SCHNITTBERICHTE | # | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z
Titel suchen:
Resident Evil 4 Remake · Erlebe den Albtraum. · ab 67,99 € bei gameware Diablo 4 · Looten und Leveln · ab 77,99 € bei gameware
Lucky Day - Ab 14.09.2023 im Kino

Gutterballs - I Warned You Not to Bowl Tonight

Originaltitel: Gutterballs

Herstellungsland:Kanada (2008)
Standard-Freigabe:SPIO/JK geprüft: keine schwere Jugendgefährdung
Genre:Horror, Splatter
Alternativtitel:Gutterballs - Heads Will Bowl
Gutterballs - The Night He Came Hard!
Bewertung unserer Besucher:
Note: 6,42 (113 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Eine brutale Vergewaltigung ist der Anstoß der Morde, die sich in einer Bowlingbahn abspielen. Jeder Spieler wird nach und nach das Opfer der Kegel des Bowlingbahn-Killers. Bis zum frühen Morgen sind alle Kegel verteilt. (KNM Home Entertainment)

eine kritik von bfg97:

Wie vielleicht schon einige mitbekommen haben, bin ich kein allzu großer Fan des Rape'n'Revenge Genres, das schon einige berühmt berüchtigte Filme, wie I spit on our grave (Remake) oder The last House on the left hervorgebracht hat.

Gesehen habe ich bisher nur den erstgenannten Film, der mir, bis auf den Teil mit der Vergewaltigung, sogar ganz gut gefallen hat, was vor allem an der hervorragenden Hauptdarstellerin gelegen hat.
Dadurch, dass man sich in sie hineinversetzen und einen Bezug zu ihr herstellen kann, werden die nachfolgenden Geschehnisse um ein Vielfaches intensiver.

Der im Jahr 2008 entstandene Gutterballs soll eine Hommage an eben diesen Film und noch einige andere Slasher- und Splatterfilme der 80er sein, was die unterschiedlichen Cover der DVDs und Blu-rays schon suggerieren. Die Story des Filmes kommt dementsprechend seicht und ohne größere Überraschungen oder Wendungen daher, was in Kombination mit recht langweilig erzählten Passagen, zu einer vor sich hin dümpelnden Geschichte führt, der man nicht allzu viel abgewinnen kann.

Eigentlich soll sie auch nur dazu dienen eine brutale Vergewaltigung und ebenfalls äußerst brutale Morde zu verknüpfen und zu rechtfertigen. Diese Vergewaltigung ist aber bei weitem nicht so intensiv und psychisch verstörend dargestellt, wie beim geistigen Vorbild, sondern lediglich voyeuristisch und brutal, worin ich persönlich ein Problem sehe. So wirkt es nicht, als ob man dem Zuschauer klar machen möchte, dass man gerade einer abstoßenden und abgrundtief bösen Handlung beiwohnt, sondern einen reinen Unterhaltungszweck verfolgt. Mir persönlich sagt derartiges weniger zu und vielleicht bin ich auch der einzige, dem es so geht, aber ich werde diese Szene bei einem (unwahrscheinlichen) Rewatch definitiv überspringen.

Nachdem man also nicht geschafft hat eine gute Story auf die Beine zu stellen, hätte man wenigstens eine interessante Figurenzeichnung erwarten können, doch diese sind ebenso dämlich, wie die Dialoge, die sie führen. In jedem Satz bekommt man mindestens ein „Fuck“ zu hören, sodass es mich nicht wundern würde, wenn der Film einen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde erhalten würde.

Die Charaktere kommen vollkommen ohne Tiefgang aus und schaffen es tatsächlich, dass einem jede Figur völlig egal und obendrein noch unsympathisch ist, was dem Spannungsaufbau selbstverständlich nicht förderlich ist. Lediglich eine wenige Minuten andauernde Szene schafft es kurz den Zuschauer aus diesem Dilemma zu befreien, was vor allem an dem Darsteller des Bowlingbahn-Besitzers liegt, der es als einziger schafft, seine Figur ein wenig interessant darzustellen. Eine gute Performance ist aber auch das nicht, sticht bei dem ganzen misslungenen Schauspiel aber wenigstens ein wenig positiv hervor.

Ebenso langweilig wie Story und Charaktere ist der Handlungsort, der sich auf eine Bowlingarena beschränkt und dabei nicht einmal sonderlich ansprechend gestaltet ist. Dies könnte aber auch an der unzureichenden Beleuchtung liegen, die dem Film scheinbar eine düstere Atmosphäre bescheren soll, dabei aber jegliche Übersicht missen lässt, was neben der herrschenden Langeweile nicht gerade positiv auffällt.

