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The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen

Originaltitel: The Hills Have Eyes

Herstellungsland:USA (2006)
Standard-Freigabe:FSK keine Jugendfreigabe
Genre:Horror, Splatter
Bewertung unserer Besucher:
Note: 8,79 (244 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen ist die Geschichte der Familie Carter, die auf dem Weg nach Kalifornien auf einem scheinbar verlassenen Militärgelände strandet. Fern von der nächsten Stadt müssen sie bald realisieren, dass die scheinbar unbewohnte Wüste die Brutstätte einer blutrünstigen Mutantenfamilie ist und sie die Beute. (20th Century Fox)

eine kritik von dicker hund:

Das Remake zu Wes Cravens fast 30 Jahre zuvor entstandenen "Hügel der blutigen Augen" war Alexandre Ajas erster Titel nach seinem berüchtigten "High Tension". Die Atomtest-Thematik ist hier längst nicht mehr so beiläufig kommuniziert - schon im Prolog sorgen Schreckensbilder missgestalteter Babys im Wechsel zu pilzförmigen Explosionen für unmissverständliche Botschaften. Durch eine kreative Synchronisation allein hätte sich das nicht mehr ausblenden lassen, selbst wenn eine solche noch einmal versucht worden wäre.

Der Zuschauer findet eine Vielzahl vertrauter Motive vor, beginnend bei den beiden Schäferhunden und endend bei dem explodierenden Wohnmobil. Doch sind mit Augenmaß sinnvolle Neuerungen hinzugefügt. Vor allem die an sich bekannte Rolle des Doug (souverän: Aaron Stanford, "Fear the Walking Dead") führt über bisher nicht gezeigte Wege. Einer von ihnen endet in einem exklusiven Dorfsetting, das prägende Eindrücke hinterlässt. Das coole Design mit den seltsam aufgestellten Schaufensterpuppen ist da nur Fassade der gelungen choreografierten Temposzenen. Nicht nur in diese sind die qualitativ und quantitativ viel derberen Effekte eingestreut, die mit kompetentem Gesplatter das Auge erfreuen (Gewalt 8/10). Das ist um so erfreulicher, als dass der Horror (7/10) keinerlei Abstriche hinnehmen muss. Dank des um Längen professioneller gestalteten Make-ups sehen die entstellten Kreaturen hinterm Berg so richtig zum Fürchten aus. Zu den Schüben blanken Terrors gehört dabei die deutlich rüder inszenierte Vergewaltigung. Bei dieser hat sich Aja mit der Entblößung von Haut zurückgehalten; die einvernehmliche Nummer im Auto hat er gleich ganz herausgenommen (Sex 3/10). Vermissen tut man diese nicht.

Stattdessen ist es eine Freude, die aktuellen Mimen von Bobby (Dan Byrd) und Brenda (Emilie de Ravin, "Lost") beim Spiel zu sehen. Dafür ist es sicherlich hilfreich, dass die Entwicklung ihrer Figuren nicht mehr mit so einer plumpen Wendung um 180 Grad gezeichnet ist wie noch in 1977. Sogar eine gewisse Individualisierung der Protagonisten kann "The Hills have Eyes" nicht abgesprochen werden. Diese führt indes zum einzigen nennenswerten Kritikpunkt: Für einen Terrorfilm schießt die Laufzeit ein wenig über das Ziel hinaus, so dass sich insbesondere bei wiederholter Sichtung einige Längen einschleichen. Der Score schreckt dann allerdings bald wieder aus der dösigen Ruhe auf, indem er in kitzeligen Situationen unterschwellig die Spannung erhöht oder krasse Stressphasen mit lauten Kakophonien befeuert.

