Oh, nach mir der Nächste, der sich extra für diese Diskussion angemeldet hat. Und nach Kaiser Soze der Nächste, der sich auf sein hohes Moralross schwingt - ich kann dir, algore, in quasi nichts, was du schreibst, zustimmen.
18.10.2015 17:51 Uhr schrieb algore
Die Feiertage, die es nur gibt, weil diese christlichen Ursprungs sind und für Christen auch noch eine große Bedeutung haben, nehme alle gerne mit
Wie ich um 15:06 schon geschrieben habe, sind diese freien Feiertage trotz ihres zweifellos christlichen Ursprungs längst nicht mehr nur ein Mittel, um die Menschen ihren Glauben ausleben zu lassen; sie sind außerdem zu einer Errungenschaft der Arbeitnehmer geworden. Und ja, natürlich nehmen die alle gerne mit. Ich frage mich jetzt nur, was du vorschlägst. Soll man die freien Tage einfach abschaffen, weil die Agnostiker und Atheisten es frevelhafterweise, huhu, wagen, sie nicht zu religiösen Zwecken zu nutzen? Sollen diese Menschen hoffen, dass ihnen Gott verzeiht, dass sie zu diesen Feiertagen - ich als Österreicher habe meines Wissens noch ein paar mehr als die Deutschen - blau machen, obwohl sie eigentlich gar nicht an ihn glauben? Ich sage eines gleich, für dein Atheistenfeindbild sind diese
Regelungen, die damit einhergehen
reichlich hinfällig, so befürchte ich. Und es wird diesen Leuten auch reichlich egal sein, dass du augenscheinlich Probleme damit hast.
sie wollen auf ihrem Recht beharren, ausgerechnet am Karfreitag "Das Leben des Brian" aufführen zu müssen. Wozu der Käse?
Wie ich im selben Kommentar geschrieben habe: Es geht nicht darum, dass ihr größtes Glück daran hängt, am Karfreitag "The Life of Brian" sehen zu können. Es geht ums Prinzip. Um jenes, sich nicht von einer Institution, mit der sie nichts zu tun haben, die sich aber weiterhin Sonderrechte wie dieses herausnimmt, obwohl sie auch in der Jetztzeit genug Dreck am Stecken hat, unnötig bevormunden lassen zu wollen. Und ergänzend geht es vielleicht auch um einen symbolischen Akt, der ausdrückt, dass man sich das nicht gefallen lässt.
Warum nicht einfach akzeptieren, dass der Karfreitag einer der höchsten Feiertage des Christentums ist. Ganz einfach, weil Atheisten in ihren Absichten mit weit mehr missionarischem Eifer auftreten als die meisten Christen.
Es gar nicht darum, irgendetwas, das andere in ihrer freien Zeit treiben, zu akzeptieren. Es geht darum, dass eine Institution, mit der man nichts am Hut hat, sich nicht in den persönlichen Lebensbereich anderer einzumischen hat - diese Zeiten sollten eigentlich mittlerweile vorbei sein.
Und die Toleranz, die so gerne von Christen gefordert wird, kann den Christen auch mal entgegengebracht werden.
Ich meinerseits versuche wenigstens nicht, Christen einzureden, was sie zu tun und zu lassen haben. Deinesgleichen hingegen...
Übrigens fände ich es auch interessant, ob diese Atheisten auch regelmäßig Filme zeigen wollen, die Muslime provozieren könnten. Tun sie sicher nicht, von Christen ist ja keine Gewalt zu erwarten.
Das Argument ist kein ganz neues. Gute Lust hätten viele davon sicher, wenn sie konsequent jegliche Art von Religion ablehnen, aber da es in der Ecke doch einige gibt, die ihre Religionen so einige Zacken zu ernst nehmen und Rache üben könnten, lassen sie es eben bleiben. Was stört dich daran? Sollten Christen auch zu den Waffen greifen, um ihre edle Sache zu verteidigen?
Primitive Aktion, die nichts mit Zensur oder dergleichen zu tun hat
Ja, was ist das denn dann, wenn man von staatlicher Seite auf Drängen einer Religionsgemeinschaft ein Verbot aufoktroyiert bekommt, einen Film vorzuführen? Blinder Gehorsam und tumbes Sich-unterdrücken-Lassen haben indes denkbar wenig mit Respekt zu tun.