Letztenendes ist das Einzige, was den Zuschauer bei der Stange hält, die zahlreichen, aber auch teilweise äußerst brutalen Todesszenen, die sogar nicht aus dem Computer stammen, was einen angenehmen 80er Flair verströmt. Ausnahmsweise hat man hier doch mal geschafft etwas richtig zu machen.
Auf einem der Cover wird mit dem Spruch geworben, dass man einige der kreativsten und kuriosesten Tode der Filmgeschichte sehen wird. Das trifft insofern zu, dass der Killer, der übrigens eine Bowlingtasche als Maske verwendet, für jeden seiner Morde Dinge nutzt, die etwas mit Bowling zu tun haben, wozu unter anderem Pins und bestimmte Maschinen gehören. Wobei ich nicht weiß, was die 69er Stellung mit bowlen zu tun hat...Auf jeden Fall stellen diese Wege zur Entledigung unliebsamer Zeitgenossen eine nette Abwechslung zu Messern etc. dar.

Gutterballs hat somit nur gut gemachte und extrem blutige Todesszenen zu bieten, weshalb er für Gorehounds ziemlich attraktiv ist. Die Fraktion, die zusätzlich noch auf gute Darsteller und auf eine nicht ganz banale Story Wert legen, dürften nach der Sichtung enttäuscht sein.
Zusätzlich sind die Dialoge total bescheuert und das ununterbrochene Fluchen ging mir sehr schnell auf die Nerven, weshalb ich mir diesen Film sehr wahrscheinlich kein zweites Mal anschauen werde.
Von meiner Seite aus bekommt er aber immerhin noch 4 Pins, aber selbstverständlich keine Empfehlung für irgendjemanden. Die Hommage an die großen Vorbilder ist also vollkommen in die Hose gegangen.

4/10
Weiter:

Kommentare

04.12.2018 18:32 Uhr - dicker Hund
1x
User-Level von dicker Hund 17
Erfahrungspunkte von dicker Hund 5.540
Bin vorgewarnt, danke.

Den hatte ich schon öfter mal in der Hand, hatte zugleich so etwas befürchtet und daher gezögert. Wegen der kreativen Kills ist der bei mir noch nicht ganz raus, viel Geld für ein Mediabook fließt aber jedenfalls nicht...

04.12.2018 18:37 Uhr - BFG97
1x
Moderator
User-Level von BFG97 14
Erfahrungspunkte von BFG97 3.533
04.12.2018 18:32 Uhr schrieb dicker Hund
Bin vorgewarnt, danke.

Den hatte ich schon öfter mal in der Hand, hatte zugleich so etwas befürchtet und daher gezögert. Wegen der kreativen Kills ist der bei mir noch nicht ganz raus, viel Geld für ein Mediabook fließt aber jedenfalls nicht...


Immer gern :)

Falls du ihn irgendwann mal günstig zu Gesicht bekommst, würde es mich mal interessieren, wie er dir gefallen hat
In der Videothek um die Ecke gab es den für 3€. Ich könnte ja mal schauen, ob der nochmals da ist ;)

04.12.2018 19:17 Uhr - NoCutsPlease
1x
DB-Helfer
User-Level von NoCutsPlease 23
Erfahrungspunkte von NoCutsPlease 12.137
Trotz deiner unterdurchschnittlichen Wetung klingt deine Kritik immer noch sehr diplomatisch.
Well done, Notorious! :)
Von mir erhält der Streifen 7/10 Pins, denn unterm Strich hat er meine Erwartungen an einen Retroslasher weitgehend erfüllt, auch wenn er viele Synapsen des schlechten Geschmacks bedient und manche Elemente schlichtweg blödsinnig sind.

04.12.2018 20:10 Uhr - sonyericssohn
1x
Moderator
User-Level von sonyericssohn 22
Erfahrungspunkte von sonyericssohn 10.156
Ein fürchterlicher Film ! Nicht nur wegen der Vergewaltigung.
Nicholson is einfach ein Dilletant !

Was für den Autor hier aber nicht zutrifft !

04.12.2018 20:27 Uhr - Intofilms
2x
Stimmt, den kann man natürlich auch als R&R-Flick begreifen. (Komisch, dass ich da noch nicht selbst draufgekommen bin.) Für mich war/ist das einfach ein ziemlich deftiger Slasher (@Wuffi: ich glaube ja, der wäre was für dich!) mit einigen Schwächen und einigen Stärken, wie das eben oft so ist. Ein Kumpel hat mir den mal vorgeführt und diesen Abend habe ich als sehr unterhaltlich in Erinnerung. Die Vergewaltigung ist wirklich widerlich, passt aber gut zum kalkuliert skandalösen Charakter des Films insgesamt. Und verglichen mit „ISOYG“ würde ich sie tatsächlich als deutlich weniger verstörend bezeichnen. Und das Setting fand ich überhaupt am coolsten. Ich würde also durchaus höher werten als du, muss dir aber dennoch ein Kompliment aussprechen für diese gelungene Rezi! ;))

