Mirrors
Herstellungsland: | USA, Rumänien, Deutschland, Spanien (2008) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Horror, Thriller, Mystery |
Bewertung unserer Besucher: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Note: 7,61 (105 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Ben Carson hat nicht nur seine Polizeimarke, sondern nach Alkoholexzessen auch das Vertrauen seiner Familie verloren. Um endlich wieder Fuß zu fassen, nimmt er den Job als Nachtwächters für die Ruine des Kaufhauses Mayflower an, das bei einem Flammeninferno fast vollständig zerstört wurde. Auf seinen Rundgängen durch die finsteren Hallen reflektieren gewaltige Zierspiegel düstere Bilder der Vergangenheit. Zunächst glaubt er an Hirngespinste, aber bald sieht sich Carson einer teuflischen Macht gegenüber, die über Spiegel in unsere Welt tritt und nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben seiner Frau und Kinder bedroht. Carson muss sich dem Geheimnis der Spiegel stellen, doch die Wahrheit ist grausamer, als er sich je vorstellen konnte … (Kinowelt)
"Mirrors" ist das Remake des südkoreanischen Films "Into The Mirror", in dem noch Yoo Ji-tae aus "Oldboy" die Hauptrolle spielte. In der amerikanischen Version durfte dann Kiefer Sutherland unter der Regie des Franzosen Alexandre Aja ran, welcher mit "The Hills Have Eyes" zuvor bereits ein sehr gelunges Remake eines Horrorklassikers abgeliefert hatte.
Bei "Mirrors" ist das leider nur bedingt der Fall. Über weite Strecken ist er tatsächlich mehr ein Detektivkrimi als ein Horrorfilm, da die Nachforschungen von Sutherlands Charakter einen sehr großen Raum im Film einnehmen. Nur leider sind diese eher spannungsarm inszeniert. Zudem stört, dass bereits in der Anfangsszene verraten wird, welche Gefahr von den titelgebenden Spiegeln ausgeht. So ist dann auch die Überraschung dahin.
Womit der Film aber punkten kann, sind die doch recht atmosphärischen Nachtszenen im verlassenen Kaufhaus und die ziemlich drastischen Splattereffekte. Davon bleibt vor allem einer, die berüchtigte Unterkieferszene, definitiv noch lange danach im Gedächtnis. Nach dem beinharten "High Tension" und dem bereits erwähnten, ebenso wenig zimperlichen "The Hills Have Eyes" wollte Aja wohl seiner Linie treu bleiben und seiner Lust an derber Gewaltdarstellung weiter frönen. Nur ist "Mirrors" doch in der Hauptsache eher ein psychologischer Horrorfilm und in der Hinsicht ist Aja weitaus weniger erfolgreich.
Positiv zu erwähnen sind aber definitiv noch die Darsteller. Sutherland liefert eine richtiggehend intensive Darstellung als kaputter, versoffener Nachtwächter ab, auch wenn er gegen Ende leider zu sehr in seine Rolle des Jack Bauer aus "24" zurückfällt. Paula Patton als seine anfangs skeptische Exfrau, die immer stärker in die schrecklichen Geschehnisse hineingezogen wird, spielt ebenfalls sehr überzeugend. In kleineren Rollen sieht man noch den tollen Jason Flemyng als Freund von Sutherland, der diesen bei seinen Nachforschungen unterstützt, sowie Amy Smart als seine Filmschwester. Beide sind mindestens solide und was Smart betrifft, ist zwar ihr Part sehr klein geraten, dafür legt sie aber einen wirklich bemerkenswerten Abgang hin. Der Filmsohn von Sutherland und Patton wird außerdem vom damals erst neunjährigen, hauptsächlich durch die Disney-Produktionen der "Descendants"-Reihe bekannt gewordenen, Cameron Boyce gespielt, der 2019 viel zu früh verstarb. Insgesamt ist der Cast definitiv nur zu loben.
Der zu actionbetonte Showdown, welcher, wie erwähnt, doch sehr an eine Folge "24" erinnert, stört zwar, aber immerhin wird's im letzten Drittel dann tatsächlich spannend. Und das recht bittere Ende, in Verbindung mit einem einprägsamen Schlussbild, gefällt auch. Positiv hervorzuheben sind außerdem der originell gestaltete Vorspann, welcher schon auf das Spiegelthema einstimmt, und die eindringliche Filmmusik von Javier Navarrete (u.a. "Pans Labyrinth").
Im Grunde ist "Mirrors somit ein durchaus solider Streifen, den man sich durchaus mal ansehen kann, bei dem aber letztlich nur eine einzige Szene wirklich nachhallt. Leider ist das hier nur gehobenes Mittelmaß. Aja hat bei seiner zweiten US-Produktion massig Potenzial verschenkt.
Kommentare
26.01.2020 20:55 Uhr - dicker Hund |
|
29.01.2020 10:31 Uhr - cecil b |
|
![]() Moderator ![]() ![]() |
Ein gut geschriebener Eindruck vom Film!
Zu Remakes wurde sich bei den Kommentaren im Netz schon genug geäußert. ;) Aber, da kommt bestimmt noch mehr. :) |
Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

