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Ich glaube einfach, daß die Ansicht über Verfilmungen allgemein fehlgedeutet wird.
Natürlich ist der erste Gedanke, daß der Film uns das Spiel/Buch/was-auch-immer nachspielt. Aber ehrlich, wollen wir das wirklich?
Ich mein, wer Wächter der Nacht gelesen hat und dazu den Film sieht, der fragt sich, welches von beiden Dingen nun überflüssig ist. Natürlich ist Wächter der Nacht ein guter Film, aber im Vergleich zum Buch ist eines von beiden überflüssig, da nichts wesentlich neues eingebracht wird.
Also Bücher/Spiele/… Seite für Seite nachzufilmen wäre nur langweilig, also muß davon abgewichen werden.
Zum Beispiel das Werk Homo faber. Wer das Buch gelesen hat und die Verfilmung von Schlöndorff kennt, der könnte meiner Ansicht nach damit konform gehen, daß es eine gute Verfilmung des Werkes ist, wenn der Film auch nicht an den Buchseiten klebt. Natürlich werden einige Dinge anders dargestellt, gekürzt, hinzugedichtet, aber es wird dabei keine Verfälschung der Figuren oder der Thematik vorgenommen, lediglich Akzente werden damit gesetzt, der Schwerpunkt markiert.
So ist Das Parfüm eine sehr schlechte Verfilmung, da die Intention des Films komplett an der des Werkes vorbeischießt. Der Charakter des Grenouille wird im Vergleich zum Werke total verfremdet und der ganze Sinn hinter seinem Handeln wird letztendlich ad absurdum geführt. Also im Vergleich hält die Verfilmung dem Werk in keinem Punkt stand (alle die das Werk gelesen und den Film gesehen haben, die ich kenne, haben mir zugestimmt).
Aus meiner Sicht ist Postal eine erstklassige Verfilmung, da der Sinn des Spiels, der Witz, die Kernelemente des Spiels wunderbar auf eine Leinwand adaptiert wurden. Natürlich sind nicht alle Elemente des Spiels enthalten, und dementsprechend die enttäuscht, die diese Elemente besonders mochten, aber wenn es nicht ins Filmkonzept passt, dann passt es nicht. Nebenbei, ich halte Postal auch für einen klasse Film, aber ich mag ja auch besonders diese Art von Humor (je böser desto besser *hähä*).
Im Gegensatz dazu ist Bloodrayne keine gute Verfilmung, da irgendwie das Konzept des Spiels nicht mehr eingehalten wird. Nebenbei ist er filmisch nun auch nicht so besonders. Der zweite Teil war filmisch schon besser (besonders durch einen erstklassigen Zack Ward), ist dennoch auch keine gute Verfilmung, da wieder zu weit vom Spiel entfernt.
House of the Dead fand ich lustig. Das war nette Unterhaltung, nicht zu plump und auch auf Unterhaltung ausgelegt. Dem Spiel wurde es meiner Ansicht nach gut gerecht, was kann man bei solch einem Spiel auch sonst erwarten??? (bin ja mal gespannt auf eine Verfilmung von Serious Sam *g*) Also ganz gute Verfilmung und sehr netter Unterhaltungsfilm.
House of the Dead 2 war übrigens um Längen schlechter.
Alone in the Dark hab ich nicht gespielt, Dungeon Siege auch nicht. Dungeon Siege fand ich persönlich nicht so schlecht, aber allgemein sind solche Fantasieverfilmungen nicht so mein Fall (HdR ist zwar sehr gut, aber mich persönlich reißt dieses Filmgenre nicht so vom Hocker). Aus meiner Sicht reiht der Film sich sonst gut in die besseren Fantasiefilme ein (wenn er auch so seine Schwächen hat, aber nur sehr wenige Filme haben gar keine).
Soweit dazu. ^^
Und es gibt schlimmere Verfilmungen, aber die werden auch gerne schnell vergessen. Wing Commander? ;-)
Hitman gehört auch nicht unbedingt in die Kategorie gute Verfilmung. Der Film an sich ist recht gut gemacht (will unbedingt Regisseurs/-Originalfassung sehen), aber leider zu wenig „Hitman“ (47 ist einfach großartig ^^).
Doom war ganz schlecht, als Film wie auch als Verfilmung (nix Gruselatmosphäre, nix Hölle, und die groß angepriesene Egosichtszene war Gülle und grottig schlecht).
Resident Evil ist ein netter Film, aber als Verfilmung auch nur sehr bedingt tauglich. Die Nachfolgeteile werden der Verfilmung schon eher gerecht.
Silent Hill hab ich nicht gespielt, fand den Film aber sehr gut. Hab mir von Spielern sagen lassen, daß sie die Verfilmung gut fanden, aber wie erwartet hat dem einen dies gefehlt, dem anderen das, …
Dead or Alive ist ein witziger Unterhaltungsfilm (nix mit Anspruch, einfach nur lustig ^^), als Verfilmung recht dienlich, da er auf seine Art das Spiel umsetzt.
Tomb Raider … mmh, ja, lassen wir das. Vielleicht ein Stichwort: Komerz. ^^ (jaja, welche Verfilmung ist das nicht? hier jetzt egal)
Mortal Kombat, kenne das Spiel nicht, fand den Film nich so dolle.
Super Mario Bros, naja, altbekannt und gern vergessen. ^^
Streetfighter hab ich weder gespielt noch gesehen, jedoch keine allzu guten Meinungen drüber gehört/gelesen.
Hab gerade gesehen, es gibt auch eine Verfilmung zu Autobahnraser? *hüstel?*
Puuuuh, ist mal wieder etwas mehr geworden.
Noch mein Schlußwort: Ein Film definiert sich an dem, was er sein will. Im Film gelten eigene Gesetze, die im Film aufgestellt werden und deren Einhaltung die Authentizität schürt (Stargate und Wurmlochphysik *hust*). So gilt es auch bei Verfilmungen entsprechende Grundzüge beizubehalten. Inwieweit sich an der Vorlage gehalten wird ist freier Spielraum, die Handlung könnte lediglich im Universum des Originals stattfinden und deren Physik nutzen, die allgemeine Thematik des Originals, aber dennoch eine eigene Geschichte erzählen.
Die meisten wollen wohl lediglich eine schlichte Nacherzählung haben, aber nach meiner Auffassung ist eine gute Verfilmung keine reine Nacherzählung, sondern eine Erweiterung oder Vertiefung einzelner Elemente der bestehenden Geschichte. Aber hieran werden sich ewig die Geister streiten. ^^
PS: Für Freunde des Fantasiegenres kann ich als „Laie“ des Genres den Film empfehlen (schließlich kommen mir irgendwie alle Fantasiefilme zu lang vor ^^). Das Spiel hab ich nicht gespielt, somit vermag ich mir darüber kein Urteil erlauben.
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