Prison Break
Herstellungsland: | USA (2005) |
Genre: | Action, Drama, Krimi, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,36 (11 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Michael Scofield (Wentworth Miller) befindet sich in einer verzweifelten Situation: Sein Bruder Lincoln Burrows (Dominic Purcell) sitzt in einer Todeszelle des Fox River State Gefängnisses. Er wurde wegen des Mordes am Bruder der amerikanischen Vize-Präsidentin verurteilt. Eine Überwachungskamera hatte die Tat aufgenommen. Lincoln beteuert jedoch nach wie vor seine Unschuld: Er habe den Mann zwar tatsächlich töten wollen, als er an den Tatort kam, sei jener aber schon tot gewesen.
Niemand glaubt ihm - außer seinem Bruder. Nachdem alle legalen Mittel ausgeschöpft sind, um die Hinrichtung zu verhindern, fasst Michael den tollkühnen Beschluss, Lincoln aus dem Gefängnis zu befreien. Als Ingenieur, der selbst am Umbau der Gefängnisanlagen beteiligt war, konzipiert er einen minutiös durchdachten Fluchtplan. Um ihn zu verwirklichen, begeht er einen halbherzigen Banküberfall, der zu seiner Verurteilung und Inhaftierung im gleichen Gefängnis wie sein Bruder führt.
Schnell lernt Michael jedoch, dass im Gefängnisalltag nicht alles so läuft, wie er es vorhergesehen hat. Und der Termin für Lincolns Hinrichtung steht bereits fest.
In der Zwischenzeit ermittelt die Anwältin Veronica Donovan (Robin Tunney), Lincolns Ex-Freundin, weiter in dem Mordfall. Sie war zuerst - wie alle anderen - von seiner Schuld überzeugt. Doch mehr und mehr regen sich in ihr Zweifel: Der Ermordete war Chef einer Firma für alternative Energien. Sein Tod könnte in Zusammenhang stehen mit den Interessen von Politik und Ölindustrie.
Als Veronica Hinweisen auf Lincolns Unschuld nachgeht, heften sich auf einmal zwei Geheimagenten an ihre Fersen. (20th Century Fox)
Diese Serie mit circa 90 Episoden aufgeteilt über fünf Staffeln, von denen ich aber nur vier Staffeln, plus Final Break als quasi Bonusfilm gesehen habe, ist vollgestopft mit trickreichen Wendungen, charismatisch bis psychopatischen Figuren, sowie einer fast konstant anhaltenden Spannung.
Leider - und daß ist wie in jeder Review und jedem Kommentar von mir, meine persönliche Meinung – funktioniert die Serie um die ungleichen Brüder, von denen einer das Gehirn und der andere die Muskeln symbolisiert und sich auch selbst so definiert, nur einmal, in dieser Wucht.
Hat man sie dann einmal durch, ist es anders als bei Twin Peaks und Lost, die ich beide mehrfach gesehen habe, bei dieser Serie so, wie es bei mir mit Büchern ist, sie sind vertraut und man weiß, wie es endet und welchen Fortgang man zu sehen bekommen wird.
Nun mögen einige sagen, ja Bücher kann ich aber öfter lesen und diese Serie ebenso mehrfach sehen, dann mögen jenen die Top Bewertung, die ich hierzu vergeben sollte, bleiben, aber da ich dies eben nicht kann, bleibt es bei der Schlußbewertung.
Ich möchte auch anders, als bei anderen Serien, die ich beschrieb, nicht auf Folgen im Einzelnen oder dergleichen tiefer eingehen, denn dazu würde man jenen, die die Serie nicht kennen einiges an Spannung nehmen, und für diese Leser, ist dieses Review vordergründig gedacht. Ob gut oder schlecht kann man ja in der Kommentarspalte kundtun.
Aber nun zum eigentlichen Personenaufbau der Serie, der nicht chronologisch oder alphabetisch gegliedert ist, sondern die wichtigsten Akteure zu beschreiben sucht. Es beginnt mit einem unscheinbar wirkenden Michael Scofield ( dargestellt von Wentworth Miller )der genau wie im ersten Underworld , in dem er nur eine kleine Nebenrolle als Arzt hat, darstellerisch anfangs sehr tief stapelt und zwischen all den Gefangenen und Psychopathen des Gefängnisses kaum aufzufallen scheint.
