Camp Blood 2 - The Revenge
Originaltitel: Camp Blood 2
Herstellungsland: | USA (2000) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Amateurfilm, Horror |
Alternativtitel: | Camp Blood II
Clown of Fear |
Bewertung unserer Besucher:
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Note: 4,71 (7 Stimmen)
Details
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Inhaltsangabe:
Die grausame Mordserie liegt nun schon einige Jahre zurück. Doch niemals sind die Hintergründe der Morde aufgeklärt worden. Patricia, die einzige Überlebende der furchtbaren Ereignisse, ist immer noch in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt in Behandlung, niemand glaubt ihr und sie wird weiterhin von furchtbaren Visionen und Alpträumen geplagt. Schließlich entschließt sich ein Regisseur, die Mordserie zu verfilmen und holt sich Patricia in sein Filmteam. Doch schon bald kommt es zu neuen blutigen Zwischenfällen und der Terror beginnt wieder, noch schneller, noch grausamer und noch tödlicher... (Laser Paradise DVD-Cover)
Diese Kritik enthält Informationen über den späteren Handlungsverlauf der Geschichte.
Dass ich den ersten Teil von "Camp Blood" für ein erschreckend schlechtes Machwerk halte dürfte allen Lesern der entsprechenden Kritik nun bekannt sein. Warum zum Teufel also ein Rewatch mit anschließender Rezension zur ebenfalls alles andere als empfehlenswerten Fortsetzung des Amateur-Horror-Shlashers? Nun ja, auch wenn "Camp Blood 2 - The Revenge" nur unwesentlich "besser" ist als sein Vorgänger muss man den Machern auf jeden Fall zugutehalten, dass sie ganz offensichtlich zumindest ansatzweise aus ihren Fehlern gelernt haben.
Dies gilt besonders in Bezug auf die deutlich blutigeren und kreativeren Mordszenen. Im Gegensatz zum Erstling kommt nicht nur die bereits erprobte Machete zum Einsatz, sondern auch die Funktion eines Messers und eines abgebrochenen Flaschenhalses werden relativ elegant in Szene gesetzt. Wer den Vorgänger nicht gesehen hat bekommt die Möglichkeit die Qualität der Splattereffekte beider Filme zu vergleichen, da "Clown of Fear 2" (AT) mit zahlreichen Rückblenden versucht seine ansonsten kurze Laufzeit künstlich zu verlängern. Dadurch wirken die SFX im Nachfolger geradezu professionell und zumindest der Gorehound dürfte mit "Camp Blood 2 - The Revenge" etwas mehr Spaß haben als mit Teil eins. Regisseur Brad Sykes gelingt es sogar in seinem zweiten Spielfilm ganz kurz mal für atmosphärische Bilder zu sorgen, indem er den Killer aus der Egoperspektive mit Blick durch die getragene Clowns-Maske durch den Wald schleichen lässt. Dieses kleine Highlight an inszenatorischer Raffinesse dauert zwar keine fünf Minuten, ist aber im Vergleich zur durchweg langweiligen ersten Arbeit immerhin schon mal eine bemerkenswerte Steigerung. Außerdem ist der Einsatz der mysteriösen Musik dieses Mal angenehm dezent ausgefallen und dadurch weniger nervig!
Schauspielerisch bewegen wir uns dann wieder auf erniedrigend schlechtem Amateur-Niveau und auch die Figurenzeichnung bleibt natürlich extrem blass. Nicht einmal Hauptdarstellerin Jennifer Ritchkoff (alias Tricia) hat etwas dazugelernt und es verwundert nicht, dass man von der Dame nichts nennenswertes mehr gesehen hat. Dennoch gibt es unter den Akteuren einen Charakter der irgendwie im Gedächtnis bleibt, allerdings nicht weil er als Identifikationsfigur dient. Denn der Kerl namens Champ ist alles andere als sympathisch und lässt sich wohl am besten als perverser, widerlicher Säufer beschreiben. Nichtsdestotrotz sorgt er durch seine uncharmante Art und Weise dafür, dass "Clown of Fear 2" den ein oder anderen schwarzhumorigen Lacher landen kann. Dadurch verliert der Film wenigstens an Ernsthaftigkeit, welche in "Camp Blood" ja leider jederzeit spürbar war. Neben dem "asozialen" Champ gibt es wie immer die langweiligen und typisch klischeereichen Rollen wie zum Beispiel den Angsthasen und das Arschloch oder den psychotischen Kiffer. Auf letzteren bin ich persönlich übrigens überhaupt nicht klar gekommen und ich war froh als seinem blöden gequatsche endlich ein Ende gesetzt wurde!
