Silent Hill: Revelation 3D
Herstellungsland: | Frankreich, Kanada (2012) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Drama, Fantasy, Thriller, Mystery |
Alternativtitel: | Silent Hill: Revelation Silent Hill 2 |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,56 (40 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Jahrelang sind Heather (Adelaide Clemens) und ihr Vater Harry (Sean Bean) auf der Flucht, um gewissen dunklen und geheimen Mächten immer einen Schritt voraus zu sein. Eine Flucht, die Heather jedoch nie ganz versteht und über die Harry nie spricht. Am Abend ihres 18. Geburtstags, nachdem sie von schrecklichen Alpträumen geplagt wurde, stellt sie auf einmal fest, dass ihr Vater verschwunden ist. Dies und einige andere Erkenntnisse lassen sie tief in ihrem Inneren daran zweifeln, die Person zu sein, die sie jahrelang geglaubt hatte zu sein. Die Suche nach Harry führt sie nach Silent Hill und somit immer tiefer in dessen dämonische Welt. Kann sie die Gefahr abwenden, für immer dort gefangen zu sein? (Concorde)
Videospielverfilmung kontra Qualitätskino
Als 2006 der erste filmische Teil der Videospielreihe von KONAMI in die Kinos kam hatte mal wohl erst nicht mit einem qualitativ guten Beitrag gerechnet. Lobenswerter weise wurde uns aber ein ziemlich guter Film vorgelegt der nicht nur in Sachen Atmosphäre und Story überzeugen konnte, auch die zahlreichen Effekte waren für einen Film mit jugendfreier Kennzeichnung auch noch relativ brutal. Im großen und ganzen also endlich mal eine Spieleverfilmung die auf ganzer Linie beim Publikum punkten konnte.
Das Ende war dann auch ein echtes Highlight und mal nicht weichgespült wie man es sonst so zu sehen bekommt. Genau hier knüpft jetzt der zweite Teil REVELATION an. Über Umwege konnte Rose DaSilva ihre kleine (Adoptiv)tochter Sharon aus Silent Hill retten und wieder ihrem Gatten Christopher übergeben. Ihr selber wurde eine Befreiung leider verwährt. Vater und Tochter sind seit dem stetig auf der Flucht und am Vorabend ihres 18ten Geburtstages werden die Alpträume von Sharon Realität. Nur eine erneute Reise nach Silent Hill kann alle Beteiligten vom Fluch befreien.
Sharon wird diesmal von der Schauspielerin Adelaide Clemens verkörpert und den Part des Vaters hat wieder Sean Bean inne. Auch Radha Mitchell hat als Rose einen kleine Auftritt. Leider ist Laurie Holden nicht mehr mit dabei, liegt aber wahrscheinlich auch daran das ihre Filmrolle im ersten Teil das zeitliche gesegnet hat. Dafür gesellen sich jetzt Malcolm McDowell und Carrie-Anne Moss dazu. Somit ist die Habenseite durch bekannte und teils nicht gerade unbedeutende Mimen schon mal vorhanden.
Leider schafft es Regisseur Michael J. Bassett aber nicht diesen vorhandenen Mehrwert vernünftig zu nutzen und auch nur ansatzweise deren Stärken auszuspielen. Nicht nur, dass die Story diesmal viel Schmalbrüstiger ausgefallen ist, so bleiben sämtliche Darsteller hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und wirken ziemlich blass ohne irgendwelche Akzente zu vermitteln. Fast alle von ihnen werden einfach durch die verschiedenen Stationen gescheucht und „glänzen“ dabei noch mit einer durchweg hölzernen Darbietung. Einzig Mister Bean als Rowan Atkinson...pardon, als Christopher DaSilva schafft eine ernste Charakterisierung. Schade ist es um Adelaide Clemens (damals bereits 23 Jahre alt, was man der Australierin aber nicht ansieht), die die fast Volljährige Rose spielt. Auch sie schafft es nicht aus dem Minimaldrehbuch mehr raus zu holen. Sicherlich mag dieses in der Gesamtheit gerade auf der 3 Spieleveröffentlichung beruhen, aber ist es immer noch ein großer Unterschied ob man selbst per Joypad die Welt erkundet oder dieses in knapp 1 1/2 Stunden vorserviert bekommt. Dadurch bleibt nun mal keine Zeit sich um ausufernde Handlungsverläufe kümmern zu können.
Was den Film aber rettet und auch zu gute kommt und die Optik - hier steht eindeutig Style über Substanz im Mittelpunkt. Und das macht REVELATION sichtlich sehr gut. Ich empfehle gerade hier die 3D Variante, da dieses dem ganzen einen deutlichen Mehrwert gibt. Schöne Tiefeneffekte und Kameraeinstellungen lassen den Zuseher wirkungsvoll in die abgründige Welt von Silent Hill eintauchen. Die komplette Szenerie ist sehr stimmig und außergewöhnlich gut umgesetzt. Gerade diese Aufnahmen lassen die Stadt der Verfluchten in ihrer ganzen Subtilität erstrahlen. Ein weiterer Pluspunkt ist das ungewöhnliche Monsterdesign, welches aber eher dem Pixelvorbild zu verschulden ist als dem Ideenreichtum der Produzenten. Als I-Tüpfelchen gibt es dazu noch gesteigerte Splattereinlagen und reichlich blutige Schauwerte. Hier wird gehackt und zerfleischt was das Budget hergibt. Schon ein wenig verwunderlich das auch hier das blaue Siegel aufgepappt wurde. Mich stört es nicht, gerne weiter so, denn das ganze wirkt nie Selbstzweckhaft sonder als gut eingesetztes Stilmittel.
Atmosphäre ist dadurch also reichlich vorhanden und die gesamte Stimmung passt, hat aber leider für meinen Geschmack zu wenig richtige Schockmomente. Hier hätte eindeutig mehr drin sein dürfen ohne gleich in inflationäre Jumpscares zu verfallen. Selbst die Sequenz mit den OP Schwestern hat mich nur müde aufzucken lassen. Schade. Was auch eher schlecht weg kommt ist das Finale. Die Auflösung bzw. die damit verbundene „Action“ ist so kurz und verbesserungswürdig abgespult, das ich darüber doch Enttäuscht gewesen bin. Das wirkte so als ob auf einmal alles schnell zu Ende gebracht werden muss. Echt fies - hätte gerne länger und mehr gesehen.
Im großen und ganzen ist REVELATION also ein Film mit viel Potenzial, welches nicht alles gehoben wurde. Besser als sein Ruf ist er allemal, aber beileibe auch kein Meilenstein im Genre. Runtergebrochen auf die Ebene der Spieleverfilmungen dennoch im oberen Bereich dabei, da ja gerade hier doch etliche Nieten vorherrschen.
Von mir gibt es demzufolge trotzdem noch 7 Pyramidenköpfe in der Aschewolke wegen der doch stylischen (3D) Umsetzung, dem gesamten Design und dem Goregehalt. Das muss halt auch mal belohnt werden. Wer nun aber mit blutig verfilmter Software und/oder 3D nichts anfangen kann zieht bitte ganze 2 Punkte bei der Wertung ab. Die Enttäuschung im Mittelmaß könnte sonst doch sehr groß werden.
Kommentare
27.11.2018 15:14 Uhr - BFG97 |
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27.11.2018 18:22 Uhr - Romero Morgue |
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30.11.2018 03:49 Uhr - jabbasmith |
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