Was war James Cameron doch einst ein großartiger Meister der Filmkunst. Seine frühe Briographie ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Hier ein Auszug aus seinem Wikipedia-Artikel (Fehler können existieren):
"Weil sich seine Familie eine Ausbildung an einer Filmschule nicht leisten konnte, begann er ein Physik-Studium am Fullerton College. Als er feststellte, dass seine Mathematik-Fähigkeiten dafür nicht ausreichten, studierte er englische Literatur.[2]
Nachdem er das College abgeschlossen hatte, heiratete er Sharon Williams und arbeitete als Lastwagenfahrer 1977 entfachte der Film Krieg der Sterne seine Leidenschaft für das Filmemachen erneut. Enttäuscht darüber, dass das ein Film war, den er immer machen wollte, eignete er sich viel Wissen über Drehbuchschreiben und Filmemachen an und lernte, mit Filmausrüstung umzugehen."
In diesen kurzen Worten lässt sich die Leidenschaft herauslesen, die ein einst großer Regisseur und Drehbuchautor einmal hatte. Und in seinen frühen Werken lässt sich das Feuer, welches er mit seiner Leidenschaft entfacht, herausschauen...
Terminator (von engl. "to terminate" = beenden, eliminieren)
Nach dem Kurzfilm „Xenogenesis”, welchen er mit seinen Freunden William Wisher und Randall Frakes produzierte, und dem zweiten Part von dem Tierhorror „Piranha”, setzte Cameron erste Maßstäbe!
Ein Killerroboter, der aussieht wie ein Mensch, aus der Zukunft, in der ein (echter) Weltkrieg zwischen Mensch und Maschine herrscht, wird zurückgeschickt um die Mutter des Kindes zu ermorden, der die Menschen als Rebellion gegen die Maschinen anführen soll.
Totally 80's style: One-liner, plump, Muskeln, Schweiß, düster, dreckig und brutal. Mit Arnold Schwarzenegger als Killerroboter.
Doch Terminator war mehr als nur das. Er war intelligent, setzte Maßstäbe was Sci-fi angeht, und wurde nur mit sehr wenig Geld produziert. Mit gerade einmal $ 6,4 Mio.
Der Film beschäftigte sich mit Fragen wie: was macht einen Menschen menschlich, sind Großkonzerne die Vernichtung der Zukunft, ist Technik schlecht und sollte man immer Angst vor ihr haben, wie weit geht der Mensch um seine eigene Rasse zu beschützen... Intelligente Fragen. Intelligent eingeflochten in diese B-Produktion. Unterschwellig unter der Haut eines Actionfilms. Die Angst vor einem Atomkrieg gab es schon in den 60ern und 50ern. Regisseure wie Stanley Kubrick verarbeiteten es, wie in Kubricks Falle, auf schwarzhumorige Weise. Cameron sprach mit seinen Bildern den blanken Horror an. Die pure Angst! Der Mix aus Horror, Sci-fi und Action funktionierte. Der Film spielte $ 78,3 Mio. ein. Mit seiner Fortsetzung von 1991/92 machte sich Cameron endgültig zur Legende. Doch unsterblich machte er sich schon zuvor mit einer anderen Produktion...
Aliens (von engl. Alien = Fremdling, in der deutschen Sprache eigentlich Außerirdischer)
Nach Ridley Scotts Meisterwerk „Alien” übernahm Cameron die Regie und (hauptsächlich) das Drehbuch.
Da die riesige Produktion auch sehr viele Produktionsnotizen und einen Haufen an Hintergrundinformationen bietet, die hier den Rahmen sprengen würden, gehen wir gleich über zu den Charakteren:
Ripley, gespielt von Sigourney Weaver, ist nach den Ereignissen in Teil 1 wieder zurück auf der Erde. Doch nach Jahren des Kryoschlafs ist ihre Tochter schon älter als Sie selbst. Etwas, das auch schon in Terminator besprochen wurde.
Auf dem Planeten LV-426, auf dem sich die Menschen niedergelassen haben, diesen kolonialisieren wollen, ist die Hölle ausgebrochen. Der Planet, auf dem die Nostromo vor Jahren die Alieneier fanden, ist weiterhin von Xenomorphen besiedelt.
Ripley entschließt sich, gemeinsam mit der Rettungsmannschaft, bestehend aus Marines und Wissenschaftlern, sowie einem Anroiden Namens Bishop dorthin zu reisen, um den Viechern endgültig das Handwerk zu legen.
