Das Wandernde Bild (1920) - HD-Weltpremiere im Mai 2023
Ehemals verschollendes S/W-Stummfilmdrama nun als HD-Weltpremiere
Der in Österreich-Ungarn geborene Fritz Lang (1890-1976), Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor, besser bekannt u.a. für Filme wie Metropolis, Das Testament des Dr. Mabuse u.v.a. inszenierte 1920 das S/W-Stummfilmdrama Das Wandernde Bild mit Mia May, Hans Marr und Harry Frank in den Hauptrollen.
Im Dezember 1920 war die Uraufführung in Berlin, kurz nachdem das Drama seitens der Zensur ein Jugendverbot auferlegt bekam. Der Film galt von da an als verschollen. Erst Mitte der 80ziger Jahre fand man ein gekürzte Fassung in Brasilien die 1987 restauriert wurde. Das fehlende Material wurde anhand von Textafeln rekonstruiert und die Musik neu von Aljoscha Zimmermann unterlegt. Die Friedrich-Murnau-Stiftung nahm diese Version als Grundlage für die in 2013 vorgenommene 2K-Digitalisierung.
B-Spree Classics, in Zusammenarbeit mit Soulfood, veröffentlicht am 19. Mai 2023 das Werk nun als HD-Weltpremiere auf Blu-ray und als deutsche DVD-Premiere jeweils in der Amaray. Für Filmsammler wird es das Drama auch im Mediabook (Blu-ray+DVD) geben, was auf 500 Stück limitiert ist und als Bonus ein 28-seitiges Booklet beinhaltet.
Im März 2023 gab es eine Neuprüfung, die Freigabe ist jetzt FSK 12.
Inhaltsangabe / Synopsis:
Irmgard (Mia May) lebt mit dem Schriftsteller Georg Vanderheit (Hans Marr) zusammen. Als sie ein Kind von ihm erwartet, freut sie sich auf eine Heirat. Der überzeugte Ehegegner zeigt jedoch kein Verständnis, und aus Verzweiflung heiratet sie seinen Zwillingsbruder John. Doch nun wird der andere eifersüchtig, fühlt sich ...
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Irmgard (Mia May) lebt mit dem Schriftsteller Georg Vanderheit (Hans Marr) zusammen. Als sie ein Kind von ihm erwartet, freut sie sich auf eine Heirat. Der überzeugte Ehegegner zeigt jedoch kein Verständnis, und aus Verzweiflung heiratet sie seinen Zwillingsbruder John. Doch nun wird der andere eifersüchtig, fühlt sich betrogen und geht als Einsiedler in die Berge. Dabei schwört er, dass er erst dann seine Einsamkeit aufgeben wird, wenn eine Madonna talwärts durch den Schnee wandert. Auch John fühlt sich betrogen, denn er spürt, dass Irmgard ihn nicht liebt. Als sie sich auf die Suche nach Georg macht, verfolgt er sie und versucht in seinem Wahn beide zu vernichten...
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Kommentare
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Von 1920 in HD ? Warum geht das hier und bei anderen nicht so alten Filmen, heißt es, in HD nicht möglich, weil das Ausgangsmaterial nicht viel her gibt.
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Bestimmt ein weiteres Wunder-Werk des grandiosen Fritz Lang.
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Mit Sicherheit war der Film 1920 eine Granate wo meine Urahnen Freude daran hatten. Muss jeder für sich selbt entscheiden, ob ein Stummfilm in SW heute wirklich noch Spass macht.
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17.04.2023 00:19 Uhr schrieb Ned Flanders
Von 1920 in HD ? Warum geht das hier und bei anderen nicht so alten Filmen, heißt es, in HD nicht möglich, weil das Ausgangsmaterial nicht viel her gibt.
Hier gibt es noch Filmmaterial, welches man neu abtasten kann. Bei anderen Filmen gibt es u.U. nur noch Kopien von niedriger Auflösung (auf z.B. Video), und Filmmaterial existiert entweder nicht mehr (z.B. durch Brände zerstört, siehe Universal, IFD, usw.), oder lässt sich aktuell nicht finden. Manch neuerer Film (hauptsächlich Low-Budget-Produktionen) wurde evtl. sogar nur auf Video aufgenommen, weshalb es gar kein Material von hoher Auflösung erst gibt.
