein durfte) und obwohl da zuletzt einige sicherlich auch nicht mehr die Klasse seiner früheren Arbeiten erreicht haben, war ein neuer Tony-Scott-Film immer eines des ganz großen Highlights für mich, wo ich mich auf den Kinobesuch schon Wochen im Voraus riesig gefreut habe.
Es gibt heute nur noch sehr wenige Regisseure, von denen man möglichst keinen Film im Kino verpassen möchte bzw. in deren Filme man schon allein deswegen rein geht, weil sie eben von diesem Regisseur sind. Tony Scott war für mich immer Pflichtprogramm - und wenn ich daran denke, dass er sich zwei oder drei Tage vor seinem Freitod noch mit Tom Cruise getroffen hat, um TOP GUN 2 zu planen und zu besprechen, dann möchte ich weinen.
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