Midsommar
Herstellungsland: | USA (2019) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Drama, Thriller, Mystery |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 7,71 (68 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Obwohl ihre Beziehung kriselt, schließt sich Dani ihrem Freund Christian auf einen Sommertrip in einen kleinen Ort in Schweden an. Gemeinsam mit Christians Clique sind sie zu einem einmaligen Mittsommerfestival eingeladen. Doch der anfänglich idyllische Eindruck der abgelegenen Gemeinschaft trügt, die freundlichen Dorfbewohner verhalten sich nach und nach merkwürdiger: Sie bereiten sich auf ein besonderes Mittsommer-Ritual vor, das nur alle 90 Jahre zelebriert wird. Was als puritanisches Fest der Liebe und Glückseligkeit beginnt, nimmt eine unheimliche Wendung, die das sonnengeflutete Paradies bis in die Eingeweide erschüttert. (Weltkino Filmverleih)
Seit dem Tod ihrer Familie ist Dani nicht mehr die die sie mal war. Ihre Welt ist zerbrochen und aus der Trauer findet sie keinen Ausweg. Doch zu ihren Freunden hat sie einen guten Draht, vor allem ihr Freund / Lebensgefährte Christian gibt ihr Halt. Im Rahmen einer Studienreise wollen sie nun nach Schweden reisen wo Christian und Josh eine Diplomarbeit über Sitten und Gebräuche zu schreiben. Freund Pelle macht sie dort mir einer Gemeinschaft bekannt die abseits der normalen Gesellschaft leben und die Studenten sehr freundlich begrüßen. Sie erleben eine wunderbare Zeit aus Freundlichkeit, Freundschaft und neuen Facetten des Lebens. Dich irgendwas stimmt nicht hinter der schönen Fassade. Etwas geheimnisvolles geht vor sich. Und die Freunde erkennen immer mehr daß sie in etwas unfassbares hineingezogen werden…
MIDSOMMAR
Mit Hereditary schuf Regisseur Ari Aster einen Film der das Horrorgenre ganz schön durchwirbelte. Plötzlich bestand der Horror nicht mehr aus schlitzenden Killern, sondern erwuchs quasi aus dem Alltag. Nun legte Aster mit vorliegendem Werk nach und auch hier werden die Sehgewohnheiten des "normalen" Horrorkonsumenten ganz schön gefordert ;-)
Die Hauptrolle der Dani übernahm Florence Pugh (Malevolent). Eine junge Frau die alles verloren hat was sie liebte. Sie ist ein ein Mensch der sich nichts sehnlicher wünscht als Harmonie. Doch der Tod der Familie die ihr über alles ging machte sie zu einem wahren Nervenbündel. Zumindest bei ihren Freunden fühlt sie sich aufgehoben und verstanden…
...auch wenn Lebensgefährte Christian (Jack Reynor; Free Fire, KIN) nicht unbedingt der Typ ist auf den man sich blind verlassen kann. Er lebt sein Leben auch gerne mal auf der Überholspur, hat seine ganz bestimmten Bedürfnisse. Zu Kumpel Josh (William Jackson Harper) hat er ein fast brüderliches Verhältnis, er scheint ihn zu verstehen. Auch wenn Josh hauptsächlich Augen für seine erfolgreiche Diplomarbeit hat…
Pelle (Vilhelm Blomgren) ist der ruhende Pol der Gruppe. Mit einer stoischen Ruhe lässt er die anderen machen und wirft nur selten seine Meinung ein. Er scheint mit sich völlig im Reinen zu sein, nichts bringt ihn aus der Ruhe. Wie macht er das nur ?
Leider erhält Will Poulter (Maze Runner) in der Rolle des dauerberauschten Mark in meinen Augen etwas wenig Raum. Wirkt wie ein Lückenfüller…
"Wir sollten alle gleichzeitig diesen Trip haben."
Kennt ihr das, wenn ihr etwas beschreiben wollt, die Gedanken in eurem Kopf eine Form bekommen, ihr aber nicht wisst wie ihr jene Form in Worte fassen und zu Papier bringen sollt ? Dieser Film verlangt dem Zuschauer doch ein wenig was ab. Zuerst sollte man Sitzfleisch und Geduld besitzen. Denn es erwartet Einen eine knapp 2 ½ stündige Reise in unbekanntes Terrain.
