Lucky # Slevin
Originaltitel: Lucky Number Slevin
Herstellungsland: | Deutschland, USA (2005) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Drama, Krimi, Thriller |
Alternativtitel: | Lucky Number S7evin Wrong Man, The |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,61 (18 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Das Leben läuft nicht gut für Slevin (Josh Hartnett). Sein Gebäude und somit seine Wohnung wurde evakuiert, bei einem Überfall wurde ihm der Ausweis geklaut und er hat gerade seine Freundin beim Seitensprung ertappt. Er zieht kurzfristig in das Appartement seines Freundes Nick Fisher in New York um von Los Angeles und seinen Sorgen etwas Abstand zu gewinnen. Doch ein Unglück kommt selten allein und es soll alles noch schlimmer kommen. In der Unterwelt von New York regieren die beiden gefürchteten Grössen „The Rabbi“ (Sir Ben Kingsley) und „The Boss“ (Morgan Freeman). Die beiden waren einst Partner, sind aber zu Erzfeinden geworden und operieren von zwei Gebäuden aus, die sich direkt gegenüberstehen. Trotz ihrer Macht sind sie verfolgt von Paranoia und keiner hat seine Hochburg aus Angst vor dem anderen seit 20 Jahren je verlassen. Die Spannung zwischen den beiden wächst täglich. Um den Mord seines Sohnes zu rächen, plant der Boss einen Anschlag auf den Sohn des Rabbi, aber es soll nicht nach Mord aussehen. Um sein Problem zu lösen, engagiert der Boss den berüchtigten Killer Goodcat (Bruce Willis), dessen Plan ganz simpel ist: einen Glücksspieler zu finden, der dem Boss Geld schuldet und ihn zu zwingen, Rabbis Sohn zu töten. Ihr Ziel ist Nick Fisher. In der Zwischenzeit lernt Slevin Nicks lebhafte und hübsche Nachbarin Lindsey (Lucy Liu) kennen, die eigentlich nur zufällig in Nicks Appartement kam. Dann klopft es an der Tür und des Bosses Abgesandte stehen vor der Tür um Nick Fisher abzuholen. Trotz Slevins heftigen Protesten bleiben sie unbeirrt davon überzeugt, er sei Nick Fisher. Sie bringen Slevin in die Festung des Bosses, der Slevin klarmacht, dass er nur von seinen Schulden freikommt, wenn er den Sohn des Rabbis beseitigt. Slevin ist schnell eingeschüchtert von den Männern des Bosses, die ihn ebenfalls für Nick Fisher halten. Es entwickelt sich ein Katz- und Maus-Spiel zwischen den beiden Unterweltgrössen - und Slevin mittendrin. Während all seiner Trips zwischen den beiden Gangsterbossen wird Slevin noch dazu vom New Yorker Polizisten Brikowski (Stanley Tucci) überwacht. Slevin und Lindsey, die sich sehr gut verstehen, merken dass sich die Schlinge immer enger zieht. Slevin muss dringend etwas tun, vielleicht sogar etwas Undenkbares, um diesem Albtraum aus Verwechslungen zu entkommen. LUCKY NUMBER SLEVIN ist ein schräger und cleverer Action-Thriller mit vielerlei unerwarteten Wendungen und vielschichtigen Handlungssträngen, die sich durch die New Yorker Unterwelt ziehen. Nichts ist wie es scheint. (Constantin Film)
Es ist bei Krimis und anderen Genren bzw Geschichten, bei denen es auf das Ende / die Auflösung ankommt, immer so eine Sache: Wenn man einmal die Auflösung kennt, kann die Luft ein stückweit raus sein; manche Werke schaffen es dann noch dadurch zu überzeugen, dass man beim wiederholten Anschauen, den Aufbau und Umsetzung, die zu dem Endes führen genauer verfolgen kann und wieder andere sind und bleiben einfach genial, weil der Charme und Witz der Umsetzung, wie auch die Klasse der Geschichte und Ihrer Entwicklung den Zuschauer auch bei mehrfachem Ansehen weiter in Ihren Bann zieht. Diese Art der hochklassigen Filme sind selten - einer davon ist meiner Meinung nach:
„Lucky Number Slevin“
aus dem Jahr 2005 / 2006 (je nachdem, wo man nachschaut), in dem ein wahres (Hollywood-) Star- und Sternchenaufgebot mitspielt: Josh Hartnett, Bruce Willis, Sir Ben Kingsley, Morgan Freeman, Lucy Lui, Stanley Tucci, Cory Stoll u. v. m..
