Killer Crocodile 2 - Die Mörderbestie
Originaltitel: Killer Crocodile II
Herstellungsland: | Italien, USA (1990) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror |
Alternativtitel: | Killer Krokodil II - Die Mörderbestie |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,83 (6 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Liza Farrel (Debra Karr), eine engagierte Journalistin aus Miami, ist hinter der Story ihres Lebens her: Sie ist einer kriminellen Bande auf der Spur, die auf einer Karibik-Insel inmitten eines durch illegal abgeladenen radioaktiven Abfall strahlenverseuchten Gebiets ein Touristik-Zentrum errichten will. Das Gerücht von einem außergewöhnlich großen Krokodil, das in dieser Gegend sein Unwesen treiben und schon mehrere Menschen auf dem Gewissen haben soll, hält sie nicht davon ab, vor Ort die Arbeit aufzunehmen. Kevin (Anthony Crenna), ein junger Mann, der die Insel und Sümpfe im Innern wie seine Westentasche kennt, hilft Liza bei den Recherchen. Mit einem Motorboot brechen sie ins Landesinnere auf, verfolgt von einer Horde skrupelloser Gangster, die den Umweltskandal mit allen Mitteln vertuschen wollen. In den Sümpfen der Insel finden Liza und Kevin schließlich, was sie suchen: Tonnenweise radioaktiven Abfall - und einen riesigen, durch starke Strahlung zu einer gigantischen, unaufhaltsamen Killermaschine mutierten Alligator... (Cannon VMP VHS-Cover)
Da es der werte Kollege cecil b bis dato nicht geschafft hat, auch ein Review zu "Killer Crocodile 2 - Die Mörderbestie" rauszuhauen, muss ich ihm hiermit ein wenig unter die Arme greifen. Entschuldige, lieber Schnittberichte-Kamerad! Sollte eine Kritik zum Streifen noch in den tiefsten Tiefen deines PC/Laptops schlummern: Ich würde mich auch über sie freuen!
Tierhorror-Gülle made in Italy - da lacht das Herz des gemeinen Trash-Fans! "Killer Crocodile II", das der Einfachheit halber in einem Rutsch mit Teil eins zusammengeschustert wurde, knüpft "eindrucksvoll" an das sowieso schon bedenkliche Niveau seines etatmäßigen Vorgängers an. Nein, schlimmer, noch: Es unterbietet jenes.
Eine völlig irrelevante Teaser-Szene? Check. Ein "Der Weiße Hai" mehr als nur ähnlich klingendes Theme? Check. Dämliche False Scares? Check. Miese Schauspieler? Check. Ein Evil Capitalist am Start? Check. Horrende Logiklöcher? Check. Regisseur Giannetto De Rossi (der als Maskenbildner bei namhaften Streifen á la Über dem Jenseits, Rambo III oder High Tension mitarbeitete) und Drehbuchautor Fabrizio De Angelis (u.a. im Produzententeam von Ein Zombie hing am Glockenseil) haben sich sklavisch an die Vorgaben schlechter (Tier-)Horrorfilme gehalten und das gruselige Konzept der ersten Killerbestie konsequent beibehalten. Doch wo der Erstling zumindest im Ansatz um eine geradlinige Story bemüht war, ist sein Nachfolger ein substanzloses Nichts, das als Ausrede herhalten muss, damit sich ein Riesenkrokodil mit menschlichem Frischfutter den Bauch vollschlagen kann. Zu Anfang darf der allseits beliebte Evil Capitalist den Aufhänger mimen; später haben wir es mit einer viertelherzigen Rächergeschichte zu tun. Dass beide Storyzweige kilometerweit voneinander abdriften und De Angelis nicht einmal im Ansatz bemüht ist, sie in irgendeiner Form zu verknüpfen, versteht sich von selbst. So tangiert den Zuschauer der perfide Plan des reichen Geldsacks ebenso wenig, wie die unglaublich billig zusammengebastelte Vergeltung-für-den-besten-Kumpel-Geschichte.
Dies hängt damit zusammen, dass dem Zuschauer schlichtweg die Identifikationsfiguren fehlen. Hatte man es beim Vorgänger mit einer zwar völlig verblödeten, aber immerhin nicht gänzlich unsympathischen Greenpeace-Truppe zu tun, so heftet man sich nunmehr an die Fersen von Kevin und Liza. Wer? Kevin (gemimt von Anthony Crenna, dessen wichtigstes Merkmal es ist, der Sohn von Colonel Trautman zu sein) war bereits in Teil eins am Start und wird als "Star" des Vehikels verkauft. Allzuviele Charaktereigenschaften bekommt er allerdings nicht spendiert, denn De Rossi und De Angelis setzen zu einhundert Prozent darauf, dass der naive Betrachter die Untaten des ersten Killerviehs gesehen haben möge. Und Liza (Name & Hintergrund der Darstellerin unwichtig) ist Journalistin, die vom strahlenden Helden Kevin gerettet werden muss. Ende. Finito. Zwar wird Western-Routinier Ennio Girolami (Achilles, Die Grausamen) als Special Guest angegeben, [Spoiler Anfang] endet nach gefühlten fünf Minuten Screentime jedoch als Krokofutter [Spoiler Ende].
