Es ist erfreulich zu sehen, daß die innovative Idee, die man 1997 mit Cube ins Leben gerufen hat und, die aus einem klaustrophobisch wirkenden Raum mit eigenen „Gesetzmäßigkeiten“ und Regeln bestanden hat, hier durch den Regisseur Adam Robitel, der auch für Insidious The Last Key verantwortlich zeichnet, aufgreift und in eine neue Dimension führt.
Das schöne an diesem Film ist, daß jeder Raum kniffliger ist, als der vorhergehende und auch mit einem eigenem „Thema“ versehen zu sein scheint, welches sich erst im Laufe der Handlung zu enthüllen scheint. Feuer, Eis und eine Menge Rätsel, bei der selbst Indiana Jones eine Freudenträne geweint hätte sind die Grundzutaten, dieses feinen Thrillers, dessen Cast zwar sympathisch, jedoch auch gleichzeitig völlig austauschbar ist.
Doch Zoey (Taylor Russell), die noch die niedlichere von allen ist, sitzt mit Jason (Jay Ellis)-, an dem einer wie der Wallstreet-Hai Gordon Gecko, seine Freude gehabt hätte, Deborah Ann Will als toughe Amanda, (welche einige Sachen in ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten hat) und dem, erfahrenen „Gamer“ Danny (Nik Dodani), dessen Naivität seiner Begeisterung für derlei Spielchen, neben seiner nervenden Art in nichts nachsteht zusammen, mit dem dem im Intro vorgestellten Ben (Logan Miller) und dem mürrisch wirkenden Tyler Labine, in der Rolle des Mike, in der Lobby jener Gesellschaft die sie zu diesem Spiel einlud.
Die subtile Intelligenz mit der die Story sich schleichend aufbaut und von Situation zu Situation zu steigern weiß, fängt schon damit an, daß man die Einladung so wirken ließe, als würden sie zum Alltag jener Person gehören die sie bekommt, sodaß diese wiederum keinerlei Mißtrauen aufbauen kann.
Dieses anfänglich nicht gefühlte Mißtrauen, steigert sich dann, spätestens bei der Gruppe, als man feststellt, daß die Lobby bereits das erste Rätsel zu sein scheint. Außer Danny für den all die Mißgeschicke und die sich steigernde Streßfaktoren zum Spiel gehören, bricht bei den übrigen die, wie bei „Versuchskaninchen“ provozierte Panik aus, besonders als man feststellt, daß dies vom Verständnis eines normalen Spiels mit Regeln weit entfernt ist.
Durch kunstvoll und fiese im Detail liebevoll gestaltete Räume mit gemeinen und todbringenden Tricks, schafft es die Handlung, den geneigten Zuschauer in seinen Bann ziehen zu können und durch die Tatsache, daß einem die Figuren selbst egal sein können, konzentriert man sich auf den Raum und ertappt sich dabei, mental selbst an den Rätseln zu knabbern und eine Lösung zu finden.
Dadurch, daß man die Gesetzmäßigkeiten und Physik des jeweiligen Escape Rooms erkennt, ist dies in dieser Handlung genau der große Vorteil, den man bei Cube zum Beispiel durch die kaum erkennbare Regelstruktur des Raumes nicht hatte und man sich so auf die psychische Ebene mit den Figuren einlassen mußte.
Hier ist die mentale Gefühlssituation der Figuren eigentlich völlig nebensächlich, und auch wenn man irgendwann mit ihnen mitfühlt, sind sie nicht die wichtigsten Hauptbestandteile, obwohl es vorteilhaft ist, wenn man zumindest mit Zweien der Gruppe emotional kompatibel wäre, um zumindest ein paar Favoriten zu haben.
Die Hintergründe der „Organisation“ bleiben zwar nicht so mysteriös verborgen wie bei Cube, jedoch ist auch sie ihrem verkauftem Produkt, dem Escape Room ähnlich, denn nichts ist wie es scheint.
Der Schlußteil des Films ab der „Krankenstation“ birgt in sich noch einmal einige unvermutete Überraschungen und zeigt auf, daß ein Sequel auch ohne die Protagonisten des Films möglich sein könnte.
Genrefreunde, welche mit The Cube und The Game ihre visuelle Freude an vorgetäuscht reellen Situationen hatten, werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen.