14.08.2015 23:01 Uhr schrieb leichenwurm
Naja... was soll es da auch für nen grossen "Twist" geben...allzu viele Möglichkeiten lässt son Folter-Sicko ja nicht zu. Da ich den Film noch nicht gesehen hab und es mit Sicherheit auch nicht werde rate ich einfach mal ins blaue: entweder am Ende stellt sich heraus, daß die beiden Opfer zwar betäubt aber nicht schmerzunempfindlich waren (also sämtliche Foltereien gespürt haben)... oder am Ende werden die nächsten "Versuchskaninchen" reingeschoben... und die sind noch im Kindergartenalter... ich denke auf so einen höchst anspruchsvollen und ausgeklügelten "Twist" wirds wohl hinauslaufen....
Also die erste These ist es nicht ... ;)
Zugegeben, der Film ist ein bretthartes Stück Exploitation-Kino ohne jedweden Anspruch an Moral, Ethik, Filmkunst, etc.
Es geht explizit nur darum die magere Laufzeit mit möglichst viel Folter auszufüllen und dabei einen möglichst realen Eindruck zu vermitteln. Und das Konzept geht in gewisser Hinsicht auch auf. Der komplette Anstrich des Filmes macht durchaus den Eindruck eines billigen Snuff-Reißers; in der Hinsicht haben die Macher alles richtig gemacht. Der Super-8-Look schafft eine räudige Atmosphäre und lässt ein paar nicht ganz geglückte Effekte nicht allzu schmerzhaft in's Gewicht fallen.
Natürlich braucht ein solcher Film nie und nimmer ein limitiertes Mediabook; das ist absolut unnötig und eine simple Amaray, gern wahlweise als Vanilla Edition oder limitierte 3-Disc-Version, hätte dicke gereicht.
Aber hey, so zieht man eben den sammelwütigen Gorehounds noch Kohle aus der Tasche. Wer hier jetzt die Blu-ray vermisst, der soll kurz den Kopf einschalten und kurz darüber nachdenken, ob eine solche hier überhaupt sinnig wäre. Und um's vorweg zu nehmen : nein, sie wäre es nicht. Hier wäre eine optionale VHS-Version deutlich klüger und thematisch auch passender gewesen.
Den Film muss man wahrlich nicht gesehen haben und man sollte auch keine Erwartungen an ihn stellen, bevor man ihn sich ansieht. Vergleiche mit anderen Terror-Filmen hinken darüber hinaus auch mächtig, da dieser Film seine Intensität lediglich aus seinem perversen Sujet und seinen nicht minder perversen Effekt-Einlagen zieht; wem das allein reicht, der soll einen Blick riskieren. Alle anderen, sollten ihr Geld lieber für richtige Filme ausgeben und dieses Machwerk ignorieren, solange es geht.
Wer sich allerdings darauf einlässt und den Film als möglichst real anmutenden Fake-Snuff ansieht, der kann hier einer brettharten, fiesen und jegliches Mitgefühl vermissenden Effekt-Show der Superlative beiwohnen.
Kranker Scheiß für all diejenigen, die unbedingt jeglichen kontroversen Müll gesehen haben wollen, aber letztlich sicher nicht der Film, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt.
Der ominöse Twist ist übrigens nach recht kurzer Zeit auszumachen, natürlich gewohnt fies, aber mal ehrlich : originell oder richtig schockierend mutet das nun auch nicht mehr an. Sah vielmehr danach aus, als wollte man zum Ende hin noch einmal ein ach so böses und finsteres Statement setzen. Hat der Streifen eigentlich nach seinem Effekt-Finale nicht nötig gehabt. Aber sei's drum.
Ich wurde zumindest nicht enttäuscht, konnte mich der Wirkung des Streifens letztlich auch nicht vollends erwehren und bleibe so mit einem wohligen Gefühl zurück, das mir auf eine abgedriftete Seite mitteilt, dass der Film letztlich zwar nicht der große Sicko-Wurf ist, aber dennoch "Flowers of Flesh and Blood" in puncto Ernsthaftigkeit und Effekten in den Schatten stellt und auch sonst als kurzweiliger Höllentrip sehr gut funktioniert.
Da hatte ich mir deutlich Schlimmeres erwartet.
Bleibt nur zu hoffen, dass mit "Bloodshock" ein komplett anderer, wenn auch nicht minder kranker Film entsteht, da ein bloßer Aufguss des ersten Teils die beginnende Reihe im bloßen Gore-Mittelmaß zu versenken drohen würde.