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Zitat von Oberstarzt
"Das uns unsere Nazivergangenheit noch bestimmt in 1000 Jahren vorgehalten wird, und für alles herhalten muss, zeigt das gestrige Beispiel zum Jahrestag des Holocaust und der dazugehörigen Gedenkveranstaltung im Bundestag, an dem der Zentralrat der Juden nicht teilgenommen hat mit der Begründung: Der Antisemitismus würde in Deutschland zunehmen und der Zentralrat nicht mehr gebührend gehört."
Die Juden sind eine Glaubensgemeinschaft.
Infolgedessen haben diese, die gleichen Rechte wie Katholiken oder Protestanten.
Ein wie auch immer gearteter Sonderstatus, für bestimmte Glaubensgemeinschaften, ist im Grundgesetz nicht vorgesehen und durch das Grundgesetz selbst, sogar ausdrücklich verboten. (GG Artikel 3 Abs. 3)
Mit anderen Worten: Die "gebührende Anhörung" welche dem Zentralrat zusteht, ist völlig identisch zu jener einer jeden anderen Glaubensgemeinschaft.
Nun repräsentiert der Zentralrat zwar auch eine politische Vertretung, was aber an den Bestimmungen des Grundgesetzes, nicht das Geringste ändert.
Wenn die Vertreter des Zentralrats an Veranstaltungen nicht teilnehmen möchten, dann bleiben sie diesen eben fern. Ich sehe darin weder ein Drama, noch ein Problem, über das Volk oder Politik sich den Kopf zerbrechen sollten.
Bezüglich der These das der Antisemitismus wieder auf dem Vormarsch sei, sollte mal etwas Ursachenforschung betrieben werden.
Mit der deutschen Nationalität hat dies wohl weniger zu tun, auch wenn einige Damen und Herren dies immer wieder suggerieren möchten. Die wahren Gründe sind halt politisch nicht so schön auszuschlachten und darüberhinaus auch noch kostenintensiver:
Bildungspolitik, Erziehungspolitik und Innenpolitik
@ scarface.exe
Das Propagandaplakat ist (in diesem Format) sicherlich kein Beitrag zu einer politischen Bildung -sondern ein reines Sammelobjekt, da gebe ich dir völlig Recht.
Bei den von dir angedachten Kommentaren, kommt es widerum auf den Historiker an, der diese durchführt.
Ein emotionsloser und sachlich geführter Kommentar, wäre sicherlich dienlich. Verfälschungen an den Zeitungen selber, sehe ich jedoch als Zensur und lehne diese daher kategorisch ab.
Solche Horrorszenarien das sich irgendein Vollpfosten mit zwanzig Ausgaben der Zeitung "Völkischer Beobachter" am Hauptbahnhof hinstellt, um Propaganda zu machen, halte ich allerdings für billigsten Populismus.
Wie lange würde der selbst ernannte Zeitungsausträger wohl da stehen, bis ihn die an den Bahnhöfen zumeist zuständige Bundespolizei kassiert? So beschränkt sind auch die Nazis der Modernen nicht.
Derartige Gedankenkonstrukte, die auch bei den "Zeitungszeugen" (von politischer Seite)als "Begründung angeführt wurden, betrachte ich als eine billige Rechtfertigung, um durch Zensur das Unangenehme zu verbannen - und sonst nichts.
Extremistische Organisationen, unabhängig von ihrer politischen Prägung, verfügen doch heutzutage über ganz andere Vertriebskanäle. Das und nichts anderes, ist die Realität.
Was die Verbreitung von verfassungswidrigen Zeichen angeht, so beziehen sich die Strafvorschriften ausdrücklich nicht auf jenes Materal, das der Aufklärung dient.
Natürlich ist "Aufklärung" ein dehnbarer Begriff, insofern würde ich hier, ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes begrüssen. Letzteres würde nicht nur den unteren Instanzen der Judikative genaue Grenzen setzen, sondern auch Publishern die nötige Rechtssicherheit bieten.
Die Thematik über die "Zeichen" führt ja noch viel grössere Kreise, ein gutes Beispiel sind die Shooter für Computer und Spielekonsolen.
Wenn ich einen Shooter über die Nazis im 2. Weltkrieg produziere, dann repräsentieren die dortigen Hakenkreuze (nach meinem Empfinden) keine Verherrlichung, sondern ein möglichst realitätsnahes Abbild. Ein reales und rational zu ergründenes Problem, kann ich hier demnach nicht entdecken.
Ganz anders verhält es sich widerum, wenn derartige Symbole zu echter Verherrlichung oder echter Verharmlosung der Thematik verwendet werden. Darunter zähle ich Aufnäher, Aufkleber, Schmierereinen an Hauswänden und dergleichen. Allerdings muss auch hier nicht übertrieben werden, so das selbst durchgestrichene Hakenkreuze zum Politikum werden - denn auch das entbehrt jeder rationalen Grundlage. Mit anderen Worten: Auch hier wäre eigentlich der Kontext von entscheidener Bedeutung.
Zum Abschluss:
Eine zensierte Form der "Zeitungszeugen" ist so überflüssig wie ein Kropf. Entweder ich gebe ein volständiges und unzensiertes Bild der damaligen Presselandschaft wieder - oder ich lasse es bleiben.
Letzteres wäre allerdings ein Armutzszeugnis, für eine angeblich gefestigte Demokratie.
Was eine mögliche und in den Raum gestellte Kommentierung betrifft:
Auf emotionsgeschwängerte Kommentare mit moralischem Zeigefinger, kann ich als Erwachsener getrost verzichten.
Absolut sachliche Begleitkommentare (unter Beibehaltung des 1:1 reproduzierten Materials) sind hingegen willkommen.
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