Inhaltsangabe:
Zehn Jahre sind vergangen, seit mit John Connors Hilfe der Weltuntergang verhindert und die Menschheit vor ihrer Zerstörung bewahrt wurde. Heute, im Alter von 25 Jahren, führt Connor ein Leben am Rande der Gesellschaft – ohne Wohnung, Kreditkarten, Mobiltelefon und ohne Job. Es gibt keinen Hinweis auf seine Existenz: er hinterlässt keine Spur, die von „Skynet“ verfolgt werden könnte – dem hoch entwickelten Netzwerk von Maschinen, die einst versucht hatten, ihn zu töten und Krieg gegen die Menschen zu führen. Bis der T-X (KRISTANNA LOKEN) aus dem Schatten der Zukunft tritt: Skynets bisher am höchsten entwickelte, tödliche Menschmaschine, ebenso sexy wie gnadenlos. T-X soll vollenden, was ihr Vorgänger T-1000 nicht ausführen konnte. Connors einzige Überlebenschance ist der Terminator (ARNOLD SCHWARZENEGGER), die legendäre, einst auf ihn angesetzte Killermaschine. Ihnen bleibt nur wenig Zeit: Sie müssen T-X ausschalten – sonst ist die Apokalypse nicht aufzuhalten ... (Sony Pictures)
Dieser Teil steht für Ironie...und sich selbst!
Vorab sei gesagt, das es im Bereich "Terminator" für mich persönlich nur zwei Giganten der Filmgeschichte gibt: Das beklemmend düstere Original aus dem Jahr 1984 und die Hochglanzproduktion von 1991, wobei ich hier die vom Regisseur Cameron bevorzugte Kinofassung am stimmigsten finde.
Es ist irgendwie schwierig dem Film von Jonathan Mostow zu folgen, ohne dabei die Vorgänger im Kopf zu haben. Hier haben wir es nämlich mit einem gewaltigen Augenzwinkern zu tun. Der Regisseur stößt dem Fan ein ums andere Mal ziemlich vor den Kopf. Allerdings kann ich ihm dafür niemals wirklich böse sein, da ich "T3" spätestens seit der zweiten Sichtung immer als einen gewaltigen Actionfilm mit einer Extra großen Portion Ironie gesehen habe, egal ob bei der Barszene oder wegen diverser Sprüche ("Das ist eine sehr schöne Kanone", "Wenn Du leben willst...") Mostow pendelt zwischen altvertrautem und zum Teil gelungenen Neueinfällen, wobei man schon zugeben muß, das Kristanna Loken bei weitem nicht an die diabolische Darstellung eines Robert Patrick heranreicht. Überhaupt wirkt diese Terminatrix alles andere als bedrohlich, was nicht nur an der bezaubernden Kristanna liegt, sondern auch an ihren Fähigkeiten. Obwohl als verbessertes Nachfolgemodell des T-1000 "vermarktet" und von daher auch in der Lage, einen Polizeikonvoi völlig unbemannt auf die Jagd zu schicken, sieht sie dann im Kampf gegen den alten Arnie ziemlich blass aus. Daneben gibt es weitere Punkte, die diesen Beitrag zur Terminator-Reihe ein wenig abfallen lassen.
Nick Stahl war nur die zweite Wahl als John Connor, da Edward Furlong zu dieser Zeit diverse Problemchen mit gewissen Substanzen hatte. Im Prinzip wäre dies zu vernachlässigen, aber zumindest mir fehlte so einiges an Stahls Darstellung. Für die fehlende Ähnlichkeit mit Furlong konnte er natürlich nichts, doch daneben mangelte es ihm vor allem an Ausdruck. Zumeist schaut er betrübt aus der Wäsche, und wirkt in keinster Weise wie der spätere Anführer einer Rebellenarmee: Von wegen Charisma! Claire Danes ist ein weiteres "Problem". Anfangs nervt sie mit ihrer hysterischen Rumbrüllerei und man ist am schmunzeln, wenn Arnie in einer witzigen Szene meint: "Entspann Dich" ;-) Im übrigen hat man trotz der Storyerklärungen irgendwie keinen Draht zu ihr, und so dauerte es zumindest bei mir eine ganze Weile, ehe ich mich an sie gewöhnt hatte, und ihr schließlich alles Gute im Kampf gegen die Maschinen wünschte. Die Nebendarsteller wirken allerdings fast durchweg wie Statisten und bleiben ziemlich blass. Bestes Beispiel ist an dieser Stelle Mark Famiglietti, der den Freund von Katherine Brewster spielt. Dieser Mime hat bis zum heutigen Tag eher in B-Movies und Serien für "Aufsehen" gesorgt. Ich fand ihn ehrlich gesagt furchtbar, da er selbst vor der Begegnung mit der Terminatrix nicht wusste welcher Gesichtsausdruck wohl gerade gefragt ist. Eine willkommene Abwechslung im Einheitsbrei der Statisten ist dagegen die Rückkehr Earl Boens, der den inzwischen selbst etwas traumatisierten Psychologen Dr. Silberman aus den Vorgängern spielt.
