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Guinea Pig 3 - He Never Dies

Originaltitel: Ginīpiggu 3: Senritsu! Shinanai otoko

Herstellungsland:Japan (1986)
Genre:Horror, Komödie, Splatter
Alternativtitel:Guinea Pig Part 3: He Never Dies
He Never Dies
Bewertung unserer Besucher:
Note: 6,46 (13 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Ein junger Büromitarbeiter ist furchtbar deprimiert von der ständigen Routine seines Daseins. Er verliert immer mehr den Glauben an einen Sinn in seinem Leben und trägt sich schon bald mit ernsthaften Selbstmordabsichten. Als er sich bei seinem ersten Selbstmordversuch die Pulsadern an seinem Handgelenk aufschneidet, stellt er fest, dass er anscheinend unverwundbar ist. Egal welche Verletzungen und Verstümmelungen er sich auch antut, nichts scheint irgendwelche negativen Folgen für seine Gesundheit zu haben und er kommt dadurch in eine sehr skurrile Situation. Selbst als er nach etlichen Selbstverstümmelungen seinen Kopf vom Körper schneidet, lacht dieser noch munter weiter als wäre nichts gewesen... ()

Diese Kritik enthält Informationen über den späteren Handlungsverlauf der Geschichte.
eine kritik von horace pinker:

Nachdem die ersten beiden Teile der Guinea Pig Reihe was die Grundhandlung angeht nahezu identische Abläufe dargestellt haben (Frau wird entführt und langsam zu Tode gefoltert) wich der dritte Ableger He Never Dies (Originaltitel: Ginî piggu 3: Senritsu! Shinanai otoko) erstmals von dem bekannten Konzept ab. Die Regie übernahm Masayuki Kusumi (Youjo Melon). An Stelle von bitterernstem Terror wurde dieses Mal auf Splatttercomedy gesetzt, es gibt tatsächlich eine Handlung und wie auch in den späteren Teilen wurden gewisse fantastische Elemente in die Handlung eingebunden (in diesem Fall der Titelgebende unsterbliche Mann). Auch die eigentliche Grundlage wurde quasi umgedreht: Statt einer Frau die von Männern gequält wird geht es um einen Mann, der sich auf immer extremere Weise selbstverstümmelt. Inwiefern He Never Dies zu unterhalten vermag, will ich im Folgenden zu klären versuchen.   

Vom Ton her lässt sich der Film in zwei Hälften Teilen. Nach einer etwa deplatzierten Einführung, die wie bei den beiden Vorgängern versucht, das Gezeigte als eine Art Doku zu verkaufen (was angesichts des Inhalts wohl kaum einen Zuschauer überzeugt haben dürfte)  geht es bei der Einführung des Protagonisten noch relativ dramatisch zu. Die Zuschauer erfahren, dass er von seinem Job überfordert ist, von seinem Chef sowie seinen Kollegen beleidigt und nicht Ernst genommen wird und zudem auch kein Glück beim anderen Geschlecht hat. Dabei werden auch Themen wie die Arbeitsmoral in Japan oder die laut Film schwierigen Zwischenmenschlichen Beziehungen im Land der aufgehenden Sonne geschildert. Als er dann aufgrund seiner Depressionen versucht Selbstmord zu begehen und dabei herausfindet, dass er nicht nur keine Schmerzen empfindet sondern auch nicht sterben kann, wendet sich das Blatt. Ab diesem Punkt geht der Film (der aber auch schon dafür komödiantische Elemente beinhaltete) endgültig in Slapstick Gefilde über. So kommt unser „Held“ nach erstem Austesten seiner neuen Fähigkeit auf die Idee, diese einzusetzen seinen Kollegen zu erschrecken, der ihm (wenn ich das richtig verstanden habe) die Freundin ausgespannt hat. Neben einigen herrlich bescheuerten Einfällen (etwa Bombardement des Gegenübers mit den eigenen Innereien, der abgetrennte sprechende Kopf im Finale), tut das herrliche Overacting der Akteure, die scheinbar beim Dreh auch ihren Spaß hatten, die teils situationskomischen und unerwarteten Reaktionen der Figuren

SPOILER etwa wenn die Freundin statt von der blutigen Bescherung schockiert zu sein direkt anfängt die Wohnung zu säubern SPOILER ENDE

sowie die schön blutigen Splattereffekte ihr Übriges. Diese wurden zum Großteil überzeugend in Szene gesetzt und beinhalten neben der typischen Suizidmethode des Handgelenk Aufschlitzens, etwa auch abgetrennte Gliedmaßen, ein blutig in die Stirn gerammtes Geodreieck oder eine aufgeschlitzte Kehle. Aufgrund der Tatsache, dass der Protagonist keine Schmerzen empfindet und diese Selbstverstümmelungen eher spielerisch durchführt entfalten sie aber keine sonderlich große Schockwirkung. Was die Optik angeht, stechen noch einige visuelle Tricks heraus, so werden etwa Bilder wiederholt gezeigt, Freeze Frame eingesetzt und zum Schluss werden die vorher gezeigten Gewalttaten noch einmal rückwärts dargestellt, so dass die Wunden statt zu entstehen wieder verheilen.