Diese Konfrontation lässt sich u. a. zurückführen auf den Kolonialisierungsversuch der Vikinger in Nord-Amerika. Oder der Koloniasierung der Spanier in Südamerika. Oder der Kolonialisierung der Engländer in Indien sowie auch der Franzosen in Afrika. Die Xenomorphen, also die Aliens - in ihrem Metier allerdings die Einheimischen und die Menschen wären in diesem Fall die Außerirdischen - "schützen" ihre Heimat und versuchen den Menschen loszuwerden. Wobei auch andere Aspekte wie Fortpflanzung und Auslöschung eine Rolle spielen. Da die Xenomorphen eher einem Tier oder besser noch einem Bakterium oder auch Parasiten ähneln.
Die Charaktere bestehen dabei aus typisch in den 80ern klischeehaften Macho-typen, einem durchgeknallten Wissenschaftler, als auch intelligenten Leuten.
Ripley ist hier im Übrigen das, was Sie schon in Teil 1 war, nur noch eine Spur mehr. Sie ist eine starke Frau, wie auch Vasquez, eine weibliche Marine, die sich von ihren Testosteroneros nichts sagen lässt. Anders als heutzutage, interessiert es hier allerdings NIEMANDEN, ob hier der Mann, die Frau oder ein Transgender das Alpha und Omega ist. In der heutigen Zeit kommt man vor dem Thema Sexismus nicht mehr davon! In „Aliens” interessiert das Alles keine Sau.
Hier funktionieren die Geschlechter wie Pfeffer auf Hack. Man merkt dem Film in keiner einzigen Szene an, dass hier versucht wird irgendeine politische Aussage dem Zuschauer rüberzubringen.
Sgt. Hicks, Bishop und auch die Leiter der Operation Burke und Apone sind Ripley sogar freundlich gegenüber. Weil der Film weiß(!), dass jedes Geschlecht gleichberechtigt ist!
Auch Vasquez braucht sich in ihrer Einheit nicht zu verstecken. Und die einzelnen Sticheleien zwischen ihr und Hudson sind nichts anderes als Kollegengesülze! Hudson stellt im Übrigen den Quatschkopf dar, die Konstellation zwischen ihm und Vasquez kann man auch in „Predator 2” beobachten.
Der Film interessiert sich aber auch nicht für solche Themen. Hier muss der Mensch, also die Geschlechter, zusammenarbeiten. Gegen einen Nicht-menschlichen Feind. Geschlechterrollen und Genderprobleme haben in diesem Kampf keinen Platz. Selbst die ach so krassen Marines und deren Waffen sind fast schon den Wesen unterworfen. Auch eine Art Darstellung zwischen Technik gegen die Natur, in der die Natur deutlich überlegen ist. Nein, hier heißt es nur: Kämpfen für die menschliche Rasse. Wie schon in Terminator.
Größer, breiter, mehr...
Eine typische Fortsetzung. Alles muss mehr sein. Mehr Story, mehr Charaktere, mehr Gegner, mehr Action, mehr Blut.
Von vielen Stimmen wird „Aliens” als die beste Fortsetzung betrachtet. Und das auch nicht zu unrecht.
„Aliens” schafft es, mit mehr alles perfekt zu machen. Der Film ist in jeder seiner einzelnen Szenen (egal ob Kinofassung oder Director's Cut) gnadenlos perfekt und handwerklich einwandfrei!
Mit hoch produzierten Modellbauten, für die Cameron seit T1 bekannt ist, mit einem düsteren, aber auch blau-kühlen Look, Ton und (aber auch dreckigen) Setdesign, dem kühlen und unheimlichen Sounddesign, einem hervorragendem Score von James Horner, der Dichte und an sich die ganze Atmosphäre... mein Gott, man kann es eigentlich garnicht beschreiben, wie grandios dieses Werk ist!
Scott zauberte ein unheimliches, dichtes und atmosphärisches Kammerspiel. Ein zweiter Teil war eigentlich umöglich. Cameron haute einfach ein S hinter „Alien” und schuf ein Actionblockbuster, das Jeden im Kinosaal wegfickte (keine Angst vor Schimpfwörtern, im englischen ist fuck sogar die Bedeutung für das deutsche "Scheiße"), welcher aber auch unheimlich, dicht, atmosphärisch, dreckig, roh und bedrückend ist.
Mit Schauspielern wie Weaver, Michael Biehn, Lance Henriksen oder Bill Paxton vermischt, ist dieser Film das, was es heute nicht mehr geben wird.
Intelligente, hochproduzierte, mit Liebe gemachte Filmkunst. Ein Paradebeispiel dafür, warum es Filmgeeks wie uns gibt.
Leider ist Camerons Zeit vorbei, doch seine Werke bleiben bestehen.
Vielen Dank hierfür Mr. Cameron...
10/10