Apropos psychotisch: Insidern ist bekannt, dass Tricia die einzige Überlebende des ersten Massakers war und nun des Mordes verdächtigt ein Leben in der geschlossenen Psychiatrie fristet, da ihr niemand die Geschichte mit dem Killer-Clown abkauft. Wer jetzt glaubt, dass man aus einer geschlossenen (!) Abteilung niemals so einfach wieder rauskommt der irrt, denn "Camp Blood 2 - The Revenge" hält eine sehr realitätsnahe und glaubhafte Lösung parat. Als unschuldiger Insasse muss man nur darauf hoffen, dass irgendein schmieriger Regisseur Interesse daran hat die Geschichte zu verfilmen und schwups, schon macht der zuständige Chefarzt die Entlassungspapiere fertig und bringt den scheinbar plötzlich nicht mehr mordverdächtigen Ex-Patienten sogar höchstpersönlich zu den Castings! Also bei allem Respekt, aber noch infantiler und dämlicher kann man die Handlung selbst bei dem größten Amateur-Schrott nicht aufbauen. Keine Ahnung was Drehbuchautor Brad Sykes sich dabei gedacht hat, jedenfalls ist dieser klägliche Versuch eine Story zu erzählen so schwach und dumm, dass es nicht einmal mehr unfreiwillig komisch ist. Gefüllt wird die hanebüchene Geschichte dann wie schon bekannt mit hübschen aber einseitigen Naturaufnahmen und einer erneut mehr als peinlichen Sex-Szene.
Fazit:Auch wenn der zweite Camp-Besuch des blutrünstigen Clowns insgesamt einen leichten Aufwärtstrend mit sich bringt, ist es mir nicht möglich hier eine Empfehlung auszusprechen. Die einigermaßen gelungenen Splattereffekte und der Typ namens Champ sind die beiden einzigen Aspekte welche "Clown of Fear 2" zumindest etwas interessanter erscheinen lassen als den komplett unterirdischen Erstling. Alles andere hingegen reicht nicht aus um diesen Film deutlich abzuheben, wobei besonders die unsinnige Story für Kopfschütteln sorgt. So bleiben am Ende mickrige 3 von 10 Punkten und die Sichtung weiterer Teile aus der "Camp Blood" Reihe (ja es gibt noch mehr davon) wird meinerseits vorerst eingestellt.
3/10
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Kommentare
  17  5.428 |
Ich passe. Bei Teil 1 und fast zwangsläufig dann auch bei den Sequels. Nur nicht bei Deinen Kritiken.😉
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  10  1.486 |
Ich wusste nicht, dass es weitere Teile gibt aber auf Teil 2 zumindest hat deine Review allemal Lust gemacht, wenn ich mal wieder Lust auf nen schlechten, kurzen Film habe :D
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  4  287 |
Erneut besten Dank verehrte Kollegen!
Ich war selbst überrascht als ich die Einträge zu weiteren Teilen in der SB Datenbank entdeckt habe. In der englischsprachigen Wikipedia ist gar von noch mehr "Camp Blood" Filmen die Rede.
Allerdings muss ich gestehen, dass sich meine Motivation diesen Aspekt weiter zu recherchieren auf dem Nullpunkt befindet...
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 DB-Helfer  11  1.882 |
Huch... durch was man sich als tapferer Vierbeiner so durchwühlen muss... Ich passe ebenfalls, erstens weil Clowns... zweitens weil... Naja, man muss es nicht haben. Deine Rezis allerdings schon! Sehr gut! ;)
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