Wären da nicht seine Tätowierungen, die er ähnlich wie in Memento am ganzen Körper verteilen ließ und würde man ihn nicht schon vorher ein wenig eingeführt haben, wüsste man nicht, daß dies nicht nur eine Gedankenstütze Michaels ist, sondern der Grundriß des Gefängnisses selbst, den er als Ganzkörpergemälde getarnt mit sich trägt.
Wie gesagt Scofield ist Dreh und Angelpunkt der Serie und trägt diese, allein durch seine charismatische Ausstrahlung, die zwischen genialem Eigenbrötler und introvertiertem Sonderling, der kaum Gefühlsregungen zu zeigen scheint hin und her balanciert.
Der Grund für Michaels Verhalten und Gesinnung ist sein Bruder und zweiter Hauptdarsteller, Licoln Burrows ( Dominic Purcell ), der zwar in der Serie ebenso wenig durch darstellerische Höchstleistungen oder gar epische Ausdrucksweise zu glänzen vermag, mir aber hierbei besser gefällt, also in den sonstigen Stereotypenrollen von ihm, die er hier noch halbwegs charmant hinbekommt.
Lincoln, ist und bleibt der wortkarge Hüne, der mehr durch Muskelkraft und deren effektiven Einsatz brilliert, als seine Schauspielkollegen, die jeder für sich auch eine eigene Geschichte zu erzählen wissen und zeitweise sogar zwischen Gut und Böse hin und herschalten. Was Lincoln auszeichnet ist seine Kraft, die Liebe zu seinem Bruder, auch wenn diese meist nur durch Taten definiert zu sein scheint und die Loyalität zu seiner Familie, und Freunden, vor allem denjenigen, die von Michael als solche betrachtet werden.
Die weibliche Hauptrolle, wenn man so will - denn in dieser Serie sind mehr weibliche Protagonisten tonangebend-, ist Dr. Sara Tancredi (Sarah Wayne Callies). Die für einige Folge naiv, fast zerbrechlich wirkende Gefängnisärztin, wird im Verlauf der Staffeln zu einer recht mutigen und auch selbstbewussten Person, die jedoch nur einen Teil einer Münze darstellt, ohne deren andere Hälfte sie haltlos zu sein scheint.
Welche andere Hälfte, von wem gespielt wird, sollte jedem Zuschauer nach einigen Folgen klar werden und wird aufgrund des nicht vorhandenen Spoilergehaltes hier von mir genauso wie ihre spätere Funktion in der Serie unerwähnt bleiben. Nur so viel sei zu ihr verraten, daß man sich in ihr ebenso wie im Plot der Gesamthandlung täuschen könnte.
Eine weitere Frau, die in der ersten Staffel sehr prägnant dargestellt wird, ist Caroline Reynolds (Patricia Wettig),die in der fragwürdigen Rolle als Vizepräsidentin sehr viel Ähnlichkeit mit einem amtierenden Präsidenten aufweisen kann, was dessen egozentrische Einstellung, Selbstschutzmechanismus oder Verschlagenheit betrifft.
Auch in der Frage, wie viel Gefühl man eigenen Familienmitgliedern entgegenbringen sollte, gibt es eine zweifelhafte Parallele, die anders als dem Herrn im realen Leben, mit einem Paukenschlag offenbart wird, mit der man ganz bestimmt nicht rechnen dürfte.
Robert Knepper, alias T-Bag oder Theodore Bagwell, ist neben William Fichtner, der eigentlich schillerndste und zudem zwiespältigste Charakter der Serie. Einerseits skrupellos und ob seines familiären Hintergrunds immer auf eine pseudointellektuelle Ausdrucksform bedacht, die ihn mit den anderen mithalten lassen soll, ist er andererseits auf eine Lecter Art und Weise sympathisch. Auch wenn man ihm gern den Tod wünschen würde, ist er der Hanniball der Serie, der Opfer in Kauf nimmt, um seine eigenen Ziele zu verfolgen.
Angesprochener William Fichtner, als FBI Agent Mahone, ist mir neben Scofield, selbst am sympathischsten und ähnelt in der Darbietung des von seiner Arbeit emotional gezeichneten Agenten, durch dessen Sarkasmus und Akribie, seiner späteren Rolle des „Buchalters“ aus Drive Angry. Auch wenn die in der Serie mitwirkenden Personen, sein Verhalten oft mißbilligen oder anzweifeln, finde ich seinen Standpunkt in allen Belangen nachvollziehbar und auch seine Handlungen, sind aus seiner persönlichen Sichtweise durchaus schlüssig. Er ist eine Bereicherung, ohne die ich die Serie vielleicht nicht weiterverfolgt hätte.
