Matrix
Originaltitel: The Matrix
Herstellungsland: | USA (1999) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Action, Science-Fiction, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,93 (125 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Der Hacker Neo wird über das Internet von einer geheimnisvollen Untergrund-Organisation kontaktiert. Der Kopf der Gruppe - der gesuchte Terrorist Morpheus - weiht ihn in ein Geheimnis ein: Die Realität, wie wir sie erleben, ist nur eine Scheinwelt. In Wahrheit werden die Menschen längst von einer unheimlichen virtuellen Macht beherrscht - der Matrix, deren Agenten Neo bereits im Visier haben... (Warner Bros.)
Was ist die Matrix?
MATRIX ist für mich noch immer einer der besten Filme aus den Bereichen Action/Science-Fiction. Obwohl ich ihn schon etliche Male gesehen habe, ist es doch immer wieder ein Vergnügen sich zum einen in diese surreale Welt der Maschinen zu begeben und andererseits von der famosen Action und den optischen Tricks verblüfft zu werden.
Sehr schade ist es jedoch, das man einen Film, dessen Handlung im Prinzip abgeschlossen war durch die unsäglichen Fortsetzungen seinem guten Ruf beraubte. Alles was den ersten Teil ausmacht, wurde in "Reloaded" und "Revolutions" zu einer hirnlosen Ballerorgie verbraten, und die philosophischen Ansätze wirkten dort nur noch aufgesetzt und peinlich.
STORY:
Ein Computerhacker wird von "Terrorist" Morpheus darauf aufmerksam gemacht, das er in einer falschen Welt lebt. Kurze Zeit später sieht er mit eigenen Augen, das alle Menschen als Sklaven von Maschinen beherrscht werden, die durch Manipulation eine scheinbar normale Welt erschaffen haben, so wie wir sie kennen...
FAZIT:
Gute Ideen sind in der Traumfabrik rar geworden. Umso erstaunter war man im Jahre 1999 von diesem Film, welcher Philosophie, Asia-Kino und Science-Fiction zu einem schmackhaften Cocktail vermengte. Die Story selbst ist so einfach wie genial, wobei ich auch schon von etlichen Leuten gehört habe, sie würden den Film nicht verstehen. Mmmh...so ergeht es mir eher bei "Inception", aber das ist eine andere Geschichte. Wie einst die Morphingeffekte von "Terminator 2" so konnte auch MATRIX mit einer beeindruckenden Methode der Effektgestaltung auftrumpfen: der sogenannten Bullet-Time. Mittels dieser Technik war man in der Lage, eine Szene aus jedem erdenklichen Blickwinkel einer Rundumsicht zu betrachten, und die Sequenz in beliebigem Tempo abzuspielen.
Defizite? Nun ja, was bei MATRIX durchaus auffällt ist die, auf Cool getrimmte Optik: Trinitys Flucht, die regnenden Maschinengewehrsalven (Heli-Szene) genauso wie die Dojo-Sequenz. Gerade jene Szenen machen den Film für mich aber auch zu etwas besonderem. Ist Euch auch mal aufgefallen, das die Blockbuster der Gegenwart in keinster Weise mehr solch einbrennende Momente haben? Bei "Spiel mir das Lied vom Tod" gab es die Henkersszene, während im Jack-Rabbit-Slim die Tanzfläche unsicher gemacht wurde ("Pulp Fiction") und sich ein gewisser T-800 mit den Worten: "I´ll be back" verabschiedete. Sind es nicht jene Augenblicke, für die man das Kino liebt und die es so reizvoll machen? Bei MATRIX denke ich z.B. direkt an: "Nur ein Agent", "Ich kann Kung Fu" oder auch, "Das wars dann, Mr. Anderson". Viele Dialoge bestechen daneben durch ihre simple Aussage, ohne das man zum verstehen zehn Semester Kommunikationswissenschaften studieren müsste.
Dennoch schafft es der Streifen bei mir nur auf 9 Punkte, was jedoch weniger an der erwähnten Optik liegt. Wenn Filme wie MATRIX der Sparte >Science-Fiction< angehören, so kann man sich ausmalen, das nicht jene Charakterstudie gefragt ist weswegen der man De Niro anruft. Trotzdem spielen die Darsteller in diesem Werk in meinen Augen nur die zweite Geige: Hier geht es in erster Linie um Effekte, Schnitt und Musik. Die Schauspieler machen vor allem in physischer Hinsicht ihre Sache gut, wobei ich Joe Pantoliano (Cypher) und Hugo Weaving (Agent Smith) besonders hervorheben möchte: Beide tragen darstellerisch die größte "Last" auf ihren Schultern. Fishburne geht dagegen fast als Fanatiker durch, während Carrie-Ann Moss vor allem cool und sexy auszusehen hat und Keanu Reeves eher kindlich naiv rüberkommt und bisweilen sogar etwas bekifft wirkt. Böse Worte? Naja, das ist einfach jener Kritikpunkt, der mir spontan einfällt. Das Zwischenmenschliche spielt in dieser Welt der Maschinen einfach keine große Rolle, wogegen die Beziehung zwischen Kyle Reese und Sarah Connor in einem "Terminator" (Science-Fiction) ein sehr wichtiger Baustein war, und nicht zur Randnotiz verkam. In Matrix haben die Hauptfiguren (z.B. Morpheus) aber lediglich die Aufgabe die gezeigten Bilder zu kommentieren... An gleicher Stelle ist natürlich zu beachten, daß MATRIX kein Film für strenge Intellektuelle ist :-)
Ansonsten stört mich an dem Streifen lediglich die Tatsache, das ich die (Sorry) miesen Fortsetzungen kenne. Manche Filme sind erzählt wenn der Abspann kommt, und auch wenn die Wachowski-Brothers (inzwischen: Sisters) bereits damals eine Trilogie planten, so war es dennoch eine, in sich abgeschlossene Handlung. (Vorsicht Spoiler!) Fakt ist doch nun einmal, das Neo der Auserwählte war und damit der Retter der Menschheit gefunden wurde. Wieso dann all die kruden Storys um "Superman"-Neo der durch die Gegend fliegt, Schlüsselmachern und den Abertausenden von Smith-Klonen? Wahrscheinlich verpuffte die Eleganz des fulminanten Erstlings gerade deshalb im Fahrwasser seiner Fortsetzungen. Der erste Teil war sich selbst genug, und machte aus einer interessanten Story (mit Verweisen auf "Alice im Wunderland") kurzweilige Unterhaltung.
Kommentare
26.12.2019 14:10 Uhr - Lukas |
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26.12.2019 14:57 Uhr - Rullep |
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