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Die Hölle der lebenden Toten

Originaltitel: Virus

Herstellungsland:Italien, Spanien (1980)
Standard-Freigabe:FSK keine Jugendfreigabe
Genre:Horror, Splatter
Alternativtitel:Hell of the Living Death
Hell of the Living Dead
Night of the Zombies
Zombie Inferno
Zombie Creeping Flesh
Zombi 4
Zombi enantion kannivalon
Apocalipsis caníbal
Virus cannibale
Virus: L'inferno dei morti viventi
infierno de los muertos vivientes, El
enfer des morts vivants, L'
Fate tous... zontanous
Bewertung unserer Besucher:
Note: 6,73 (45 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

In mehreren Dritte-Welt-Ländern unterhält die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika chemische Gesundheitszentren, sogenannte Hope-Center, die scheinbar zum Wohle der Menschheit mit Viren experimentieren. In Wirklichkeit sollen diese Forschungseinrichtungen der Gesundheitsbehörde die drohende Überbevölkerung in den Entwicklungsländern lösen und die Einheimischen infizieren, damit diese kannibalistisch über ihre Mitmenschen herfallen und sich gegenseitig auffressen. Eine derartiges Versuchsanlage befindet sich in Neuguinea, wo sich ein folgenschwerer Störfall ereignet. Das todbringende Virus wird freigesetzt, es kommt zur Infektion von Mitarbeitern, die nach ihrem Ableben wieder auferstehen und über alles und jeden herfallen. Innerhalb von kürzester Zeit ist das ganze Areal von menschenfressenden Untoten verseucht. Das marode Sicherheitssystem bewirkt letztlich eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes. Glücklicherweise gelingt es dem wissenschaftlichen Leiter des Hope-Centers einen Notruf abzusetzen. Daraufhin erhalten vier Mitglieder einer Anti-Terrorspezialeinheit, welche gerade in Spanien eine Geiselnahme des US-Konsulats durch Terroristen blutig vereitelten und dabei alle Geiselnehmer liquidieren, den Auftrag nach Neuguinea zu reisen, um dort alle belastenden Unterlagen der Versuchsreihe zu vernichten... ()

eine kritik von dissection78:
Auf einem verlassenen Atoll irgendwo im Pazifik werden in einer Forschungsanstalt Versuche mit Viren durchgeführt. Nach einem Unfall werden Mitarbeiter von neuartigen Virus infiziert. Als Folge bricht in ihnen der Drang zum Kannibalismus aus.
Eine Elitetruppe wird auf die Insel geschickt, um den Schrecken zu beenden. Nach den ersten schweren Verlusten beschließt man, einen Großangiff auf das Zentrallabor zu starten. Es kommt zu einer blutigen Schlacht... (Quelle: uk501/ofdb)

Mit "Die Hölle der lebenden Toten" (O-Titel: "Virus" / "Inferno dei morti viventi") schlüpfte der "italienische Ed Wood" Bruno Mattei unter das dünne Mäntelchen der Gesellschaftskritik. In seinem unter dem Pseudonym Vincent Dawn gedrehten Streifen kopierte er nicht nur George A. Romeros "The Crazies" (1973) und "Zombie / Dawn of the Dead" (1978) bisweilen einstellungsgetreu auf billigste Art und Weise, er klaute auch von Lucio Fulci und seinem "Woodoo" oder Ruggero Deodato und seinem "Cannibal Holocaust" sowie von seinen anderen italienischen Kollegen. Zusätzlich unterlegte er das Ganze mit der Originalmusik der Band Goblin. Es wurden die Scores von "Dawn of the Dead" und "Astaron - Brut des Schreckens" wiederverwertet. Dazu schnitt er noch etliche Passagen aus der franzöisch-belgischen Schock-Doku "Des morts / Of the Dead" (1979 u.a. auf den Philippinen gefilmt), der italienisch-japanischen Schock-Doku "Guinea Ama" (aka "Gesichter des Sterbens: Kannibalismus und blutige Rituale", 1975) von Akira Ide und aus dem französischen Ethno-Drama "La vallée" (1972) von Barbet Schroeder (beide auf Papua-Neuguinea gefilmt) mit ein.

Das "Drehbuch" von Claudio Fragasso ("Zombie 3", After Death", "Troll 2") ist extremst dürftig und bietet lediglich einen Vorwand für Splatter- und Gore-Effekte. Fragasso sagte später, dass die erste Drehbuchfassung, in der sich die Bevölkerung der gesamten Dritten Welt in Zombies verwandeln und gegen die die Armeen der Industrienationen zu kämpfen haben, aufgrund des sehr niedrigen Budgets mehrmals umgeändert wurde. Außerdem äußerte er, er habe "Die Hölle der lebenden Toten" zur Hälfte selbst inszeniert.

Der komplette Film wird eigentlich nur durch die teilweise unglaublich chargierenden und grimassierenden, teils hölzernen und farblosen Darsteller, die unfreiwillige Komik und die primitiven Splattersequenzen zusammengehalten. Die Musik ist zwar geklaut, passt aber gut, und die Kameraführung ist für einen solchen Billig-Schund richtig klasse (zuständig dafür der Engländer John Cabrera, der zu dem Zeitpunkt bereits 30 Jahre im Geschäft war und Mitglied der BSC ist). Der Schnitt ist vor allem wegen der aus anderen Filmen eingefügten Szenen oftmals ziemlich holprig, aber ich habe schon Schlimmeres gesehen.

Man kann "Die Hölle der lebenden Toten" für einen der schlechtesten Filme aller Zeiten halten, doch der Unterschied zwischen diesem Überschund und einem bodenlosen Mist wie z.B. Jess Francos "Oase der Zombies"-Rotz ist, dass vorliegender Streifen amüsant, kurzweilig und erheiternd ist, die Franco-Gurke hingegen stinklangweilig und absolut nervtötend. Mich persönlich erinnert "Die Hölle der lebenden Toten" jedenfalls an die "besseren" Werke von Schlock-Meistern wie Fred Olen Ray und Jim Wynorski - natürlich mit italienischem Flair.

Zwischen 2000 und 2007 wurden insgesamt vier Fassungen (VHS und DVD) von "Die Hölle der lebenden Toten" aufgrund von Beschlüssen der AG Wolfhagen, Tiergarten und Neuburg/Donau beschlagnahmt.

Weitere Alternativtitel sind "Apocalipsis caníbal", "Hell of the Living Dead", "Hell of the Living Death", "Night of the Zombies", "Virus", "Virus - Die Hölle der lebenden Toten", "Virus cannibale", "Zombi 4", "Zombi 5: Ultimate Nightmare", "Zombie Creeping Flesh", "Zombie Inferno", "Zombie of the Savanna".

Fazit: Ein so lachhaftes wie unterhaltsames Trash-Spektakel, welches immer mal wieder in meinem Player landet. Fans "anspruchsvoller Meisterwerke" dürfen 5 bis 6 Punkte von meiner Wertung abziehen.
7/10
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