Gut der eine ist sicherlich bekannter als der andere, aber dennoch haben wir hier eine wirklich hochkarätige Besetzung, die egal ob in einer Haupt- oder einer Nebenrolle Ihre Arbeit ausgezeichnet erledigen.
Besonders sind hier natürlich Josh Hartnett und Lucy Lui zu nennen, die als verliebtes Paar vor dem Problem stehen, dass zwei Gangsterboss Slevin (Josh Hartnett) verwechseln und von Ihm die Schulden eines anderen einfordern. Hinzu kommen geplante, wie ausgeführte Auftragsmorde, alte Fehden, Geschichten und Mühten sowie Polizisten, welche auch nicht immer das Gesetz befolg(t)en. Die ganze geniale Geschichte ist dann im Gewand der Genre Action, Komödie, Drama, Krimi / Thriller gebettet.
„Es gab eine Zeit.“
Neben den sympathischen Darstellern und natürlich der eigentlichen Handlung sorgen vor allem die Wortwitze für die Qualität des Films - immer wieder zaubern die Sprüche ein Lächeln aufs Gesicht, es ist einfach schön anzusehen: „Das kannst du nem alten Einbeinigen erzählen und der hüpft dann vielleicht damit um die Ecke!“ oder „Das war mein Sohn - verstehen sie, ich hab gesagt 'war', weil mein Sohn tot ist, ermordet, in die Vergangenheitsform geschickt, von einem 'ist' zu einem 'war' - vorbei, noch vor dem Frühstück.“ - ich möchte jetzt nicht zu viele Zitate aufzählen, aber es gibt wirklich viele, lustig-gelungene Sprüche!
Genauso geschickt, bewusst und mit Sinn fürs Detail wurden die Namen und Synonyme vergeben:
Der Boss spielt ein Katz-und-Maus-Spiel mit Slevin, wobei der Auftragsmörder Goodcat (Katze) im Hintergrund die Fäden zieht. Goodcat sowie seine generelle Beteiligung sind dem Boss zwar bekannt, wie genau dieser die besagten Fäden zieht, ist aber eine Täuschung, welche mit dem Code „Kansis City Shuffle“ betitelt wird, denn es gibt noch ein „Tier“ beim besagten Katz-und-Maus-Spiel: den bösen Hund!
Dabei kann man dann Rätselraten, wie Slevin es wohl hinbekommen will aus seiner brenzlichen Situation zu entfliehen. Meiner Meinung nach ist die Handlung nicht oder zumindest kaum vorhersehbar, wobei man ab einer gewissen Szene schon einen Verdacht haben kann, wie der Hase läuft: der Job, den niemand ausführen wollte. Wenn man dann das Ende sieht, die Rückblenden die Vorbereitungen sowie Umsetzung zeigen und Stück für Stück die einzelnen Puzzleteile zusammengefügt wurden, ergibt alles einen Sinn! Ich habe „Lucky Number Slevin“ - der im deutschen zumeist „Lucky # Slevin“ geschrieben wird und auch als „Lucky Number S7evin“ bzw zumindest in Australien als „The Wrong Man“ bekannt / benannt ist - mehrfach gesehen und kann auch bestätigen, dass wenn man die Auflösung / das Ende kennt und beim erneute Schauen auf die Puzzleteile achtet, immer noch alles zusammenpasst. Lustig sind dann trotzdem die kleinen Filmfehler, welche sich eingeschlichen haben, wie etwa die doppelt gedreht und zusammengesetzte Szene, in der Josh Hartnett und Lucy Lui vor dem „Bullenschwanz“ fliehen. Wenn man auf den etwas korpulenteren Mann im Hintergrund achtet, fällt auf, dass dieser da ist, verschwindet, wieder da ist - diese Szene wurde zweimal gedreht; kann passieren, finde ich eher witzig, wenn man es bemerkt.
