Es - Kapitel 2
Originaltitel: It: Chapter Two
Herstellungsland: | USA (2019) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,97 (53 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Alle 27 Jahre kommt der teuflische Clown Es zurück. Vor 27 Jahren wurde er von einer mutigen Gruppe vertrieben, doch nun weitere 27 Jahre später, kehrt er erneut zurück und die mittlerweile erwachsenen Kinder müssen erneut den Kampf aufnehmen. ()
For 27 years, I've dreamt of you. I craved you. Oh I've missed you! Waiting for this very moment...
TIME TO FLOAT!
ES: Kapitel 2
Die 1990er Mini-Serie von Stephen King's Es war damals für mich als ca. Zehnjähriger neben Freitag, der 13. und Braindead einer der Horrorfilme die auf dem Schulhof rumgegangen sind. Ich war begeistert! Man kann auch sagen, dass Es einer der Filme war die mir beigebracht haben Horrorfilme zu lieben. Schnell habe ich mir auch das Buch besorgt und wie auch schon den Film in einem viel zu jungen Alter verschlungen und ebenfalls geliebt. Es zählt für mich immer noch zu den besten Büchern die ich lesen durfte und Stephen King hat sich zu einem meiner Lieblingsautoren entwickelt. Deshalb war ich hin und her gerissen als die Neuverfilmung angekündigt wurde. Auch diese neue Version mochte ich extrem und empfand sie trotz grossem Nostalgiebonus des Originals um längen besser. Ich war so neugierig wie sie das Finale im zweiten Kapitel mit der heutigen Tricktechnik lösen würden und ob die Harmonie der jungen Darsteller aus dem ersten Kapitel beibehalten werden kann.
You know what they say about Derry. No one who dies here ever really dies.
Der Losers-Club hat es geschafft. Pennywise ist besiegt und der Sommer naht sich dem Ende. Die sieben Freunde fangen langsam an sich auseinander zu Leben und nun 27 Jahre später haben sechs von ihnen die Kleinstadt Derry schon längst verlassen und tolle berufliche Karrieren eingeschlagen. Nur noch Mike, welcher immer noch in Derry feststeckt und im örtlichen Museum arbeitet, hat es nicht vergessen. Nicht vergessen was sie damals als Kinder geschafft haben. Als plötzlich die mysteriösen Morde wieder beginnen ist sich Mike einer Sache sicher: "Es" ist wieder da.
Fünf der sechs Freunde kehren nach Derry zurück und wollen sich dem Bösen stellen. Doch vorerst müssen sie sich wieder erinnern. Und genau das ist der Punkt, wieso der Film so eine lange Laufzeit. Die fünf "Loser" müssen sich Erinnern was damals geschah und somit wird jeder Charakter wie in Kapiteln unterteilt einer nach dem anderen abgearbeitet. Doch Langeweile oder Langatmigkeit kommt in keiner Sekunde auf, denn der Ablauf wurde sehr klug in Szene gesetzt. Anders als bei Es: Kapitel 1 wo man nur die Geschichte der jungen Freunde erlebt, wechselt man in der Fortsetzung des öfteren zwischen jung und erwachsen. Man verschmolz die heutigen Geschehnisse mit denen von damals und lässt einen die tolle Comming of Age Story des Vorgängers wieder fühlen.
Es dauert dadurch ein ganzes Stück, bis wir das grandiose Finale erleben dürfen und obwohl sich der kleine Teil zwischen den Erinnerungen und dem Finale leicht zieht, verzeiht man es dem Film am Ende sofort. Zwar wurden wie im Vorgänger wieder einige Handlungsstränge komplett weggelassen oder teilweise auch durch die Zeitverschiebung zwischen Buch und Verfilmung abgeändert, macht den Film aber keineswegs schlechter. Natürlich hätte ich gerne das ganze Paket gesehen, vor allem die Henry Bowers Geschichte oder die Partner von Bill und Beverly hätte man etwas vertiefen können. Aber noch mehr als die soeben genannten Geschichten würden den Film nur langatmiger und weniger rund machen. Auch das Finale ist nicht komplett das gleiche wie im Buch, dennoch vor allem im Vergleich zur 90er Mini-Serie ein wahrer Genuss und ein mehr als akzeptables Ende. Für mich Storytechnisch vermutlich die beste Es-Verfilmung die wir jemals bekommen werden.
Close your eyes if you don't believe. close them and see.