Von der unfreiwilligen Komik und dem Trash-Faktor des Vorbildes ist nichts mehr zu sehen. Aja hat letzteren weggelassen und erstere durch unvermittelte Abschnitte voller bissiger Satire ersetzt, bei welchen einem das Lachen allerdings wie eine zum Spieß umfunktionierte nordamerikanische Flagge im Halse stecken bleiben dürfte (Humor 2/10). Fast alle Mängel von früher sind behoben, während die innovativen Momente die Sternstunden ausmachen. So geht Remake - hervorragend (9/10 Punkten)! Die FSK reagierte mit einem Rotflatschen für die hier zu Grunde gelegte Unrated.

 

9/10
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Kommentare

16.08.2020 09:20 Uhr - ulver
1x
Eine treffende Kritik, die in seiner Aussagekraft das Nennenswerte gut auf den Punkt bringt.

16.08.2020 12:38 Uhr - Fratze
1x
DB-Helfer
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Ich denke, da sind wir uns weitgehend einig. Einzig den Wasserkopfmutanten im Rollstuhl fand ich mit seinem erklärenden Monolog ("Eure Regierung hat uns zu Mutanten gemacht, darum entführen und töten wir euch jetzt") etwas sehr drüber, wirkte zu sehr nach Rechtfertigung für den Zuschauer und hätte einfach nicht Not getan. Ich wäre bei 8 Punkten.

Und die Würfel der FSK sind tatsächlich für die Unrated sehr gnädig gefallen. Es ließ damals ja sogar vorsichtig auf eine Liberalisierung der Freigabenpolitik hoffen, hat sich dann aber später leider zerschlagen.

Wie gewohnt großartig besprochen, thumbs up 👍🤘

16.08.2020 13:56 Uhr - sonyericssohn
2x
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Ich muss gestehen daß ich nach der ersten Sichtung ziemlich platt war. Was für ein Brett ! Beim zweiten Mal war ich zwar nicht mehr so freudig, aber ne 8 wäre heute bestimmt noch drin :-D

16.08.2020 14:26 Uhr - The Machinist
1x
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Bei mir mit 8 Punkten im Kurs und für mich ebenfalls über dem Original anzusiedeln, was in diesem Genre wirklich eine Seltenheit darstellt.

17.08.2020 16:11 Uhr - Horace Pinker
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Exzellentes und wie gewohnt sehr lesenswertes Reviewduo zu zwei auch meiner Meinung nach sehr sehenswerten Vertretern des Horrorgenres (auch wenn ich den hier minimal schwächer als du sehe). Folgt auch noch eine Kritik zum zweiten Teil der Remakes (mein favorisierter Teil der Reihe), wäre nämlich gespannt wie du den siehst da der bei einigen ja leider nicht so gut angekommen ist.

17.08.2020 16:49 Uhr - dicker Hund
1x
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Danke an alle erst einmal.

@Horace
Die Fortsetzung habe ich vor mehr als zehn Jahren mal gesehen und hatte seitdem keine Lust mehr auf einen Rewatch. Das wäre sicher nicht so, wenn ich den Eindruck gehabt hätte, Teil 2 könne Ajas Remake das Wasser reichen...

18.08.2020 09:58 Uhr - Draven273
1x
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Was für ein Remake. Sorry nichts gegen das Original, ich mag den, aber das Ding hier ist so ein richtig schöner "Auf die Fresse" Kandidat. Damals nach der Erstsichtung brauchte ich kurz ne Pause und fragte mich, ob ich das wirklich grade alles gesehen habe. Für mich, eines der besten Remakes überhaupt, wenn man die richtigen Leute daran lässt und auch sich etwas wagt. Punktetechnisch bin ich da voll bei Dir. Wandert in regelmäßigen Abständen auch immer wieder in den Player. Danke für diese geile Review dicker Hund :)

19.08.2020 11:31 Uhr - TheMovieStar
1x
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Schöne Kritik Hund, die alles wichtige kompakt und lesenswert darstellt! Hab den vor Jahren mal gesehen und als klarer 10/10er in Erinnerung. Ob er mir heute noch so gut gefällt? Ich weiß es nicht! Aber nach deinem tollen Review habe ich mal wieder Lust bekommen, den zu sehen!!!

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