Officer Downe
Herstellungsland: | USA (2016) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Action, Comicverfilmung, Komödie, Science-Fiction |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,55 (11 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Officer Downe (Kim Coates) sorgt auf brutalste Weise für Gerechtigkeit, während er ein unsterbliches Geheimnis trägt. Er ist weit mehr als der ultimative Mensch, er ist der ultimative Cop! Nicht einmal der Tod selbst kann Officer Downe stoppen! Ein einzigartiges telepathisches Wissenschafts-Experiment lässt ihn als Geißel der Unterwelt von L.A. immer wieder auferstehen. Dieser Cop kriegt nie genug und kommt immer wieder - sogar aus dem Grab! (EuroVideo Medien)
Oficer Downe basiert auf einem Graphic Novel und ist eine Regiearbeit von Shawn Crahan, vielen wohl besser bekannt als der Clown von Slipknot. Die Story ist simpel: Officer Down ist vor 25 Jahren gestorben, wird aber immer wieder durch Telepathen ins Leben zurück geholt um die Verbrecher in L.A. zu bekämpfen und die haben es in sich: Um sich schießende Nonnen, Kung-Fu-Kämpfer und die Bosse, die sich "The Fortune 500" nennen und Tierköpfe (!) haben. Also im Großen und Ganzen ein Grundgerüst auf dem man aufbauen und eine Trashgranate, von der noch Generationen sprechen werden, abliefern könnte.
Leider nur "könnte", den was Crahan hier abliefert hat soviel unausgeschöpftes Potential, dass es einfach nur traurig ist. Dabei ist der Film mit Kim Coates (Tig aus "Sons of Anarchy" und zuletzt in "Godless" sehr überzeugend) als Officer Downe, Tyler Ross und Luna Lauren Velez eigentlich gut besetzt. Aber selbst den eigentlich guten Schauspielern gelingt es nicht, den Charakteren auch nur das geringste Fünkchen Sympathie zuzuschustern. Es war mir während des gesamten Films total egal, was aus den Charakteren wird. Zumal man eigentlich nie genau erfährt, warum Officer Downe dauernd wiederbelebt wird. Doch! Halt! "Er ist der geborene Cop." Echt jetzt? Hatte man in Robocop noch Sympathien mit dem Hauptdarsteller fehlt das hier.
Aber es geht noch weiter. Warum haben "The Fortune 500" Tierköpfe? Keine Ahnung! Für die Story aber auch vollkommen ohne Belang. Es scheint als sollte hier ein Trashfilm gedreht werden, der auf Teufel komm raus irgendwie cool, trashig und abgedreht sein will und dabei nie zündet. Für das Abgedrehte ist er nicht witzig genug. Man könnteschwarzhumorig arbeiten, aber das Machwerk nimmt sich einfach viel zu ernst. Wie man eine Stadt, die dem Verbrechen schutzlos ausgeliefert ist, trotzdem schwarzhumorig darstellen kann hat doch "Hobo with a Shotgun" hervorragend gezeigt, also warum nicht nur die Farbgebung in der Knastszene bei "Offficer Downe" kopieren, sondern einfach noch etwas mehr?
Auch das Tempo des Films hat mich nur angekotzt. Beginnt der Film doch recht gut, wird das Tempo immer wieder gedrosselt und gerade die Szene, in der Officer Downe über längere Distanz ins Leben zurück telepathiert wird, war an der Grenze des Erträglichen und fast schon Schlafmittel. Und das bei einem kanpp 1 1/2 stüdigen Film. Da man nicht mit dem Protagonisten fühlt, hat diese Szene auch keinerlei Dramatik. Damit wären wir auch beim Hauptproblem des Films: Dieser ist eine Aneinanderreihung von Szenen, die in bester Musikvideooptik präsentiert werden und außer brutalen Schauwerten rein gar nichts zu bieten haben. Die Story wäre besser in einer Video-Anthologie zu ein paar Slipknot-Songs erzählt worden und aufgrund der strunzdummen Dialoge halte ich es für besser, man schaut den Film ohne Ton und legt "Vol. 3 The Subliminal Verses" dazu in den Player. Dann funktioniert das vielleicht. Ach ja: Lensflare-Effekte können stimmungsvoll sein,aber nicht, wenn man den Film quasi als Lehrvideo für alle möglichen Arten von diesen Effekten nutzen kann. Das größe Ärgernis ist aber, dass der Film ohne Sinn abrupt endet und die Essenz ist: Officer Downe wird immer wieder ins Leben geholt, denn das Verbrechen endet nie. Ohne Worte... Auch die weitere Kameraarbeit ist viel zu übertrieben und hier muss eigentlich vor dem Film eine Epilepsie-warnung eingeblendet werden. Was da an Stroboskop-Licht, schnellen Schnitten und Kamerafahrten- und drehungen geboten wird, ging mir gehörig auf den Zeiger.
Doch warum ist der Film nun kein absoluter Totalausfall? Als Trash könnte er funktionieren, wenn man keinerlei Wert auf irgendeine Story legt. Immerhin gibt es schießende Nonnen und Kung-Fu-Kämpfer die von Zen Master Flash angeführt werden. Auch einige Gags zünden, so z.B. als Zen Master Flash sagt, er will keine Untertitel mehr und von da an völlig asynchron Englisch redet. Mehr von diesen Ideen hätten dem Film sehr gut getan. Auch der Gastauftritt von Corey Taylor ist nett. Die Schauwerte stimmen auch, so dass man mit ein paar Bier ein paar abgedrehte Szenen mit ordentlichen Splatter-Effekten abfeiern kann. Auch gibt es etwas Sozialkritik, aber diese wird mit einem Holzhammer serviert, den selbst ein Riese Mühe haben dürfte zu halten. Auch gut ist der Soundtrack und vor allem der Titelsong, aber dafür ist die Musik im Film selbst oft deplaziert.
Unterm Strich bleibt ein Film, der bestimmt seine Fans findet, den ich aber nicht weiter empfehlen kann. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass ich die Vorlage nicht kenne, abeer nach diesem Film habe ich auch kein Bedürfnis mehr, dies zu ändern.
Kommentare
06.09.2018 10:48 Uhr - Taran |
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Sehr aussagekraftig und gut geschrieben, den werde ich wahrscheinlich meiden...
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06.09.2018 13:00 Uhr - Cryomancer |
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Mir gefiel der um einiges besser. Schöpft zwar sein Potenzial nicht vollständig aus, aber als überdrehte Comicverfilmung (welche sehr nah am Original ist) durchaus ansehbar.
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07.09.2018 10:44 Uhr - Ghostfacelooker |
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Ansehnliche Steigerung zu deinen anderen Reviews, was man vom Film selbst nicht sagen kann
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07.09.2018 22:54 Uhr - naSum |
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