Flower and Snake 2 - Hell
Originaltitel: Hana to hebi: Jigoku-hen
Herstellungsland: | Japan (1985) |
Genre: | Drama, Erotik/Sex |
Alternativtitel: | Flower and Snake: Sketch of Hell |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,00 (2 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Zwischen Kyôko (Mami Fujimura) und ihrer Stiefmutter Shizuko (Kaori Asô) knirscht es, nicht nur weil der Chauffeur Mitsuo Kawada (Jôji Nakata) auf beide gleichermaßen sein gieriges Auge geworfen hat. Nun heißt es auch noch, dass Kyôko von Lösegelderpressern entführt worden sein soll. Sie hat Spielschulden bei einer kriminellen Organisation, die ein bedeutsames Standbein im Sadomasopornogeschäft hat. Für die beiden Frauen brechen harte Zeiten an. ()
Eine gute Dekade verging bis zur ersten Fortsetzung des inzwischen zum Franchise aufgeblühten "Flower & Snake", bei dem nunmehr Shôgorô Nishimura die Regie übernahm. Er bietet ein wenig Innovation dadurch, dass die ambivalente Figur der Kyôko gemeinsame Sache mit jungen Gang-Frauen macht, so dass eine gewisse Dynamik über das übliche Opfer- und Täterverhältnis hinaus entsteht. Das Motiv, Stiefmutter und Tochter gegeneinander auszuspielen, wird mit reichlich Zynismus in die schlüpfrigen Phantasien transportiert, die den Film tragen.
Lehrreicherweise wird man hier an einer Stelle inzidenter aufgeklärt, dass "Blume" in Fernost als Synonym für das äußere Erscheinungsbild der inneren Schamlippen verstanden werden kann, wenn diese aufgrund von Stimulation anschwellen. Stilvolle Umgebungen wie den Rosengarten im Original sucht man jedoch vergebens. Dafür sind die wenigen Räumlichkeiten mit allerlei grenzwertigem S/M-Spielzeug gefüllt, bei dem bloßstellende Reizwäsche, Fesselungswerkzeuge und Einlaufspritzen nicht fehlen dürfen. Gepaart mit einer ... interessanten ... Vorstellung von der weiblichen Lust kommt der Sleaze nicht zu kurz.
"Du kennst doch ihren Körper: Mach' sie feucht!"
Im japanischen Originalton erklingt das geschrieene "Ja!" mithin in verlässlicher Regelmäßigkeit, heißt entgegen der Reaktion der Schänderboys und -girls aber eigentlich "Nein!", wie Wörterbuchblätterer und Untertitelleser rasch in Erfahrung bringen können. Die rüde Erotik hat einmal mehr ihren eigenwilligen Reiz im Sinne eines guilty pleasure, wobei sie inzwischen an der Grenze zum Hardcore schrammt, wenn etwa eine Schamhaarrasur jederzeit erwarten lässt, dass eine Perspektive folgt, die üblicherweise Gynäkologen vorbehalten ist (Sex 9/10). Eine solche bleibt dann im letzten Moment doch noch aus, an Härte mangelt es aufgrund der Quälereien und Erniedrigungen natürlich trotzdem nicht. Das dadurch verrichtete Unterweltgeschäft bleibt nicht frei von einem gewissen Schockpotential (Horror 4/10).
Hinzu tritt etwas Gewalt (5/10) über die sexualisierte Variante hinaus. Da entsteht ein einfältig choreografierter Catfight ebenso wie eine ernstere Konfrontation, bei der sogar ein wenig Kunstblut und Pyrotechnik zum Einsatz kommen dürfen. Erneut bewegen sich gerade diese verbisseneren Passagen elegant in die Manege der unfreiwilligen Komik (Humor 3/10). Das hat nicht zuletzt mit dem harmlosen Gedudel zu tun, das sich so gar nicht in die vielseitigen Rohheiten einfügen mag. Zur Krönung gelingt es dem Schluss, noch bescheuerter als 1974 auszufallen, was schon etwas heißen will.
"Flower & Snake 2" ist ein misogyn-grausames Sadomaso-Märchen für Erwachsene. In diesem Sinne erfüllt es seine Schuldigkeit ohne nennenswerte Abweichungen vom Mittelmaß (5/10 Punkten). Das Zusammenspiel von Kaori Asô und Mami Fujimara funktioniert in diffus-prickelnder Ästhetik, der Rest ist Standard oder fällt gleich der Lächerlichkeit anheim. Wer Kerzen nicht nur als Leuchtmittel verstanden haben will und Geschmack am Erstling gefunden hat, kann sich den hier an die Leine nehmen. Mit dieser verbunden ist der ungeprüfte Titel zensurtechnisch bisher nicht.
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Kommentare
25.08.2019 16:30 Uhr - sonyericssohn |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Ich mag solch "fesselnde" Filme nicht so....hab deswegen vielleicht auch noch keinen angeschaut ;-)
Fein verfasst, aber eher nix für moi. |
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