Doch zuerst lernt man in einer unglaublich intensiven Art Dani kennen. Dreh- und Angelpunkt der gesamten Story. Sie zerbricht förmlich an der Bürde des Abschieds von ihrer geliebten Familie die ihr so viel bedeutete. Dieses Intro, das sich in einer ungemütlichen Dunkelheit abspielt, zeichnet schon ein recht gutes Bild dieser jungen Dame. So wirkt der Wechsel nach Schweden tatsächlich wie eine Befreiung. In bunte Farben und strahlenden Sonnenschein getaucht findet man sich in dieser eigenartig schönen Szenerie inmitten einer traumhaften Landschaft wieder. Es scheint als wäre die Zeit hier stehen geblieben. Die Begrüßung durch die Mitglieder der Gemeinschaft (Sekte wäre wohl zu viel gesagt...oder ?) ist herzlich und freundlich. Eigenartige Regeln und merkwürdige Tätigkeiten der Leute verwirren. Ja, die jungen Studenten müssen sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen, die Welt der Runen und Ahnen kapieren. Denn der Film läuft vor Symbolik und alten Riten förmlich über. Es vergeht schon eine lange Zeit, fast eine Stunde, bis sich endlich was tut. Aber so lange braucht man auch um sich mit der ungewöhnlichen Optik anzufreunden !
Plötzlich ändert sich die Sprache der Bilder. Man wird Zeuge eines von Pelle hoch angepriesenen Rituals daß die Neuankömmlinge am geistigen Zustand der Gemeinschaft zweifeln lässt. Und ja, hier wird's ganz schön derb !!! Dennoch wird der Fan von Terror und rasenden Killern ganz schön enttäuscht werden, denn von Horror im eigentlichen Sinne ist weit und breit nix zu sehen. Vielmehr hat man es hier mit einem Mysterydrama zu tun. Langeweile kommt aber zu meinem Zeitpunkt auf. Immer mehr wird man in die stetig schräger werdende Szenerie hineingezogen und kann sich dessen kaum entziehen. Die Studienarbeit der Jungs gerät zur Mammutaufgabe, die Intention der Bewohner erzeugt Unwohlsein.
Näher ins Detail gehe ich nicht, nur so viel...hier steht das Wort Charakterentwicklung wirklich mal ganz oben auf der Agenda.
"Du kannst nicht sprechen. Du kannst dich nicht bewegen."
Ja, man braucht erstmal ein wenig Zeit nach dem der Abspann durchgelaufen ist. Was war das eben ? Was habe ich da soeben gesehen ? Midsommar ist kein Film für einen bierseeligen Filmeabend. Kein Film den man sich mal eben einprügelt. Dieses Werk muss man auf sich wirken lassen. Stimmige Charaktere sind nicht das einzige was den Streifen ausmacht. Es ist diese fast schon klinisch- kitschige Szenerie der Freude. Diese Leichtigkeit die darüber schwebt. Kameramann Pawel Pogorzelski, der auch schon bei Hereditary dabei war, kreirt Bilder die entzücken, schockieren und faszinieren. Untermalt von schmeichelnden Klängen der Musikgruppe The Haxan Cloak (noch nie gehört) die ähnlich einem Hagazussa, Musik einem Teppich gleich darbietet.
Sicherlich ist dieser Film nicht frei von "Fehlern". Gewisse Längen fordern Geduld, ohne Untertitel ist man des öfteren aufgeschmissen (später dann aktiviert und hey…), aber recht viel mehr Gemecker gibts ned. Und wer den wohl merkwürdigsten Beischlaf der Filmgeschichte erleben will…
Ich sag jetzt nicht daß der Film nur für Feinschmecker ist, aber für reine Horrorpäpste könnte dieses Werk eine herbe Enttäuschung sein. Denn Horror ist hier so gut wie gar nix. Es ist eher so etwas wie das unangenehme Gefühl einer nicht greifbaren Bedrohung...
ses
Kommentare
01.02.2020 19:34 Uhr - Intofilms |
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Hervorragend, sony! Ich habe verstanden. 😁
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01.02.2020 21:31 Uhr - The Machinist |
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01.02.2020 21:33 Uhr - sonyericssohn |
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01.02.2020 21:51 Uhr - The Machinist |
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Haha, geil :)
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01.02.2020 21:54 Uhr - sonyericssohn |
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01.02.2020 21:51 Uhr schrieb The Machinist Haha, geil :) Ja so was in der Art :-D |
03.02.2020 09:16 Uhr - XgFrtD |
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Schön, dass Dir der Film so gut gefällt; meines Erachtens der beste Film des letzten Jahres! Tolle Review. :)
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03.02.2020 10:14 Uhr - sonyericssohn |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Danke Pentegrin. ;-)
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06.02.2020 01:10 Uhr - spobob13 |
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06.02.2020 08:17 Uhr - sonyericssohn |
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06.02.2020 12:44 Uhr - cecil b |
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Und die nächste tolle Review überzeugt mich davon, dass ich diesen Film sehen werde!
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06.02.2020 12:54 Uhr - sonyericssohn |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Merci Cecil !
Viel Freude bei der Sichtung ;-) |
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