Über die Leistung der übrigen Bagage hüllen wir lieber den Mantel des Schmunzelns..., bzw. Schweigens. Stattdessen ärgern wir uns lieber über das völlig verkorkste Drehbuch, welches De Angelis wohl nach einem Gläschen Aperol zuviel auf seinen Fingernagel gekritzelt hat. Echte Ideen sucht man vergebens; stattdessen müssen wir vor Lizas und Kevins Auftauchen noch Lizas völlig belanglosen Rentner-Kollegen dabei zusehen, wir er ein wenig Reporterarbeit (man könnte auch Einbrechen dazu sagen) betreibt und sich relativ zügig über den Haufen ballern lässt. Dann wird dem Zuschauer von mehreren Seiten permanent suggeriert, dass sich Liza und Kevin gut kennen würden. Woher, warum, weswegen? Fehlanzeige. Schließlich wäre da noch der Plan des skrupellosen Finanzkroko..., äh Finanzhais, der so dermaßen bescheuert klingt, dass ich es kaum wage aufzuschreiben. Nur soviel: Würdet ihr in einem Ferien-Ressort Urlaub machen, wo noch vor kurzem Atommüll vor sich hin gestrahlt hat?!
Ups! Beinahe hätte ich es vergessen: Die Dialoge sind ebenfalls ein Brüller. Kevins Antwort darauf, wie er der überdimensionalen Handtasche an den Kragen gehen möchte ("Ich bräuchte eine Atombombe!"), lass ich noch als doof-aber-lustig durchgehen; später liefert er sich jedoch mit Liza das Gespräch des Tages und damit meinen eh schon geschundenen Wohnzimmertisch ein heftiges Duell mit meinem Holzkopf:
"Wen haben die gesucht?"
"Mich."
"Nein."
"Doch."
"Killer Crocodile" heißt nicht umsonst so, denn unser mutiertes Riesenmonster darf wieder allerhand Menschenfleisch herunterwürgen. Dass das Vieh besorgniserregend ausschaut (Stichwort: Altreifen), sind wir ja nach Teil eins bereits gewohnt; auch die patentierte, kaum weniger bescheuerte Kamera-durchs-Wasser-schieben-Kroko-Perspektive darf selbstverständlich nicht fehlen. Bezüglich (optischer) Härten halten sich De Rossi und De Angelis wiederum erstaunlich zurück. Ein (mies getrickster) Kopf-ab-Dummy ist das höchste der Splatter-Gefühle - ansonsten vollzieht sich das "Fressen" im allseits bewährten, bzw. nervtötenden Blutsprudel. Lediglich eine kleine, garstige Nuance haben die Macher dem Schund beigefügt: Durfte das am Bootssteg um sein Leben kämpfende Kind aus Teil eins den Kauleisten von Croco Doc noch entfliehen, so hat das Jungvolk beim Upgrade des nimmersatten Reptils diesmal weniger Glück...
Aber keine, Sorge: Dies ist nicht ansatzweise ein Grund, "Killer Crocodile II" auch nur im Entferntesten interessanter als seinen Vorkriecher zu finden. Die lahme Inszenierung und sinnlos ruckartige Szenensprünge, die Suspense suggerieren wollen, letzten Endes aber im Nichts verlaufen, ziehen sich wie ein roter Faden durch den Streifen. Spätestens wenn Kevin am Schluss als Miniatur-Actionfigur auf einem Spielzeug-Krokodil reitet (!!!), weint man verzweifelt der verlorenen Lebenszeit hinterher. Immerhin: De Rossi & Co. erdreisten es sich diesmal nicht, ein Sequel anzudeuten (dieser Brut ist alles zuzutrauen...).
Fazit:
Drehbuchschreiberling De Angelis zeichnete u.a. für die erschütternde "Karate Warrior-"Reihe verantwortlich - noch Fragen?! "Killer Crocodile II" ist ein weiteres unrühmliches Beispiel davon, wie man mit geringen kreativen und inszenatorischen Fähigkeiten einen Film vermurksen kann, der von Vornherein bereits wenig Erwartungen zu schüren vermag. Da warte ich dann doch lieber auf den in "Modern Family" (!) angesprochenen "Croctopus"...
Kommentare
01.01.2019 23:17 Uhr - NoCutsPlease |
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02.01.2019 07:29 Uhr - JasonXtreme |
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02.01.2019 18:05 Uhr - Clemens |
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Danke, NoCuts! Tut gut, mal wieder inmitten der Schnittberichte-Community unterwegs zu sein! Fortsetzung folgt!
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02.01.2019 19:23 Uhr - dicker Hund |
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Vorzügliches Review!
Der Film ist raus, war auch nie drin. |
03.01.2019 00:55 Uhr - CHOLLO |
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Super Veriss Clemens!!
Deine Schreibe macht auch in den anderen Besprechungen immer übelst Laune ;) |
03.01.2019 11:58 Uhr - Clemens |
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Danke auch euch beiden!
Aber, Chollo: Das ist nicht zufällig der Herr Ramírez auf dem Profilbild?! |
03.01.2019 22:24 Uhr - CHOLLO |
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