Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies
Originaltitel: Zombi 2
Herstellungsland: | Italien (1979) |
Standard-Freigabe: | SPIO/JK geprüft: strafrechtlich unbedenklich |
Genre: | Horror, Splatter |
Alternativtitel: | Island of the Flesh-Eaters Island of the Living Dead Sanguelia Woodoo Zombie Zombie 2 Zombie 2 - Woodoo: Die Schreckensinsel der Zombies Zombie Flesh Eaters |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,48 (137 Stimmen) Details |
Lucio Fulci hat sich nicht nur bei Genre- Liebhabern einen gewissen Ruf in seiner mehr als vierzig Jahre andauernden Filmkarriere erarbeitet. Zeitlebens im Schatten seines weitaus erfolgreicheren Landsmannes Dario Argento ( "Tenebrea"; "Profondo Rosso") stehend, hat aber auch der "Godfather of Gore" durchaus brauchbare Werke abgeliefert. Neben seinem Frühwerk "Don't Torture a Duckling" oder eventuell auch "Der New York Ripper", ist das mit Sicherheit auch sein 1979 entstandener "Woodoo- Schreckensinsel der Zombies".
Im Jahre 1978 hatte der, man könnte sagen König des Zombie- Films George A. Romero, mit "Dawn of the Dead" sein von ihm erschaffenes Genre äußerst erfolgreich wiederbelebt. Und wie das eben zu dieser Zeit so üblich war sollte es nicht lange dauern bis ein Zwillingsprodukt aus den italienischen Landen auf den Markt geworfen wurde. Im Gegensatz zu seinen in meinen Augen etwas minder talentierten Kollegen Umberto Lenzi ( "Grossangriff der Zombies") oder Bruno Mattei ( "Hölle der lebenden Toten") die selbiges früher oder später auch versuchen sollten, kann man Fulci's Werk aber eine gewisse Qualität nicht absprechen.
Die Handlung ist natürlich, nicht nur dem dünnen Drehbuch sondern auch der Thematik geschuldet, etwas hanebüchen: Im Hafen von New York schippert ein auf den ersten Blick verlassenes Boot. Bei näherer Betrachtung durch die Küstenwache wird dann aber doch eine gar grausige Gestalt als Insasse ausgemacht die der betroffene Beamte nach erheblicher Anstrengung schlussendlich erschießen kann. Nach Recherche der Tochter des Bootsinhabers und der Mühen eines parallel an dem Fall arbeitenden Journalisten wird der Ursprung bei einer Insel mit dem unheimlichen Namen Matool ausgemacht, auf die sich die beiden Aushilfsdetektive dann auch alsbald begeben.
Fulci hatte seinen Ruf als Gorehound auf dem Regiestuhl nicht von Anfang an, aber spätestens mit seinem "Woodoo" und dem damit eingeschlagen Weg hatte Lucio seine berüchtigte Plakette weg. Der Gute hatte nämlich vermutlich Blut geschnuppert und seine Folgewerke "Das Syndikat des Grauens"; "Ein Zombie hing am Glockenseil" oder "Über dem Jenseits" sollten sich was Blut und Gekröse angeht nicht gerade als zurückhaltend herausstellen. Aber genau dieser Punkt ist es der seine "Schreckensinsel" auszeichnet. Da wird gebissen und gefressen dass sich die Balken biegen. Vor allem sind die Effekte trotz des überschaubaren Budgets von umgerechnet ungefähr 200.000 Tsd. € erschreckend gut gelungen und wissen auch heutzutage noch sehr zu gefallen. Vor allem der Biss eines Zombies, der auf diversen Veröffentlichungen das Cover ziert, an einer bemitleidenswert Frau kann sich mehr als sehen lassen. Zudem haben Fulci's Maskenbildner was die schlürfenden Figuren angeht ganze Arbeit geleisten. Seine Untoten sehen nun wirklich einmal so aus als wären sie schon eine ganze Weile über den Jordan gegangen und gerade frisch aus der Erde gestiegen. Dieser Punkt geht ganz klar an "Woodoo" und lässt seinen großen Bruder "Dawn of the Dead" ganz schön alt aussehen.
Diese Punkte verspielt der Streifen aber zu großen Teilen bei seinen dezent talentbefreiten und mitunter etwas steif vor der Kamera agierenden Hauptdarstellern. Namen wie Tisa Farrow ( "?" ) oder Ian McCulloch ( "?" ) agieren auf der Leinwand wie Kopien aus "Invasion of the Bodysnatchers" im Vergleich zu ihren Kollegen Ken Foree oder Gaylen Ross aus " Dawn o. t. Dead". Jenes tut dem Unterhaltungsfaktor aber keinen Abbruch, dienen mal abgesehen von den Genannten die meisten anderen "Method Actor" nur als Frischfleisch für eine Schlachtplatte der ganz besonderen Art.
Auch in Sachen Szenenbild, Farbgebung und musikalischer Untermalung schlägt Lucio Fulci weitaus ernstere Töne an als sein Vorbild George Romero. Freilich steht dessen zynisch apokalyptischer Grundton nochmal auf einem anderen Blatt, aber Fulci macht hier alles richtig keine Zeit mit aufgesetztem Humor oder einem anderen Kontext zu verschwenden. Sein "Zombi(e)" ist noch ein waschechter Horror wie er im Buche steht. Diese Ernsthaftigkeit bringt Lucio gut auf die Leinwand und präsentiert uns sogar noch den ein oder anderen kreativen Einfall bzw. inszenatorischen Kniff. Stichwörter wären hier der Schlagabtausch zwischen Kadaver und Hai in bläulichen Tiefen.
Lucio Fulci ist hier ein kleiner Klassiker geglückt, der nicht nur eine Daseinsberechtigung sondern auch einen Stellenwert in seinem Genre besitzt und zudem ziemlich erfolgreich an den Kinokassen lief. Es sollte auch der Film werden, der unzählige Nachahmer auf den Plan rief und Fulci den Weg zu einer zumindest denkwürdigen Karriere ebnete.
Kommentare
22.01.2020 22:06 Uhr - sonyericssohn |
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22.01.2020 23:38 Uhr - CHOLLO |
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Danke mein guter..den von dir besspochenen "Rambo- Last Blood" fand ich nebenbei bemerkt auch ordentlich und dein Review dazu ist mindestens genauso fein.
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23.01.2020 02:54 Uhr - hudeley |
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23.01.2020 09:56 Uhr - cecil b |
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23.01.2020 18:42 Uhr - Nick Toxic |
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Für mich einer der besten Zombiefilme überhaupt.
Ein richtig guter Vertreter des Genres, den ich sogar höher bewertet hätte. Und jetzt den Holzsplitter ins Auge! |
23.01.2020 20:34 Uhr - TheMovieStar |
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Ein Top Review, danke für die interessante Vorstellung.
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25.01.2020 12:21 Uhr - CHOLLO |
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Auch bei euch nochmal...vielen Dank für die netten Worte:)
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