Die Todeskralle schlägt wieder zu
Originaltitel: Meng Long Guo Jiang
Herstellungsland: | Hongkong (1972) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Action, Drama, Martial Arts, Komödie |
Alternativtitel: | Bruce Lee: Die Faust des Drachen Bruce Lee: Die Todeskralle schlägt wieder zu Die Faust des Drachen Fury of the Dragon Maang Lung Gwo Gong Return of the Dragon Revenge of the Dragon The Way of Dragon The Way of the Dragon |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 9,41 (44 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Tang Lung (Bruce Lee), ein junger Mann aus Hongkong, reist nach Rom, um einer Freundin der Familie (Nora Miao) im Kampf gegen eine Gangsterbande beizustehen, die mit allen Mitteln versucht, ihr Restaurant zu übernehmen. Nachdem Tang Lung die ersten Schlägertrupps mühelos in die Flucht geschlagen hat, holt sich der Gangsterboss Verstärkung in Gestalt eines amerikanischen und eines japanischen Kampfkunstexperten (Bob Wall und Hapkido-Meister Hwang In-shik). Nachdem es ihnen nicht gelingt, Tang Lung unschädlich zu machen, wartet der brutale amerikanische Kämpfer Colt (Chuck Norris) auf ihn. Im Kolosseum von Rom kommt es zum Zweikampf der Giganten. (Universum Film)
Dieser Film steht wie kein anderer für Bruce Lee!
Er hat nur vier Filme vollendet, der fünfte - "The Game of Death", wurde leider nie fertig gestellt. Wie gut dieser wohl geworden wäre, sieht man während des gut dreißigminütigen Pagodenkampfes, der Hauptbestandteil der Doku "Der Weg eines Kämpfers" ist. Ich persönlich habe mir die verstümmelte Fassung mit einem Lee-Double nie angeschaut, da reichten mir bereits die peinlichen Ausschnitte. Würde ich danach gefragt werden, welchen Bruce-Lee-Film ich für seinen besten halte, so schwanke ich zwischen "Fist of Fury" und "Way of the Dragon" - dem hier beschriebenen Werk. Es ist der einzige Film, bei dem der "kleine Drache" selbst Regie geführt hat, und das merkt man auch...
FILM:
Die Geschichte eines Mannes, der in eine fremde Kultur kommt und mit anderen Sitten und Gebräuchen konfrontiert wird. Letztlich soll er der Nichte eines Bekannten aus Hongkong helfen, die in Rom ein China-Restaurant führt und von einer kriminellen Bande bedroht wird. Anfangs sehen wir einen eher unscheinbaren Mann, der freundlich und lächelnd durch die italienische Hauptstadt läuft. "Wie wollen Sie mir denn helfen?", fragt die junge Chinesen kurz nach seiner Ankunft, und ab diesem Zeitpunkt dauert es auch noch eine ganze Weile, ehe sich Tang Long beweisen wird...
FAZIT:
Klar, in erster Linie ist "Way of the Dragon" ein Eastern, bei dem der Schauwert vor allem bei den Fights liegt, während daneben einige humoristische Einlagen geboten werden. Dennoch merkt man dem Film an, das es Lee darum ging eine Botschaft zu transportieren. In keinem anderen seiner Werke sieht man ihn so ausgeglichen und fröhlich. Er spielt einen Mann, der bis zum Schluss darauf aufmerksam macht, das ein Kampf nur zur Selbstverteidigung dienen sollte. Dieser Film handelt nicht wirklich vom Hauptthema der anderen Lee-Streifen: Rache. Egal ob "The Big Boss", "Fist of Fury" oder auch "Enter the Dragon" - grundsätzlich ist der von Lee dargestellte Charakter früher oder später von der Wut überwältigt und läßt diese seine Gegner spüren. Manche halten "Enter the Dragon" ja für seinen besten Film, doch ich bin da ganz anderer Meinung. Zum einen hat "Der Mann mit der Todeskralle" (deutscher Titel) wohl einen besonderen Bonus, da er der erste Martial-Arts-Film einer Hollywoodproduktion war. Zum anderen fiel es mir schon immer negativ auf, das Bruce Lee in diesem Film immer sehr mürrisch und Ernst ausschaut. Die Kämpfe mögen größtenteils sehenswert sein, doch vieles in diesem Film war mir einfach zu düster und umgeben von einem kalten Beigeschmack, nicht nur wegen Lees plötzlichem Tod im Juli 1973.
Die Faszination welche Bruce Lee auf mich ausübt, beruht viel mehr auf diesem Vorgänger. Auch wenn sämtliche seiner Filme nicht gerade in der schauspielerischen Oberklasse anzusiedeln sind, und auch manche Szenen unfreiwillig komisch wirken, so sticht dieser hier doch erheblich aus dem Schatten der übrigen Werke. Was ihn für mich noch einen Tick besser macht als z.B. "Fist of Fury", ist die, bis zum Schluss eher negative Einstellung zum kämpfen, während Lee in "Fist of Fury" oftmals wie ein rachedürstiger Todesritter wirkt. Selbst der weise wirkende Lee aus "Enter the Dragon" ist doch letztlich vom Gedanken getrieben, den Tod seiner, in den Selbstmord getriebenen Schwester zu rächen und nebenbei einem Drogenhändler das Handwerk zu legen. "Way of the Dragon" unterscheidet sich dagegen im besonderen von den anderen Filmen, da die Hauptperson dem Kampf gegenüber eher negativ eingestellt ist, und nur im absoluten Notfall Hand anlegt. Selbst nach dem berühmten Duell im Kolosseum betet er nachdenklich um den, von ihm getöteten Colt (Chuck Norris). Die teilweise kindisch wirkenden Chinesen, denen er nach einiger Zeit Kung-Fu beibringt, scheinen anfangs mächtig Grün hinter den Ohren, und müssen ihre mangelnden Fähigkeiten ständig unter Beweis stellen. Schließlich scheinen jedoch auch sie durch Tang Long auf den rechten Weg gebracht zu werden und lernen, das es eigentlich weniger um das kämpfen gehen sollte...
Anmerken möchte ich noch, das mir die deutschen Filmtitel der Lee-Streifen schon immer ein Dorn im Auge waren. Wesentlich passender finde ich hier die internationalen Titel. So schließe ich meine Review mit dem Verweis auf "The Big Boss", "Fist of Fury", "WAY OF THE DRAGON" und "Enter the Dragon" - lediglich vier Filmen, die Bruce Lee ausreichten um die Kluft zwischen Ost und West zu überbrücken. Er ist auch heute, 46 Jahre nach seinem viel zu frühen Tod ein Teil der Popkultur und beeinflusste viele Menschen, egal ob Kampfsportler, Regisseure oder gar Musiker. Vielen Dank!
Kommentare
19.12.2019 19:06 Uhr - Cobretti |
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Super Review! Ohne viele Worte zu verlieren, dieser Mensch war seiner Zeit voraus, eine Schande das die ihn, und später seinen Sohn ermordeten!
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25.12.2019 12:19 Uhr - der neue1067 |
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25.12.2019 22:33 Uhr - Rullep |
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