13.01.2019 08:22 Uhr schrieb Darth Avasarala
Über solche Einzelfallentscheidungen zu diskutieren ist eigentlich müßig, da es keine objektivierbaren Kriterien in solchen Fragen gibt. Daher empfehle ich der Film- und Videospieleindustrie endlich, mit juristischen Mitteln gegen das zugrunde liegende System vorzugehen. Denn das paranoide und weltfremde Zensursystem ist das eigentliche Problem, nicht diese Einzelfallentscheidung. Deshalb juble ich auch bei positiven Entscheidungen schon lange nicht mehr.
Das eigentliche Problem ist die Existenz einer Zensurbehörde wie der BPjM und die Möglichkeit der Indizierung an sich. Es kann und darf nicht sein, dass es jenseits einer 18er-Freigabe noch irgendwelche weiteren Zensurmöglichkeiten gibt.
Denn entweder glaubt man an die Wirksamkeit der FSK / USK 18, dann genügt diese auch - oder man zweifelt diese Wirksamkeit an. Dann aber müsste auch das gesamte Freigabesystem an sich in Frage gestellt werden. Klar sind Freigaben nicht flächendeckend wirksam, aber das sind Indizierungen eben auch nicht.
Somit ist alles, was über Elterninformation und Altersempfehlungen hinausgeht, hinfällig. Was nicht wirkt kann nicht verhältnismäßig sein, und was nicht verhältnismäßig ist, ist verfassungswidrig, wenn dabei Grundrechte massiv eingeschränkt werden. So einfach ist das.
Kunstfreiheit, Informationsfreiheit und Zensurverbot können IMO nur dann eingeschränkt werden, wenn sich eine sachgerechte Wirksamkeit der gewählten Maßnahmen ergibt. Da dies ganz offensichtlich nicht der Fall ist sind sowohl FSK-Einstufungen in ihrer heutigen Form (!) als auch der Index eindeutig nicht akzeptabel.
Die bloße Existenz des Index belegt doch, dass der Staat selbst nicht an die Funktionalität der FSK/USK-Vorgaben glaubt. Die Schlange beißt sich in den Schwanz. Und genau dieser SYSTEMISCHE Widerspruch sollte endlich mal vor Gericht aufgearbeitet werden und keinesfalls immer nur Einzelfälle...
Wir drehen uns im Kreis. Wir sind umgeben von Nachbarn, die bei Filmen nicht einmal mehr die 18 als Freigabesstufe haben oder anwenden, sonder 15 und 16! Bei Videospielen ist die 18 als Teil der PEGI zwar vorhanden aber selbst die gilt in diesem Land ja nicht. Damit verstößt der deutsche moralinsaure Tugendschutz nicht nur gegen das eigene GG sondern auch gegen das Prinzip gleichwertiger Lebensbedingungen in der EU.
Das Problem ist nur, dass selbst Labels, Filmfans und Gamer sich so sehr mit diesem unsinnigen System abgefunden haben, dass sie eben diese "Systemfrage" gar nicht mehr stellen. Stattdessen werden Einzelerfolge bejubelt und Fehlschüsse wie hier betrauert. So kommen wir aber nicht weiter!
Für den Filmbereich heißt das: 0-6-10-14-18(Uncut!) - und zwar als reine Elternempfehlung mit uneingeschränktem Elternrecht im Kino!
Für den Videospielebereich heißt das: volle Anerkennung der PEGI
Und ja, für die begangenen Zensurverstöße sollte der deutsche Staat von internationalen Gerichten endlich zur Kasse gebeten werden... Entschädigungszahlungen an die Opfer dieses Zensursystems!
Mit einer einfachen Änderung ist es schon lange nicht mehr getan! Wer sich so lange gegen die mediale Realität stellt und dabei wild fuchtelnd die eigenen Grundrechte mit Füßen tritt, sollte sich nicht wundern, wenn es eines Tages zu spät ist, aufzuwachen...
Die BPjM versucht mit Zuckerbrot und Peitsche durchzuregieren. Mit Listenstreichungen sollen die Film- und Spielefans immer wieder besänftigt werden damit sie sich nicht so sehr aufregen, wenn's dann mal nicht klappt. Dabei ist doch klar: sowohl Zuckerbrot als auch Peitsche sind der BPjM aus der Hand zu nehmen. Eine Zensur jenseits der 18 findet nicht statt. Punkt!
Besser kann man es nicht sagen.Daumen hoch.
Wenn denen die Freigabe ab 18 zu niedrig ist,weil ja in dem Alter auch die meisten Straftäter noch nach Jugendstrafrecht verurteilt werden,sollen sie die Freigabe halt auf 21 Jahre hochschrauben.Aber dann darf auch NICHTS mehr zensiert werden.Denn das würde ja bedeuten,dass erwachsene Deutsche gegenüber anderen EU-Bürgern benachteiligt würden.
Es muss endlich eine feste Grenze geben für Medien,wo eben nicht mehr das Jugendrecht greift,sondern der Erwachsene ohne Probleme komplett unsensierte Filme und Spiele erwerben kann.Ev.wird es bald einen "Medienführerschein"geben...ähnlich wie bei Waffen...da wird dann überprüft ob man die geistige Reife für solche grausigen Medien hat.Haha..denen fällt schon irgend ein Unsinn ein,damit wieder sinnlos Milliarden versemmelt werden.;)