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17.04.2023 01:13 Uhr schrieb spobob13
Mit Sicherheit war der Film 1920 eine Granate wo meine Urahnen Freude daran hatten. Muss jeder für sich selbt entscheiden, ob ein Stummfilm in SW heute wirklich noch Spass macht.
Glaub' mir, das entscheiden wir auch schon selbst... ;-)
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"Spaß muss sein, da versteht die Spaßgesellschaft keinen Spaß!"
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17.04.2023 13:09 Uhr - Ragory |
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Tausende von Filmen aus der Stummfilmzeit gelten heute als verschollen.
Umso erfreulicher, wenn der eine oder andere doch wieder auftaucht und dann für die Nachwelt digital aufbereitet wird.
Ich hoffe immer noch auf den Januskopf.
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 DB-Co-Admin  15  3.911 |
Oh ja, Murnaus "Der Januskopf"!
Da sind so einige verschollene Streifen, die ich gerne mal schauen würde. Zuvorderst natürlich so eine Art 'Heiliger Gral': "London After Midnight" (1927) von Tod Browning und "The Mountain Eagle" (1926) von Alfred Hitchcock. Und selbst nur ein paar Minuten von Hitchcocks "Number 13" (1922) wären geil. Aber auch Fritz Langs "Halbblut" (1919) würde mich sehr interessieren. Und natürlich "Der Golem" aus dem Jahr 1915 von Paul Wegener und Henrik Galeen, von dem nur noch fragmentarisch ein paar Minuten existieren, Ernst Lubitschs "Der Fall Rosentopf" (1918) und "Rausch" (1919), Friedrich Wilhelm Murnaus "Satanas" (1920) oder der erste Werwolf-Film überhaupt, Henry MacRaes "The Werewolf" (1913), von dem allerdings im Jahr 1924 die Kopien bei einem Brand in den Universal Studios zerstört wurden, sowie "The Power Of Love" von 1922, der erste 3D-Film überhaupt. Da gibt's noch so einige reizvolle Titel. Jedenfalls freue ich mich auf "Das wandernde Bild". Der Film ist übrigens viragiert ;)
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17.04.2023 16:09 Uhr - deNiro |
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Lateinamerika scheint ein interessantes Pflaster für verschollene Filmfassungen. 👌Schon die verschollene Langfassung von "Metropolis" schlummerte da im argentinischen Museo del Cine in Buenos Aires.
Schön, dass sich auch hier die Murnaustiftung diesen Schätzen annimmt und diese einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellt und so auch für zukünftige Generationen bewahrt.
Mit Sicherheit war der Film 1920 eine Granate wo meine Urahnen Freude daran hatten. Muss jeder für sich selbt entscheiden, ob ein Stummfilm in SW heute wirklich noch Spass macht.
Vielleicht schaut man sich diese Filme ja nicht nur aus solchen Gründen an? Man könnte solche Filme ja auch durchaus mit einem filmhistorisch interessiertem Auge betrachten?
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deNiro - ich glaube das liegt daran dass damals viele Deutsche nach Argentinien 🇦🇷 ausgewandert sind.Argentinien war damals eine florierende Wirtschaft.Sowie Uruguay und Brasilien.Damals haben sich halt viele Deutsche dort niedergelassen und haben die Filme direkt mitgebracht....
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17.04.2023 19:31 Uhr - deNiro |
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17.04.2023 17:22 Uhr schrieb babyface
deNiro - ich glaube das liegt daran dass damals viele Deutsche nach Argentinien 🇦🇷 ausgewandert sind.Argentinien war damals eine florierende Wirtschaft.Sowie Uruguay und Brasilien.Damals haben sich halt viele Deutsche dort niedergelassen und haben die Filme direkt mitgebracht....