„Also, machen wir es kurz.“
„Den Zeitpunkt haben wir längst verpasst“
Was ich hingegen fast schon skandalös, also zumindest sehr bedauerlich finde, ist dass „Lucky Number Slevin“ in Deutschland nur im Heimkino veröffentlicht wurde, da sich kein Verleiher fand - und das bei solch einem Meisterwerk!!! (Ja, drei Ausrufezeichen, eins reicht da nicht aus!)
Aber auch finanziell gesehen, war der Film nicht sonderlich überzeugend. Gut, aus 27 Millionen Dollar Budget wurden immerhin rund 57 Millionen Dollar Einspielergebnis, aber bei solch einem Film mit so vielen Stars? Eine Enttäuschung! Daher kam wohl nie eine Fortsetzung, wobei Josh Hartnett in einem Interview mal erklärte, für eine Fortsetzung zur Verfügung zu stehen. Naja, einen sehr guten Film in Frieden ruhen zu lassen, kann ja auch Vorteile haben und vor schlechten Fortsetzungen schützen; schließlich ist diese Geschichte, dieser 'Kansis City Shuffle' zu Ende erzählt.
„Ich bin eben klein für meine Größe“
Die Verweise im Film auf andere Filme / Filmklassiker, etwa „Der unsichtbare Dritte“ (1959), „Columbo“ (1968 bis 2003) und „James Bond“ (seit 1954 bzw 1962) sowie Darsteller - alle James Bond Darsteller bis 2005 - sind auch geschickt und passend eingebettet. Wobei man natürlich auch „Last Man Standing“ (1996), in dem Bruce Willis nicht bloß ebenfalls einen Auftragsmörder spielt, sondern auch den Namen „Smith“ als Decknamen nutzt. Ich persönlich liebe solche Details, die dem ein oder anderen Filmfan / -nerd dann auffallen. Man könnte auch an „Sin City“ (2005) denken, in dem Josh Hartnett und Bruce Willis ebenfalls mitspielen, aufeinander treffen und einer von beiden ein Auftragsmörder ist.
„Ein 'Kansas City Shuffle' ist, wenn alle Welt nach rechts guckt...
...während du linksrum gehst.“
Fazit:
Meisterwerk. Punkt.
10 von 10 Punkten
SPOILERWARNUNG!
DIESEN ABSATZ BITTE NUR LESEN, WENN MAN DAS ENDE DES FILMS KENNT.
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Es gibt ja Zufälle, Entwicklungen u. ä., die ich auffällig und amüsant finde. „Lucky Number Slevin“ ist hierfür ein gutes Bespiel, was die (zufällige?!) Verbindung zu anderen Filmen betrifft. und daher komme ich nochmal auf oben bereits angesprochene Verbindung zu anderen Filmen:
Der Rabbi (Sir Ben Kingsley) stirbt hier bekanntlich, nachdem er bewusstlos geschlagen wurde, an einen Stuhl gefesselt, mit Plastiktüte über dem Kopf und hat seinen Sohn (durch einen Auftragsmord) verloren.
Im Film „Der Tod und das Mädchen“ (1994) wacht er ebenfalls an einen Stuhl gefesselt auf, nachdem er bewusstlos geschlagen wurde bzw im Film „Haus aus Sand und Nebel“ (2003) begeht er Selbstmord - mit Plastiktüte über dem Kopf, weil er seinen Sohn verloren hat.
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SPOILER und Review ENDE!
Kommentare
08.12.2018 20:14 Uhr - Taran |
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08.12.2018 21:12 Uhr - Kaiser Soze |
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08.12.2018 21:12 Uhr - Kaiser Soze |
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08.12.2018 22:03 Uhr - Ghostfacelooker |
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Allein die Inhaltsangabe ist schon ein Review für sich^^^^^^âber nicht so toll geschrieben wie dein Review (wobei man meinen könnte, beide sein von dir)
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09.12.2018 00:14 Uhr - Kaiser Soze |
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Danke Ghost ;-D
Aber bei der IA hätte ich mich wesentlich kürzer gefasst wie auch die in meinem Review, oder ich hätte Absätze eingebaut... |
09.12.2018 11:54 Uhr - Pratt |
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09.12.2018 23:29 Uhr - Kaiser Soze |
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@Pratt
Vielen Dank! Ja, liegt bestimmt an der Sichtungsabstinenz ;-) |
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