Wind River
| Herstellungsland: | USA (2017) |
| Standard-Freigabe: | FSK 16 |
| Genre: | Drama, Krimi, Thriller, Mystery |
| Bewertung unserer Besucher: |
         
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| Note: 8,53 (26 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
In der schroffen Wildnis des Indianer-Reservats „Wind River“ findet US Wildlife Agent Cory Lambert (Jeremy Renner) den vergewaltigten Körper eines jungen Mädchens. Der Mord erinnert ihn an den gewaltsamen Tod seiner eigenen Tochter. Zur Untersuchung des Falls schickt das FBI die frisch aus der Ausbildung kommende Agentin Jane Banner (Elizabeth Olsen). Doch die ist nur ungenügend auf die rauen Wetterbedingungen und die Isolation durch den vorherrschenden Winter vorbereitet und engagiert Lambert als Fährtensucher und Führer, um ihr bei den Ermittlungen zu helfen. Gemeinsam dringen sie tief in eine Gegend, die stark von latenter Gewalt und den Elementen geprägt ist. Während Jane gezwungen ist, sich von ihrer Ausbildung zu lösen und mehr auf Ihre Instinkte zu vertrauen, wird Cory mit lange verdrängten Emotionen konfrontiert, als sich ihm die Möglichkeit bietet, nicht nur diesen Mord, sondern auch das Verschwinden seiner Tochter aufzuklären. (Wild Bunch Germany)
Wölfe töten nicht Rehe, die kein Glück haben. Sie töten die Schwachen.
Schnee. Überall Schnee. Es ist kalt, bitterkalt. Doch die vermeintliche Idylle trügt. Blutrote Spritzer inmitten der weißen Pracht lassen nichts Gutes erahnen. Statt Berglöwen findet der Jäger die Leiche einer jungen Frau. Barfuß und meilenweit von der nächsten Straße entfernt liegt sie einfach nur da. Ein einsamer, grauenvoller Tod! Was ist passiert? Es ist kalt in Wind River, einem Indianerreservat in Wyoming. Bitterkalt.
Das Setting des Films erinnert mich unweigerlich an den grandiosen Insomina. In einer unwirtlichen, faszinierenden Landschaft kämpfen Gesetzeshüter gegen die Natur und das Verbrechen. Der Kampf von FBI-Agentin Jane Banner gilt dabei zunächst tatsächlich der Witterung, denn schlecht ausgestattet würde sie ohne Hilfe der Einwohner wohl zeitnah den Kältetod sterben. Warm eingepackt geht es dann direkt an die Arbeit und zügig findet die Agentin heraus, dass es sich um einen Mord handelt. Ohne große Unterstützung bittet sie deshalb jenen Jäger, seine Fähigkeiten und Kenntnisse zur Aufklärung des Falls einzusetzen. Cory Lamberts sagt widerwillig zu, verfolgt jedoch ganz eigene Pläne bei der Ergreifung des Täters.
Jeremy Renner brilliert - wiedermal - in seiner Rolle. Obwohl er sich gut mit den Leuten des kleinen Dorfes versteht liebt er die Einsamkeit und Weite der Natur. Im Lesen von Spuren macht ihm keiner etwas vor! So ist auch seine Kombinationsgabe unzweifelthaft und die Benutzung einer Waffe ebensowenig. Selbst beim Finden der Leiche bleibt er merkwürdig gelassen, lebt er doch die Gegend und ihre Rauheit. Ganz große Vorstellung!
Doch auch seine bildhübsche Partnerin steht ihm in keinster Weise nach. Als Grünschnabel hochmotiviert und natürlich übermütig, erscheint Elizabeth Olsen vor allem als ehrlicher, gefühlvoller Mensch. Sie verträgt die Rauheit der Menschen, Natur und Sinnlosigkeit des Verbrechens schlecht und setzt somit einen Kontrastpunkt zu vielen anderen Figuren. Jedoch wirkt sie als Agentin niemals unfähig oder dumm, sondern ist geschickt genug ihre Schwächen durch Stärken zu kompensieren. Deswegen eben auch der lokale Jäger als Gehilfe. Tolle Performance!
Genau dieses Gespann aus personifizierter Abgeklärtheit und Weltverbesserin zieht einen in die Geschichte hinein. Während Olsen die Vordertür eintritt schleicht Renner in weiser Voraussicht zum Hinterausgang. Verschiedene Methoden ergeben großen Druck auf den gejagten Täter. Die Auflösung am Ende ist dabei ebenso plausibel wie schockierend. Manche Dinge sind einfach sinnlos!
Die Kamera fängt das frostige Setting wunderbar ein. Hier friert der Zuschauer mit. Es gibt weite, schöne Landschaftsaufnahmen, warme Häuser und bei Actionszenen einen guten Überblick. Der Film setzt allerdings weniger auf Gewalteskalationen als vielmehr subtile Spannung. Wenn es dann mal kracht, dann aber auch blutig und mit handgemachten Effekten. Zur Auswahl der Drehorte gibt es wenig zu sagen, diese sprechen für sich alleine. Unterlegt ist der Streifen mit passender Musik, welche die Atmosphäre noch mehr verdichtet.
Eigentlich war es das schon. Zur Handlung möchte ich nicht mehr sagen, spreche aber die Empfehlung aus, keine Trailer oder sonstige Spoiler zu konsumieren. Regisseur Taylor Sheridan, Autor von Sicario und Hell or High Water, schafft einen spannenden, tiefgehenden Thriller, der mit einem grandiosen Cast und tollem Setting im Kopf bleibt. Die Ruhe seiner Erzählung und viele lange, intensive Dialoge machen den Streifen absolut sehenswert. Viele Diskussionen über Themen wie Rassismus wären ebenfalls möglich, aber ich halte mich bewusst bedeckt um das eigene Erleben der Story bestmöglich zu ermöglichen.
Faszination in bitterer Kälte: Wind River.
8,5/10.
Kommentare
| 17.01.2018 22:12 Uhr - Intofilms |
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Das hört sich sehr gut an! Starke Vorstellung, tschaka! :))
Kälte, Schnee und Frost - ein ideales Setting für düster-abgründige Geschichten. Ich glaube, den muss ich sehen.^^ |
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| 20.01.2018 15:28 Uhr - Necron |
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  5 337 |
Das klingt wirklich interessant, ist notiert :)
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| 11.06.2018 09:12 Uhr - bananenmonster |
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Nachdem ich die Kritik von tschaka17 (danke dafür) gelesen hatte, habe ich mir die blue-ray besorgt: Sehr schöner Film.
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