Eine weitere Besonderheit von He Never Dies ist, dass er als einziger Teil der Reihe bisher von einem Index Dasein verschont blieb (vermutlich dank der komödiantischen Untertöne und dem Verzicht auf Tötungsszenen). Eine FSK geprüfte Variante existiert aber dennoch nicht.

Ähnlich wie der direkte Nachfolger bietet auch der dritte Vertreter der Guinea Pig Reihe kurzweilige Unterhaltung mit reichlich Humor, einigen coolen Ideen und recht ordentlicher Effektarbeit. Wer auf Splatstick steht ist hier richtig, Zuschauer die sich schockieren oder erschrecken lassen wollen sind hier hingegen an der falschen Adresse. Ich vergebe 7,5/10 sprechende Köpfe.

Zusatzinfo: Die Darstellerin Ivu die hier die Rolle der Kyoko spielt ist auch im Guinea Pig 4 als Freundin des Zombies zu sehen.

8/10
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Kommentare

30.12.2019 21:15 Uhr - dicker Hund
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Tja, besser als dieser Abstrich vom Frauenarzt ist der auch meiner Meinung nach allemal. Wirklich gut wäre für mich aber noch einmal etwas anderes. Aber das hindert mich ja nicht am wohlwollend interessierten Mitlesen...

30.12.2019 21:30 Uhr - Horace Pinker
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30.12.2019 21:15 Uhr schrieb dicker Hund
Tja, besser als dieser Abstrich vom Frauenarzt ist der auch meiner Meinung nach allemal. Wirklich gut wäre für mich aber noch einmal etwas anderes. Aber das hindert mich ja nicht am wohlwollend interessierten Mitlesen...

Freut mich das dir meine Rezension gefallen hat auch wenn He Never Dies nicht dein Ding war. Insbesondere bei derartigen Low Budget Streifen bin ich aber oftmals ohnehin was die Wertung angeht etwas milder gestimmt als bei höher budgetierten Produktionen (zudem hier aufgrund der sehr kurzen Laufzeit keine Längen aufkommen können). Die Teile 1 und 6 werden dann aber auch bei mir deutlich schlechter wegkommen.

01.01.2020 15:25 Uhr - Chímaira
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Wieder eine tolle Kritik von Dir. Ich denke, dass ich da wertungstechnisch mit Dir auf einer Höhe bin. Guinea Pig 3 gehört sicherlich zu den besseren Teilen. Guinea Pig 5 würde ihn vielleicht noch überbieten. Ich freue mich schon auf Deine Kritiken der letzten beiden ;)

01.01.2020 16:32 Uhr - Horace Pinker
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01.01.2020 15:25 Uhr schrieb Chímaira
Wieder eine tolle Kritik von Dir. Ich denke, dass ich da wertungstechnisch mit Dir auf einer Höhe bin. Guinea Pig 3 gehört sicherlich zu den besseren Teilen. Guinea Pig 5 würde ihn vielleicht noch überbieten. Ich freue mich schon auf Deine Kritiken der letzten beiden ;)

Danke dir Chimaira, freut mich das wir auch hier auf einer Wellenlänge sind :) GP 3 ist recht unterhaltsam ausgefallen und auch die Effekte wurden ordentlich umgesetzt. Denke als nächstes werde ich mir Android of Notre Dame vornehmen, Reviews zu Teil 5 und den ersten beiden folgen auch noch.

02.01.2020 09:27 Uhr - cecil b
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Alsooo, jetzt muss ich die Reihe doch endlich mal komplett durchschauen, habe ich doch nur das Original und die Meerjungfrauen aus der Kanalisation-Geschichte gesehen und hier als Review hinterlassen.

Deine sehr schöne Review (war ja klar) macht mir zumindest diesen Teil schmackhaft, muss ich sagen.

02.01.2020 09:27 Uhr - cecil b
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Ich sehe doppelt, dabei ist Silvester vorbei. Doppelpost, ups.

03.01.2020 08:34 Uhr - Horace Pinker
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02.01.2020 09:27 Uhr schrieb cecil b
Alsooo, jetzt muss ich die Reihe doch endlich mal komplett durchschauen, habe ich doch nur das Original und die Meerjungfrauen aus der Kanalisation-Geschichte gesehen und hier als Review hinterlassen.

Deine sehr schöne Review (war ja klar) macht mir zumindest diesen Teil schmackhaft, muss ich sagen.

Vielen Dank für Lob und Feedback Cecil. Dann wünsche ich dir schon mal viele Spaß mit GP 3 und bin gespannt wie der bei dir ankommt. Deine beiden Reviews zur Reihe hole ich dann bei Gelegenheit auch gleich nach.

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