Only the Dead
Herstellungsland: | Australien, Irak (2015) |
Genre: | Biographie, Dokumentation, Historie |
Alternativtitel: | Only the Dead See the End of War |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 10,00 (2 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Dokumentation über die Kriegseindrücke des australischen Auslandskorrespondenten Michael Ware, der 2003 im Irak als Journalist des Time-Magazine tätig war. ()
Der Journalist Michael Ware erlebt 2003 als Journalist für die Times den Beginn des Irak Dramas vorort mit. Er berichtet aus den Mitten der Kämpfe über die Dauer des kompletten Krieges sowie danach über Taktiken und Verluste beider Seiten.
So eine harte Doku ist nicht Reviewfähig aus meiner Sicht sondern beleuchtet den amerikanischen Hunger nach Öl und Reichtum auf eine unkonventionelle Weise. Gewohnt sind wir die News von damals: Soldaten die gegen Terroristen kämpfen und immer wieder mal böse Aua kriegen. Nebenbei wird ein Volk befreit, was sich dank Busch und Konsorten ruckzug inmitten eines Schlachtfeldes befindet.
Dieser Reporter leuchtet in über eine Stunde Laufzeit mal ganz frech ungeschönte Tatsachen aus. Anfangs noch mit Rebellen unterwegs, begleitet er später amerikanische Truppen, immer schön ganz vorne mit bei. Zu Beginn sieht man ihn oft lachend in die Kamera grinsen, der Blick zunehmend stählern. Soweit ich das gelesen habe, hat er viel später mit Post Traumatischen Problemen zu kämpfen gehabt. Kein Wunder ehrlich gesagt, wer Beheadings von Rebellenführern mit der Kamera begleitet und selber fast ins Messer, sprichwörtlich, rennt, wird manchmal mit Kopfkino rechnen müssen.
Und genau so wirkt die Doku auch aufgebaut. Er verarbeitet mit dieser Produktion sein Erlebtes und punktet voll im Bezug auf die Art der Berichte. Amerikanische Soldaten auf ihren Gewalttouren sorgen für Schrecken und Leid. Der eigene Diktator, seit Jahren selber großer Genozidfreund, wird ersetzt durch Kinder aus dem Amiland und Schergen aus den eigenen Reihen die sich auf Spielplätzen ordentliche Feuerwerke gönnen.
Das iraqische Volk ist also nun seinen Diktator los und genießt die errungene Freiheit, die das liebe Amerika über den ganzen Atlantik geschleppt hat. Bedenken sollte man zumindest am Rande, dass in jedem Staat, so Kim Jong Un er auch sein mag, Menschen wohnen die den Zustand ihres Landes nicht ganz so abwertig betrachten wie Außenstehende. Man ist dort groß geworden, hat gute wie schlechte Staatsoberhäupter gehabt und weiss mit was zu rechnen ist wenn man gegen das Regime arbeitet. Dem dort Großgewordenen also das Gegenteil von Fremd und Teil seiner Erziehung und Geschichte.
Mit Sadam Husseini am Seil bricht also für viele ein bekanntes und gewohntes System unter den Füßen weg und man ist umzingelt von einem unbeliebtem Parasiten, die mit schwerem Gerät Löcher in die Kinder des eigenen Volkes ballert. Klar dass sich hier schnell Jungs mit schweren Eiern zusammenfinden und auch ein bisschen basteln und anzünden, im Auftrag des Volkes zu anfangs.
Die Argwohn seitens der Bevölkerung dem Befreier gegenüber ist unübersehbar. In einer Straßenschlacht kommt der fleißige US Bürger nicht drumherum einen Apotheker und seinen Kumpel festzunehmen, da auf seiner Mauer auf irakisch Anleitungen kleben, wie man am gescheitesten Humvees in die Luft bläst. Vorne und hinten prasselt und knallt es, dennoch man hat Zeit auch für die kleinen Strafzettel. Ähnlich auf der anderen Seite, ein Gefangener, wahrscheinlich Rebellengegner, wird fröhlich mitorts von zwei Rebellen hingerichtet. Jeder zeigt was er leistet, speziell in Anwesenheit von Videokameras.
2003 kommt es zur ersten Enthauptung vor der Kamera und es folgen die ersten Selbstmörder mit Autos und Lkws. Alle wissen Bescheid und es wird gekämpft. Für den kleinen Europäer ganz furchtbar alles, krieg quasi um die Ecke und dazu noch ungewohnt gut dokumentiert. Nachrichtensender bringen Leistung auf Hochtouren und feiern sich in den neuesten Berichtserstattungen, quasi vor 20 sekunden erst aufgenommen. Amerika strahlt im Hochglanz; Pazifisten, Kriegsveteranen und und Reporter sabbeln sich vor der Kamera den Mund fusselig und erklären wie es richtig gemacht wird. Neue Statistiken, Panzer, Drohnen; die USA entdeckt sich neu am Start der 2000er Jahre. Man könnte meinen das HD Logo haben wir dem Irakkrieg zu verdanken.
Im Zentrum des Wirbelsturms ein arabisches Volk, unter Bombenhagel und täglich am sterben. Nach The Rope on Saddam folgen schwere Zeiten für Diktatoren auch in Nachbarländern. Massenhinrichtungen und ähnliche Wahlkampagnen arabischer Art sind nicht mehr gerne gesehen im TV und werden weitestgehend beseitigt. Wo wir wieder bei dem Mops aus Korea wären. Andere Geschichte.
Zurück zu der Doku. Wir bekommen beide Seiten nüchtern präsentiert. Es gibt viel Raum für Spekulationen und speziell Amerika schneidet nicht ganz so hervorragend ab wie wir das vom Fernsehen kennen. Wir wissen von den Zivilopfern, ungerechtfertigten Drohnenabschüssen und Bomben die mit großer Streukraft ganze Blöcke „gezielt“ zerstäuben. Allerdings wird schnell hinterfragt wer an dem Chaos die eigentliche Ursache darstellt. Hat man den Drop mal zuende gelutscht, verschwindet der Nebel. Ein Diktator Regime das zu dem Zeitpunkt wenige Verbündete aufweist und in der Presse nicht sehr beliebt ist. Garantiert beherbergt von Terroristen, für das Land ohne Türme also der perfekte Rummelplatz um der Wut des amerikanischen Bürgers ein wenig Luft zu schaffen.
Anschauen und selber ins grübeln kommen. In dem Fall sind die Gewaltdarstellungen allerdings kein Kunstmittel. Also weniger Blut, dafür aber richtig dunkel. Ein starkes Werk für empfohlenswerterweise volle Mägen, welches viel Raum für eigene Ansichten einräumt.
Rectschreibfehler und falsch satzstellungen sind gewollt. genausO fehlende Kommas großund kleinschriftfehler sowie andere extrem wichtige details
Kommentare
14.12.2018 20:11 Uhr - Ghostfacelooker |
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15.12.2018 14:07 Uhr - cecil b |
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