Tucker & Dale vs. Evil
Herstellungsland: | Kanada (2010) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Komödie |
Alternativtitel: | Tucker and Dale vs. Evil |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,49 (55 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Eine Gruppe von neun College-Studenten trifft auf dem Weg zum Camping in einer entlegenen Waldregion auf die beiden leicht verwahrlosten Einheimischen Dale und Tucker, die auf die vorurteilsbeladenen Großstädter einen bedrohlichen Eindruck machen. Tatsächlich sind Dale und Tucker aber gutmütige Heimwerker, die nur ihre jüngst erworbene, heruntergekommene Ferienhütte renovieren und dort Urlaub machen wollen. Als die beiden beim nächtlichen Fischen auf einem Waldsee der Gruppe unverhofft wiederbegegnen, retten sie die hübsche Allison, die bei dem Versuch, von einem Felsen aus ins Wasser zu steigen, verunglückt. Ihre Freunde, die im Dunkeln nicht genau sehen können, was passiert ist, glauben, dass Allison von den beiden entführt wurde. Allison erwacht in der Hütte der beiden und merkt bald, dass sie sich nicht vor ihnen fürchten muss. Ihre Freunde hingegen versuchen, angefeuert vom fanatischen Chad, Allison gewaltsam aus den Händen der vermeintlichen Kidnapper zu befreien. Eine Verkettung unglücklicher Umstände führt dazu, dass ein tollpatschiger Student nach dem anderen ganz ohne Dale und Tuckers Zutun stirbt, während die Überlebenden immer überzeugter davon sind, es mit skrupellosen Mördern zu tun zu haben... ()
Vorab: Ich deute vieles nur an, sodass das Review für jmd, der den Film nicht gesehen hat, ggnf. nicht vollumfänglich verständlich sein wird.
Funktioniert eine „typische“ 80er-Jahre-Handlung (+ / -) auch noch in heutigen Produktionen? Ist eine Geschichte um eine einsame Hütte im Wald, an einem See, an dem „Hinterwäldler“ auf junge (Stadt-)Menschen treffen und in Horrorfilm- bzw. Slasher-Manier ein Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip vom Stapel gelassen wird wirklich noch zeitgemäß? Oder mögen sowas nur Leute, die nostalgisch an Videotheken zurückdenken und beim Überreichen einer Blu-ray scherzen „hab die auch zurück gespult!“?
Nun, es gibt natürlich bessere und schlechte, harte oder auch eher amüsante Filme, aber wenn ich mir den mittlerweile bereits 10 Jahre alten Überraschungshit
Tucker & Dale vs. Evil
(Kanada, 2010) anschaue, muss ich ganz klar sagen, dass dieses Filmprinzip auch heute noch funktioniert - hier anhand einer absolut überzeugenden Horrorkomödie gemessen.
Im Film selbst haben sich die beiden Dorfbewohner Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) eine eigentlich einsame Hütte im Wald als Ferienhaus gekauft und fahren dorthin, um es auf Vordermann zu bringen. Auf dem Weg treffen Sie auf eine Gruppe junger Leute (u.a. Allison (Katrina Bowden) sowie Chad (Jesse Moss)) und aufgrund diverser Missverständnisse, wie etwa...
„Das Mädchen könnte ihnen noch mehr erzählen, wenn ich sie
nicht mit einer Schaufel bewusstlos geschlagen hätte... aus Versehen.“
...kommt es zu einem Kampf auf Leben und Tod zwischen den beiden Gruppen. Dabei wird nicht nur eine überzeugende Parodie auf Backwoodslasher geboten, sondern für sich stehend auch die Lachmuskulatur der Zuschauer strapaziert - etwa auch bei der Autofahrt und der ersten Polizeikontrolle (Bier und so^^).
Die Rollenverteilung ist klischeemäßig überspitzt, aber in sich logisch, denn die Gruppe junger Menschen fühlt sich durch schockierend wirkende Ereignisse - Beispiel: Ein schreiender Mann rennt mit einer Kettensäge fuchtelnd auf sie zu! (in Wirklichkeit flüchtet der vor Wespen) - eingeschüchtert und denkt, Tucker und Dale wollen alle abschlachten... nun ja, es sterben halt auch nach und nach immer wieder Leute... allerdings durch eigene schuld. Wer? Wird nicht verraten!
