Abattoir - Er erwartet dich!
Originaltitel: Abattoir
Herstellungsland: | USA (2015) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,25 (4 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Das Leben von Immobilien-Journalistin Julia Talben ändert sich schlagartig, als ihre Familie brutal ermordet wird. Ein klarer Fall, so scheint es zunächst, aber Julia merkt schnell, dass hinter diesem Verbrechen noch vielmehr steckt. Gemeinsam mit ihrem Ex-Freund Detective Grady führt sie die Spur zu einem Abattoir – einem Geisterhaus mit unendlich vielen Räumen, voll mit Toten und verfluchten Seelen. Schnell erkennt Julia, dass dieses Haus viel mehr ist als nur ein Ort der Verdammten ... (Constantin Film)
Es gibt Filme, die möchte man unbedingt mögen. Sei es, weil man den Regisseur sehr schätzt, den Hauptdarsteller oder die Hauptdarstellerin gerne sieht oder die Story interessant findet. Und dann gibt es Filme, die genau DAS dem Zuschauer sehr, sehr schwer machen, obwohl man es wirklich will!
Genau so ein Werk ist für mich der hier besprochene Abattoir, der auf der gleichnahmigen Graphic Novel basiert, welche auch von Bousman erdacht wurde. In diesem Fall treffen sogar alle drei von mir oben angeführten Gründe zu.
1. Die Prämisse der Story finde ich äußerst innovativ. Denn wenn plötzlich an Mordschauplätzen ganze Zimmer, in denen das Verbrechen geschah, verschwinden, um die in ihnen gefangenen Geister zu "sammeln", dann ist das in meinen Augen nicht nur eine ziemlich gute, sondern auch eine erfrischend neue Idee. Und das ist im Horrorgenre nun wirklich nicht an der Tagesordnung!
2. Der Regisseur des Films, Darren Lynn Bousman, zählt in seiner Vita zwar nicht nur Meisterwerke, hat aber genügend ansprechende Filme wie SAW II-IV (ja, ich mag auch den vierten Teil!), Repo! The Genetic Opera, Mother's Day oder eine Episode in dem gelungenen Anthologie-Film Tales of Halloween gedreht, damit ich mich auf ein neues Werk von ihm freue.
3. Die beiden Hauptdarsteller mag ich auch ziemlich gerne. Jessica Lowndes spielte in den beiden gelungenen Horrorfilmen Autopsy und Altitude mit und zeigt auch in Abattoir eine mehr als solide Leistung, während Joe Anderson im Vergleich zu seiner genialen Performance als Neonazi-Geiselnehmer in Supremacy im vorliegenden Film etwas abfällt. Allerdings ist auch seine Darbietung weit entfernt davon, schlecht zu sein.
Man sieht also, die Vorraussetzungen sind gegeben, aber dennoch will der Funke bei mir nicht richtig überspringen. Das liegt (so leid es mir tut, das sagen zu müssen) vor allem an der uninspirierten und teils chaotischen Regie Bousmans. Er scheitert, unterstützt von dem konfusen Script von Christopher Monfette, vor allem daran, dem Film einen roten Faden zu verleihen. Viele Szenen sind für sich gesehen gut, atmosphärisch und ansprechend gefilmt, bleiben aber Stückwerk, ohne sich zu einem großen Ganzen zu entwickeln, was den Spannungsbogen immer wieder empfindlich stört.
Dazu kommen noch auffällige Anachronismen, die zwar ganz stylisch aussehen, aber keinerlei Sinn erhalten, wodurch sie zusätzliche Verwirrung stiften. So spielt der Film zwar ganz augenscheinlich in der heutigen Zeit, die beiden Hauptdarsteller sehen aber von Kleidung, Make-Up und Styling aus, als wären sie einem Film Noir der 50er- oder 60er-Jahre entsprungen. Viele mögen das vielleicht als nicht so tragisch sehen, es entsteht aber durch solche oder ähnliche Auffälligkeiten immer wieder das Gefühl, das hinter Abattoir kein ausreichend ausgearbeitetes Konzept steckt. Die eher unterdurchschnittlichen CGI gegen Ende des Films tun ihr übriges.
Auch die Nebenrollen sind teils sehr durchwachsen gespielt. So chargiert selbst eine bekanntere Akteurin wie Lin Shaye, die ich in den Insidious-Filmen eigentlich recht sympathisch finde, in ihrer Rolle teilweise dermaßen, dass es ihre gesamte Performance unglaubwürdig macht. Und auch unter den unbekannteren Darstellern sind mehrere Totalausfälle zu verzeichnen.
Die Rettung abseits der beiden Hauptakteuren kommt aber glücklicherweise in der Person des aus Fear the Walking Dead und Sons of Anarchy bekannte Dayton Callie, der als Wanderprediger Jebediah Crone für die so dringend benötigte Bedrohlichkeit sorgt.
Was bleibt, ist ein leidlich unterhaltsamer Geister-Thriller, der nur durch seine beiden gut harmonierenden Hauptdarsteller, einen überdurchschnittlichen Antagonisten, die hochwertige, wenn auch nicht sorgfältige Inszenierung (bis auf die bereits erwähnten CGI) und eine wirklich, wirklich gute Idee vor dem absoluten Durchschnitt bewahrt wird.
Fazit
Man kann sich Abattoir anschauen und sich auch gut unterhalten fühlen, aber uneingeschränkt empfehlen kann man ihn aufgrund der teils eklatanten filmischen Mängel nicht! Vor allem aber ist Abattoir ein Film der verschenkten Möglichkeiten, dann was hätte man aus dieser Story machen können!
Von mir ganz knappe:
Kommentare
18.01.2018 01:00 Uhr - Insanity667 |
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18.01.2018 01:19 Uhr - Martyrs666 |
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19.01.2018 10:26 Uhr - Horace Pinker |
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