01.04.2012 08:21 Uhr schrieb sasxha
Natürlich mach Brutalität keinen guten Film aus, aber die Geldgeilheit -und dieses "auf Nummer sicher gehen"- beschränkt Filmemacher, bei ihrer Arbeit, doch erheblich. Hat man früher zu einen Rubens gesagt: "Gut genährte Frauen kannste ja malen, aber bitte nicht nackt"?
Das sehr grosse Interesse der Fans und allein der frühere Erfolg der Ridley Scott Filme sollten eigentlich Grund genug sein, diesem freie Hand zu lassen. Mal ehrlich, gerade viele R-Rated Filme - und auch viele NC-17 Filme - haben über die Jahre abermillionen, auch für die Publisher, eingespielt!
Aber leider, leider wird inzwischen, gerade in Hollywood, lieber auf Nummer sicher gegangen, als etwas zu riskieren... (Ja, baut noch ne Liebesgeschichte mit ein und Productplacement muss da auch noch irgendwie rein)
Wie gesagt, Brutalität macht noch lange keinen guten Film aus, aber einen Film für Erwachsene auf Teufel komm raus, nur der Kohlen wegen, auf Massenkonform zu trimmen, kann auch nicht der richtige Weg sein. Ich bleibe trotzdem gespannt auf den Film, aber solche Aussagen vermiesen mir doch so einiges, da sie halt nach Einschränkung schreien. Hätte es ein Alien-Franchise gegeben, wenn der Facehugger damals nicht blutig aus der Brust rausgeplatzt wäre?
Nun ja, die Szene mit dem Facehugger ist so eine Sache in meinen Augen. Bis zu dieser Szene lebte der Film einzig von seiner Atmosphäre und diese Szene kam dann auf einmal vollkommen unerwartet und schockierend und war auch die einzige wirklich blutige Szene in dem ganzen Film und hat auch den ganzen Plot letztlich ins rollen gebracht und war dramaturgisch daher auch wichtig.
Daher meine ich ja, man sollte den Film selber erstmal sichten bevor man ein wirklich haftendes und berechtigtes Urteil fällt. Wir alle haben bisher einzig Trailer zu Gesicht bekommen und haben keine Ahnung ob der Film letztlich auch ohne blutige Einlagen funktioniert oder nicht geschweigedenn wissen wir ob der Film trotz der amerikanischen Freigabe nicht doch vielleicht noch die einen oder anderen blutigen Schauwerte zu bieten haben könnte.
Klar stimmt es das man so einem hochkarätigen Regisseur wie Ridley Scott im Grunde freie Hand lassen könnte, allerdings habe ich auch in einer Ausgabe der MOVIESTAR die ein Interview mit ihm gehalten hat gelesen ( für Beweise kann ich mir gerne die Mühe machen diese Ausgabe nochmal rauszusuchen ), dass er nur deshalb nie Probleme mit den Studiobossen hat weil er meist nach deren Pfeife tanzt, da sie letztlich sowieso meistens die Hand am längeren Hebel haben.
Daher hat er auch später nie Probleme später seine eigentlichen Wunschfassungen für den Heimkinomarkt rauszubringen und das Studio in dann sogar finanziell unterstützt.
Kann man jetzt positiv oder negativ sehen, letztlich aber muss der Film selber erstmal überzeugen und das merkt man als allererstes und einzig nunmal bei der Sichtung der Kinofassung. Vor allem bei einem Regisseur wie Scott würde es mich irritieren wenn sein Film zwar coole Goreszenen zu bieten hätte, aber der Rest überzeugt einfach nicht. Bei ihm erwarte ich schon das, dass Gesamtpaket eben überzeugt und nicht bloß der Unterhaltungswert. Für pure Unterhaltung hat der Mann sich für mich leider einen viel zu seriösen Ruf aufgebaut und da erwarte ich bei ihm einfach mehr als nur einen Film der gut unterhält.
Als Beispiel nehmen wir einfach mal einen Film aus einem anderen Genre. THE FIGHTERS hat in den Staten ein PG-13 und hier eine 18er Freigabe. Aus welchen Gründen ist eine Sache, aber auch wiederum ein Beispiel dafür das man auf die Freigaben der Amis nicht allzuviel geben sollte, vor allem was die Qualität des Filmes betrifft!