Am Ende komme ich zu Arnold Schwarzenegger: Seine Darstellung finde ich nach wie vor am gelungensten, wobei auch er nicht in den Jungbrunnen gefallen war und deutlich älter wirkte, als zwölf Jahre zuvor. Dennoch schafft gerade Er es, dem Film eine Ironie zu verpassen, die ihn letztlich rettet und darüber hinaus sehr kurzweilig und sympathisch macht. Die Actionszenen sind vor allem in der ersten Hälfte grandios. Oldschool-Krawumm mit Kollateralschäden an allen Ecken und Enden. Sowas sieht man in der schnarchigen Action-Gegenwart meist nur noch als CGI. Der Score reicht dagegen bei weitem nicht an den der Vorgänger heran, obwohl er kein Totalabsturz ist.
FAZIT:
Man kann sich, vor allem aufgrund der traurigen Entwicklung seit "Terminator 4" fragen, ob es bereits dieses dritten Teils bedarft hätte, denn im Prinzip wäre das Ende des zweiten Teils (selbst in der Kinofassung) ein gelungener Abschluss der Reihe gewesen. Fakt bleibt für mich, das ich Teil 1 und 2 als die ultimativen Terminator-Filme betrachte. Nicht zuletzt aufgrund des Ausnahmeregisseurs James Cameron, welcher im Jahr 1984 mit primitivsten Mitteln (Making-Of) einen düsteren Klassiker des Genres schuf. Seine Fortsetzung von 1991 war dagegen schon ein Hochglanzprodukt mit dem damaligen Rekordbudget von 100 Millionen Dollar. "Terminator 2" ist auch heute noch ein gern gesehener Film, der scheinbar nicht altert und trotz des bereits etwas menschlicheren Terminators die düstere Grundvision von Cameron geschickt weiterspinnt. Daneben war er natürlich auch Türöffner für Spezialeffekte der folgenden Kinojahre...
Der dritte Teil steht für Ironie...und irgendwie ein wenig allein da. Er bietet tolle Action und nimmt sich daneben nicht allzu Ernst. Genau Hier liegt aber wohl auch das Problem, welches viele mit dem Film haben: Das Düstere ist weitgehend verschwunden, es wird zum wiederholten Male recycelt, und Arnie ist schon etwas in die Jahre gekommen. Dennoch möchte ich eine Lanze für diesen Film brechen. Er macht Storytechnisch das beste aus der Situation, und so wurde der Tag des jüngsten Gerichts lediglich hinausgezögert. Daneben hat der Film trotz seines hohen Budgets einen gewissen B-Movie-Charme, was ihn irgendwie sympathisch macht. Die Action rummst und ist angenehm altmodisch in Szene gesetzt. Kurzum: Ich werde mir zwar keine weitere Fortsetzung der Reihe mehr ansehen, da sie sich meiner Meinung nach selbst terminiert hat, nicht erst seit dem unsäglichen "Genisys". Kann man diesen dritten Teil jedoch innerlich von den Cameron-Werken abkoppeln, so ist er eine Art augenzwinkernde Fortsetzung mit den besten Zutaten der Vorgänger. Trotz seiner Defizite ist er, zumindest für mich die einzig gelungene Fortsetzung ohne Camerons Beteiligung.
7/10