04.12.2018 20:39 Uhr - BFG97
1x
Moderator
User-Level von BFG97 14
Erfahrungspunkte von BFG97 3.533
@NCP danke dir^^ Wenn der Film etwas weniger auf diese wunderbare Ausdrucksweise gesetzt hätte, würde ich ihn vielleicht etwas höher ansiedeln, wobei ich trotzdem noch unter deiner Wertung wäre ;)

@sony Schön, dass wir einer Meinung sind und ich dich mit meiner Rezi nicht enttäuscht habe ;D

@Into Ohne die Vergewaltigung würde der Film meiner Meinung nach besser funktionieren, da mich diese zweifelhafte Herangehensweise an das Thema den ganzen Film über begleitet hat, was natürlich die Wertung runterzieht. Ebenso hat man das Setting zu wenig ausgereizt. Ich gebe dir recht, dass es an sich eine ziemlich coole Idee ist, aber es kommt doch etwas zu wenig zum tragen.
Freut mich, dass du trotz unserer unterschiedlichen Meinung mal wieder reingeschaut hast :D

04.12.2018 20:54 Uhr - Nubret
1x
User-Level von Nubret 9
Erfahrungspunkte von Nubret 1.126
Fand den auch ziemlich schlecht, obwohl ich eigentlich relativ schmerzfrei bin.

Muß für mich echt nicht sein, aber wer´s mag...

04.12.2018 20:54 Uhr - Ghostfacelooker
1x
User-Level von Ghostfacelooker 20
Erfahrungspunkte von Ghostfacelooker 8.794
Grauenhafte Story, grauenhafte Darsteller, noch schlimmere Synchro, aber total konträres Review:)) wenn das keine Balance ist.

Nur mal aus belangloser Neugier; seit wann sind deine Zahlen im Namen größer als der Rest?^^^^

04.12.2018 20:58 Uhr - BFG97
Moderator
User-Level von BFG97 14
Erfahrungspunkte von BFG97 3.533
@Nubret dann sind wir schon drei Leute, die dem Film nichts abgewinnen konnten :)

@Ghost danke, danke *sich verbeugend* ;D

05.12.2018 10:51 Uhr - DriesVanHegen
1x
User-Level von DriesVanHegen 5
Erfahrungspunkte von DriesVanHegen 369
Als ich die Review sah, musste ich den Streifen gestern einfach wieder in den Player schieben.
Er hat nicht mehr den Unterhaltungsfaktor wie vor 10 Jahren, ist aber immer noch ein prächtig sleaziges Schundwerk. Die Gore-Effekte punkten mit Handarbeit und übertriebenen Blutlitern, sind teils schön einfallsreich und überhaupt ist der ganze Film herrlich asozial.
Mittlerweile entdeckt man aber doch einige Längen.
HOBO mag auf der Schiene der deutlich professionellere Film sein, aber einen perversen Unterhaltungsfaktor kann man GUTTERBALLS nicht absprechen.
Ich werde nie vergessen, wie wir den Film vor etlichen Jahren zu Männertag sahen und meine mainsstreamverwöhnten Kumpel mich danach alle völlig anders sahen...

05.12.2018 11:41 Uhr - Ghostfacelooker
User-Level von Ghostfacelooker 20
Erfahrungspunkte von Ghostfacelooker 8.794
05.12.2018 10:51 Uhr schrieb DriesVanHegen
Als ich die Review sah, musste ich den Streifen gestern einfach wieder in den Player schieben.
Er hat nicht mehr den Unterhaltungsfaktor wie vor 10 Jahren, ist aber immer noch ein prächtig sleaziges Schundwerk. Die Gore-Effekte punkten mit Handarbeit und übertriebenen Blutlitern, sind teils schön einfallsreich und überhaupt ist der ganze Film herrlich asozial.
Mittlerweile entdeckt man aber doch einige Längen.
HOBO mag auf der Schiene der deutlich professionellere Film sein, aber einen perversen Unterhaltungsfaktor kann man GUTTERBALLS nicht absprechen.
Ich werde nie vergessen, wie wir den Film vor etlichen Jahren zu Männertag sahen und meine mainsstreamverwöhnten Kumpel mich danach alle völlig anders sahen...
^

^^^^^^^^der letzte Satz klingt nach einer perversen Form der Werthers Echte Werbung aus den 80ern ^^^^

kommentar schreiben

Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

Registrieren (wenn Sie noch keinen Account hier haben)
Login (wenn Sie bereits einen Account haben)