Jetzt kommt aber ein Punkt den ich zwar sehr loben, gleichzeitig aber auch stark kritisieren muss. Die Effekte in Es: Kapitel 2 sind einerseits genial gemacht. Pennywise und alle seine Formen sind einfach unglaublich gut. Auch einige sehr tolle handgemachte Effekte, welche dem Horrorfan das Herz schneller schlagen lassen, bekommt man zu sehen. Doch an manchen Stellen sind die CGI-Effekte einfach fehlplatziert und reissen einen aus der genial aufgebauten Atmosphäre sofort wieder Raus. Stichwort: Restaurantszene. Eine tolle, witzige und emotionale Szene, bei welcher der Grusel langsam aufgebaut wird und durch unpassendes CGI einfach wieder zerschmettert. Man hätte an einigen Stellen mehr mit Practical Effects arbeiten müssen um die Atmosphäre beizuhalten. Viele loben die Effekte in die Höhe und es ist natürlich wieder meinerseits meckern auf hohem Niveau, aber man hätte es an gewissen Stellen halt wirklich besser machen können. Anders als beim Humor, wo viele Kritiker nicht hundert Prozent dabei sind. Man sagt zu diesem, dass er oft fehlplatziert sei und die Oneliner die besagte Atmosphäre zerstören. Da bin ich komplett anderer Meinung. Der Humor ist perfekt und die Oneliner sitzen jedes mal. Vor allem die Sprüche zwischen Richie und Eddie, aber natürlich auch die von Pennywise (Küss mich, Fettklos!). Grosser Pluspunkt dafür!
Beep beep, Richie.
Ebenfalls auf den Punkt getroffen ist die Auswahl der Darsteller. Jeder einzelne von ihnen sieht nicht nur aus wie die jüngeren uns bekannten Personen, sondern spielt sie auch genauso wie wir sie kennen. Da man wieder mehrere Charaktere in der Geschichte hat, kann es aber auch passieren, dass einige etwas in den Hintergrund fallen. So wurde zum Beispiel James McAvoy (Split) als Bill etwas verschenkt. Auch fallen Seriendarsteller Jay Ryan (Beauty and the Beast) als Ben und Isaiah Mustafa (Shadowhunters) als Mike etwas nach hinten. Versteht mich nicht falsch, sie liefern alle eine geniale Performance ab, aber Jessica Chastain (Interstellar) und James Ransone (Sinister) stellen die drei stark in den Schatten. Doch der wahre Rockstar neben Bill Skarsgård (Castle Rock) als Pennywise ist Bill Hader (Superbad) als Richie. Ein extrem talentierter Schauspieler, der endlich beweisen konnte was er kann. Chastain und Hader waren übrigens auch die Castingwünsche der jungen Darsteller von Beverly und Richie. Bei den Kinder gab es wie im ersten Kapitel nichts zu bemängeln.
Fazit: Andy Muschietti (Mama) beweist wieder einmal was er auf dem Kasten hat. Das zweite Kapitel macht wie auch schon das erste Kapitel extrem viel Spass. Tolle Darsteller mit genialer Zusammenarbeit, Atmosphäre on point und ein fasst perfektes Finale. Ich hielt das Buch früher für praktisch unverfilmbar, doch die beiden Kapitel von Es sind trotz einiger Abänderungen und fehlender Handlungsstränge praktisch perfekt. Ich hoffe in naher Zukunft auf einen fünfstündigen Supercut von beiden Kapiteln mit dem kompletten geschnittenen Material. Bis lese ich nochmals das Buch und schaue mir beide Kapitel als einen ganzen Film an, denn genau so wird er noch besser.
This meeting of the Losers Club has officially begun.
Kleiner Tipp: Falls ihr den Film im Kino sehen wollt, wählt eine Vormittags- oder Mitternachtsvorstellung mit möglichst wenig Besuchern. Heutzutage kann man einen Film der auf Atmosphäre setzt einfach nicht mehr im vollen Kinosaal geniessen weil jeder zweite lautstark redet und kommentiert, oder im falschen Moment lacht und unnötig schreit. Für den perfekten Filmgenuss eben einen leeren Kinosaal suchen oder auf die DVD/Blu-Ray warten.
Kommentare
09.09.2019 00:31 Uhr - TheRealAsh |
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09.09.2019 00:36 Uhr - Bruce Banner |
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09.09.2019 07:37 Uhr - TheMovieStar |
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Ansprechend formuliertes Review, das gut zu lesen ist.
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