„Das ist ein Selbstmordkommando (…) Die kommen hier raus und wollen sich überall im Wald umbringen.“
Dabei wirken die jungen Leute - abgesehen von der 'entführten' Alli - dumm und vor allem Dale darf als liebenswert-naives Moppelchen die Sympathien mit Alli einfahren. Wenn dann Therapieversuche als Hoffnungsschimmer eingestreut werden und das vollkommen absurde Szenario nochmals auf links gedreht wird, ist klar, dass diese Geschichte zwar vom Schema her alt bekannt, aber die Ereignisse so definitiv nicht vorhersehbar sind.
Die FSK-16-Freigabe des R-Rated-Films ist absolut ausreichend, ab 14 wäre auch okay. Tucker & Dale vs. Evil ist eher lustig, wobei auch ein bissl Horrorgefühl aufkommt, wenn die Wendung am Ende mitsamt Rückblenden, Blut, Feuer und Jagt abgehalten wird.
Zusätzlich zu besagten 'Selbstmordszenerien' und missverstandenen Situationen, die schon recht amüsant daher kommen, sind vor allem die Sprüche der Knaller und werden teilweise auch als Verarsche auf sich selbst genutzt - etwa, wenn Tucker seinem Kumpel Dale vorwirft, wie blöd seine Schilderung der Ereignisse doch wirkt und dann später exakt dieselbe Geschichte erzählt.
„Noch nie stand ich so dicht dem Bösen gegenüber!“
Wie es sich für eine Parodie gehört, werden diverse Filme und Ideen durch den Kakao gezogen. Die Stadt-Land-Problematik kam ja öfters mal in R&R-Werken, wie Wes Cravens ehemals beschlagnahmten Das Letzte Haus Links (1972 - Ex131er-Special) oder den weiterhin beschlagnahmten Ich spuck' auf dein Grab (1978 - Übersicht) vor. Die Kettensägenszene erinnert natürlich an Leatherface im Blutgericht in Texas (1974 - ebenfalls früher beschlagnahmt), wobei dessen tödlicher Ausgang auf Dog Soldiers (2002 - zur Abwechslung mal FSK 16) verweisen dürfte. Davon ab, eine Gruppe junger Leute am See? Na ist denn schon wieder Freitag der 13. (1980)?
Aber die gefühlte Mutter aller Filme mit einer Hütte im Wald ist und bleibt für mich natürlich Tanz der Teufel (1981 - Retroperspektive & Liste Ex-Indexfilme mit FSK 16-Freigabe)! Passend dazu erinnert... verrate ich nciht^^... mit seinem verbrannten Gesicht an den bösen Ash in Die Armee der Finsternis (1992). Nebenbei passierte die hiesige Krötengeschichte tatsächlich mal dem Dale-Darsteller Tyler Labine, nämlich anno 1996 in einer Folge von Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI (1993 bis 2018). Ich weiß nicht, ob da meine Fantasie mit mir durchgeht, aber mich erinnert die Opfenverbrennszene (Rückblende) an Hänsel & Gretel.
Fazit:
Tucker & Dale vs. Evil ist ein Spitzenfilm! Sehr lustig mit vielen Szenen, die parodieren und wirklich lustig sind. Für Horrorfilmfans vor allem auch der 70er- und 80er-Jahre ein wahres Filmfest, aber auch so amüsant genug, um zu überzeugen. Darsteller, Humor, Inszenierung passen.
09 von 10 Punkten
Kommentare
03.03.2021 20:17 Uhr - tp_industries |
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03.03.2021 20:48 Uhr - Randolph Carter |
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03.03.2021 23:26 Uhr - Punisher77 |
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04.03.2021 11:40 Uhr - Kaiser Soze |
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06.03.2021 22:21 Uhr - Dissection78 |
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06.03.2021 22:29 Uhr - Kaiser Soze |
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Danke Dir, Dissection!
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