Das, und - was wohl wahrscheinlicher ist - die Kopien, die damals in alle Welt versendet wurden, blieben von den zahlreichen Zensuren in Deutschland verschont. Dazu kam, dass man mit den wenigen Kopien sorgsamer umging. Wenn dich das Thema interessiert, lies ruhig mal die spannende Geschichte rund um die Wiederentdeckung der verschollen geglaubten Langfassung von Metropolis. 😉
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Echt nice das sich Leute dem annehmen und solche Filme aufzubereiten und sie digital zu verewigen.
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17.04.2023 19:31 Uhr schrieb deNiro
lies ruhig mal die spannende Geschichte rund um die Wiederentdeckung der verschollen geglaubten Langfassung von Metropolis. 😉
Ich finde ja die Doku "Reise nach Metropolis" über die Entdeckung und Restaurierung des Films spannender als das Werk selbst. In diesem Falle waren es nicht deutsche Auswanderer, die die Kopien mitgebracht hatten. Nach diesen Ausführungen wurden Kinokopien in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts unmittelbar nach ihrer Kinoaufführung entsorgt. Wer interessiert war hatte den Film gesehen, an eine kulturelle Aufbewahrung oder aber eine Zweitverwertung (TV, Video, DVD) war noch nicht zu denken. Es war Material, dass im Weg lag und keiner mehr brauchte. Ein Grund warum heutzutage so viele alte Filme verschollen sind.
Ich weiß nicht wie sich das Wiederauffinden beim "wandernden Bild" genau zugetragen hat, aber im Falle von Metropolis sollten die Kinorollen ebenfalls entsorgt werden nach ihrer Aufführung in Argentinien. Es war einem verschrobenen Kinoaufführer zu verdanken, der sämtliche seiner Filme in einer Hütte aufbewahrte, wo sie dann Jahrzehnte später wiedergefunden wurden. Zum Zeitpunkt des Drehs der Doku dauerte die Sichtung noch an.
Zum Film: Wenn ich mir den Wikipedia-Eintrag so ansehe, dann liest sich die Handlung sehr käsig und konstruiert. Gleichwohl Stummfilme ja oft mit ihrer eigenen Bildsprache punkten können. Hier werde ich wohl passen.
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18.04.2023 11:50 Uhr schrieb minimeini
17.04.2023 19:31 Uhr schrieb deNiro
lies ruhig mal die spannende Geschichte rund um die Wiederentdeckung der verschollen geglaubten Langfassung von Metropolis. 😉
Ich finde ja die Doku "Reise nach Metropolis" über die Entdeckung und Restaurierung des Films spannender als das Werk selbst. In diesem Falle waren es nicht deutsche Auswanderer, die die Kopien mitgebracht hatten. Nach diesen Ausführungen wurden Kinokopien in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts unmittelbar nach ihrer Kinoaufführung entsorgt. Wer interessiert war hatte den Film gesehen, an eine kulturelle Aufbewahrung oder aber eine Zweitverwertung (TV, Video, DVD) war noch nicht zu denken. Es war Material, dass im Weg lag und keiner mehr brauchte. Ein Grund warum heutzutage so viele alte Filme verschollen sind.
Ich weiß nicht wie sich das Wiederauffinden beim "wandernden Bild" genau zugetragen hat, aber im Falle von Metropolis sollten die Kinorollen ebenfalls entsorgt werden nach ihrer Aufführung in Argentinien. Es war einem verschrobenen Kinoaufführer zu verdanken, der sämtliche seiner Filme in einer Hütte aufbewahrte, wo sie dann Jahrzehnte später wiedergefunden wurden. Zum Zeitpunkt des Drehs der Doku dauerte die Sichtung noch an.
Zum Film: Wenn ich mir den Wikipedia-Eintrag so ansehe, dann liest sich die Handlung sehr käsig und konstruiert. Gleichwohl Stummfilme ja oft mit ihrer eigenen Bildsprache punkten können. Hier werde ich wohl passen.
Ja, tolle Doku! Ich hatte damals etwas Pipi in den Augen als ich die Geschichte verfolgte. 😉
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