You Might Be the Killer
Herstellungsland: | USA (2018) |
Genre: | Horror, Komödie |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,88 (16 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Sam ist Betreuer des Sommercamps ,,Clear Vista" an einem einsam gelegenen See. Was kann da schon schief gehen? Eine ganze Menge wie der gut informierte Slasher-Fan bereits vermutet. Prompt taucht ein maskierter Killer auf und massakriert die Teamleiter. Doch Sam weiß, wo er Hilfe bekommt! Seine beste Freundin Chuck ist schließlich Verkäuferin in einer gut sortierten Videothek und kennt sämtliche Klischees des Slasher-Genres. Sie beginnt, Sam Stück für Stück durch das blutige Camp-Inferno zu lotsen. (Illusions UNLTD. films)
Das 80s-Revival ist weiterhin in vollem Gange, und während STRANGER THINGS sich am SciFi-Genre bedient und mit SUMMER OF '84 ein spannender Coming-Of-Age-Thriller gelungen ist, kann natürlich auch der Horrorfilm nicht weit sein. Neben Filmen wie ES oder Serien wie AMERICAN HORROR STORY - 1984, die im genannten Jahrzehnt spielen, gibt es immer wieder Filme, die sich klar im Geiste einer DER Spielarten des 80er-Horrors definieren: dem Slasher-Film. Und während die Originale oft eher stumpfe, aber unterhaltsame Ware darstellten, entwickelte sich in der Neuzeit eine andere Herangehensweise: die Meta-Ebene. Anstatt völlig unrealistisch davon auszugehen, dass keiner der Protagonisten jemals einen solchen Film gesehen hat, nutzen die potentiellen Opfer in diesen Filmen ihr Wissen um die Regeln und Mechanismen des Genres, um eventuell das Geschehen zu überleben. Bestes Beispiel ist natürlich SCREAM von 1996, aber auch Werke wie THE FINAL GIRLS (2015) hatten durchaus ihren Reiz.
Und so kommen wir auch schon zum hier besprochenen YOU MIGHT BE THE KILLER, der dem ganzen noch einen zusätzlichen Twist verleiht: Der Zuschauer wird in das Geschehen hinein geworfen, als der Großteil der Protagonisten bereits tot ist und muss zusammen mit dem Hauptdarsteller, der in ständigem telefonischen Kontakt mit einer (Horror-) filmbegeisterten Freundin steht, in Rückblenden herausfinden, wer denn nun seine Freunde getötet hat. Oder ist am Ende er selbst der Killer?
Von dieser Prämisse ausgehend verfolgt der Film seine verschachtelte Handlung, die zwar nicht sonderlich anpruchsvoll ist, aufgrund der Erzählweise aber dennoch einige Aufmerksamkeit erfordert. Diese verdient YOU MIGHT BE THE KILLER aber auch, denn man bemerkt, dass die Beteiligten mit viel Herzblut bei der Sache waren, denn ihre Huldigung an den Slasher-Film macht einfach nur Spass!
Hier fehlt nichts: von der unheimlichen Legende, die am Lagerfeuer erzählt wird, über die unterschiedlichen Charaktere der Campaufseher, die meist auch die Reihenfolge ihres Dahinscheidens bestimmen bis hin zum maskierten Killer mit scheinbar übermenschlichen Kräften und dem Final Girl ist alles enthalten, was zu einem Film dieses Genres dazu gehört. Aber die Filmemacher lassen es sich nicht nehmen, einige dieser Regeln ad absurdum zu führen. Dabei gibt es zwar die eine oder andere lustige Szene, im Vergleich zu dem bereits erwähnten THE FINAL GIRLS, der mehr eine Parodie darstellte, ist YOU MIGHT BE THE KILLER vor allem eines: ein waschechter Slasher!
Einen großen Teil zum Gelingen des Films tragen natürlich die Schauspieler bei. Fran Kranz, der vor allem als dauerkiffender "Held" in CABIN IN THE WOODS bekannt ist, bietet eine mehr als solide Leistung und Alyson Hannigan (BUFFY, AMERICAN PIE) spielt die Rolle, die sie am besten kann: etwas nerdig, aber sehr sympathisch. Auch die Nebendarsteller erfüllen ihren Zweck, allerdings bleiben ihnen wenig mehr als Stereotype, da der Film aufgrund seiner Storyline stark auf seine beiden Hauptdarsteller zugeschnitten ist. Die anderen Charaktere sind vielmehr in den Mechanismen des Genres verhaftet und dienen eher dem Vorantreiben der Geschichte (und einem blutigen Ableben).
Apropos blutig: YOU MIGHT BE THE KILLER hat einige recht derbe Effekte zu bieten. Von Köpfungen, Ausweidungen bis hin zu gespaltenen Schädeln ist alles dabei, was das Splatter-Herz begehrt. Da die SFX zusätzlich noch professionell gemacht sind, machen sie noch mehr Spass.
Regisseur Brett Simmons, der bereits Horrorfilme wie ANIMAL (2014) und HUSK (2010) gedreht hat, gelingt es zusammen mit Kameramann Andrew Strahorn, auch optisch einiges an Atmosphäre herauszuholen. Die Bilder des düsteren, teils nebelverhangen Sommercamps beschwören in Verbindung mit dem Soundtrack von Andrew Morgan Smith, der bereits bei JEEPERS CREEPERS 3 für die musikalische Untermalung verantwortlich war, auf den ersten Blick Erinnerungen an FREITAG DER 13., SLEEPAWAY CAMP oder BRENNENDE RACHE, sodass man sich als Fan sogleich heimisch fühlt. Besondere Erwähnung soll an dieser Stelle noch der 80s-Retro-Titeltrack der Band Harlø finden, den man während des Abspanns genießen kann
Einzig die bereits erwähnte Erzählstruktur birgt, trotz aller Vorliebe für unkonventionelle Herangehensweisen an althergebrachte Geschichten, einen Kritikpunkt: durch die immer wieder eingebauten Rückblenden in Verbindung mit eingeblendeten Zahlen der bereits Ermordeten, die dann auch noch immer wieder zurückgesetzt oder korrigiert werden, wirkt der Film vor allem am Anfang etwas unstrukturiert. Hier wäre weniger mehr gewesen bzw. eine etwas stringentere Erzählweise im Rahmen der Rückblenden hätte mir besser gefallen.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau! Insgesamt ist YOU MIGHT BE THE KILLER ein richtig guter Horrorfilm, und vor allem für Anhänger des Slasher-Films ein Must-See.
Ich vergeben ganz starke
Kommentare
23.12.2019 18:56 Uhr - sonyericssohn |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Will ich sehen !
Danke fürs vorstellen ! Der wandert sogleich auf die To-Do Liste. |
24.12.2019 15:43 Uhr - DriesVanHegen |
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Das klingt in der Tat sehr verlockend!
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