Ein weiteres Miststück in Form eines weiblichen Wesens ist Jodi Lyn O’Keefe, respektive ihre Rolle als Gretchen Morgan. Sie ist so durchtrieben, wie die Schlange im Garten Eden und im gleichen Maße attraktiv. Abgesehen von der Tatsache, daß man in der deutschen Synchronisation, scheinbar großen Wert darauf gelegt hat, ihren Namen amerikanisiert auszusprechen, was mir immer wieder einen leichten Schauer über den Rücken laufen ließ und völlig unlogisch klang, ist sie neben dem geheimnisvollen General, das Böse in Reinform. Nichts, was sie tut ist auch nur halbwegs zu entschuldigen oder zu billigen und wirkt mit der Gnadenlosigkeit, mit der sie vorgeht sogar noch schlimmer als manch eine Handlung von Bagwell, dessen Beweggründe intellektuell gesehen, mehr animalischer Natur sind als kontrollierend und manipulierend klar, wie bei Gretchen.
Selbst der gute Agent Kellermann, der von unterschwellig fehlgeleitetem Patriotismus getrieben, alles für seinen „Lehnsherren“ zu tun bereit ist, kommt in Punkto Skrupellosigkeit und Raffinesse nicht an Morgan heran.
Weitere Rollen sind gut und sympathisch besetzt wie zum Beispiel Amaury Nolasco, als Sucre, der als liebevoller Tollpatsch für die meisten Schmunzler in der Serie sorgt, während Stacy Keach in der Rolle des väterlichen Gefängnisdirektors eher Mitleid hervorruft und C-Note (Rockmond Dunbar) den obligatorischen „Quotenschwarzen mit militärischem Hintergrund“ spielen muß, der mir in einer anderen Rolle zum Beispiel die des Sucre oder als Bellick besser gefallen hätte.
Bellick ist in dieser Form, der typisch äußerlich hart, innerlich weinerlich, verweichlichte Amerikaner, der mit vierzig noch zu Hause bei Mama wohnt und nur durch seine Uniform Autorität darzustellen weiß, weswegen Dunbar, diesen mit einer anderen charakterlichen Einstellung bestimmt besser gespielt hätte.
Wade Williams´ Rolle geht einem permanent auf den Sack und man wird gezwungen ihn über weite Strecken, ebenso mittels einem mir unschlüssigem Handlungsfehler zwischen Staffel Zwei und Drei zu ertragen.
Ansonsten ist diese Serie chronologisch sehr gut strukturiert und bietet von der Ausgangssituation der ersten Staffel, in der es um Scofield´s Bruder geht, über die zweite Staffel, die die Hintergründe zu Lincolns Inhaftierung besser beleuchtet und sich zu einer Serie mit Verschwörungstheorien verdichtet, die über die dritte Staffel hinweg unterschwellig weitergesponnen und durch das Auftauchen des Generals weiter verdichtet wird, bis hin zur letzten Staffel in der alle Fäden zusammengeführt und mit weiteren Handlungstwists und unerwarteten Charakteren gefüllt wird, alles was man von einer Actionserie erwarten sollte, die wie gesagt nur bei erstmaliger Betrachtung fulminant zu zünden weiß.
Aber das ist nur meine persönliche Auffassung.
Kommentare
04.09.2018 18:10 Uhr - BFG97 |
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04.09.2018 18:35 Uhr - TheRealAsh |
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Seh ich genauso, sehr gut rezensiert und eingeordnet!
Und, ja, ich dachte auch, du warst im Urlaub;-) |
04.09.2018 18:47 Uhr - Ghostfacelooker |
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04.09.2018 19:34 Uhr - JasonXtreme |
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![]() DB-Co-Admin ![]() ![]() |
Ich würde mich Dir auch anschließen. Insgesamt ging's für mich aber nach Staffel 3 bergab. Sehr unterhaltsam und wendungsreich war's dennoch, und eben gut besetzt.
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05.09.2018 00:38 Uhr - Rayd |
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Stimme den anderen zu, gut geschriebene passende Review, muss Jason aber auch zustimmen, Staffel 4 war gerade noch ertragbar und Staffel 5 empfand ich als totalen Tiefpunkt.
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05.09.2018 11:20 Uhr - Ghostfacelooker |
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06.09.2018 10:57 Uhr - Taran |
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06.09.2018 16:29 Uhr - Ghostfacelooker |
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