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Masters of Horror - Imprint

Herstellungsland:USA (2005)
Standard-Freigabe:SPIO/JK geprüft: keine schwere Jugendgefährdung
Genre:Horror, Thriller
Alternativtitel:Masters of Horror
Masters of Horror:Imprint
Imprint
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,56 (26 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Japan, 19. Jahrhundert. Nach Jahren kehrt der amerikanische Journalist Billy zurück nach Japan, das er damals auf geheimnisvolle Weise schlagartig verlassen hatte. Er begibt sich auf die Suche nach seiner Geliebten, einer japanischen Prostituierten, die er einst zurückließ. Seine Suche führt ihn auf eine düster-karge Insel. Während er nach einer Unterkunft Ausschau hält, begegnet ihm eine mysteriöse Frau, die skurrilerweise genau weiß, was Billy sucht. In bildgewaltigen, brutal-blutigen Rückblicken lässt sie Billy am schrecklichen Schicksal seiner Geliebten teilhaben. Doch sie warnt ihn, alte Geister sollte man ruhen lassen... (Splendid Film)

eine kritik von dicker hund:

"Imprint" von Takashi Miike ("Audition") ist eine späte Folge der Serie "Masters of Horror" von 2005. Der Plot ist ziemlich einfallsreich: Es geht um einen Freier, der in Fernost diverse Bordelle nach einer Prostituierten absucht, der er ein bisschen im Geiste von "True Romance" den Freikauf versprochen hat. Von Erfolg sind seine Bemühungen aber nicht gekrönt, was ihn zunehmend zermürbt.

"Nach meinen Erfahrungen machen einem die Lebenden mehr Kummer als die Toten."

So redet der Verliebte namens Christopher daher. Im ruhigen Auftakt gefällt sein Mime Billy Drago (Remake von "The Hills have Eyes") noch in den durchdachten Dialogen, wenn er in dem batikbetuchten Set voller Rotlicht mit einer der in prächtigen Gewändern auftretenden Huren kommuniziert. Aufgelockert wird sein Verweilen in dem suspekten Etablissement mit gefälligen Rückblenden. In jenen bekommt der Zuschauer bald eine brutale Folterung in bester "Tokugawa"-Manier vorgesetzt, die mit markerschütternden Schreien unterlegt ist. Die hier zugefügten, ein wenig an "The Devils Experiment" erinnernden Verletzungen wurden ausgezeichnet getrickst. Für Gorehounds kann also ein Haken hinter das Interessenkriterium der drastischen Gewalt (7/10) gesetzt werden.

Das funktioniert eine Weile prima, weil die atmosphärischen Naturaufnahmen die verfremdeten Farben kontrastierend strahlen lassen, bis Impressionen von Neugeborenen, deren Leichen noch einen Rest der Nabelschnur aufweisen, einen Fluss des Grauens herabtreiben (Horror 7/10). Unter völligem Verzicht auf Humor (1/10) hat der Beitrag zu den Genremeistern damit das Zeug für eine lupenreine Unterhaltungsbilanz nach den Kriterien harter Hunde. Leider fehlt aber der Sleaze; denn dafür, dass Prostitution ein Leitmotiv sein soll, ist der Sex (3/10) erschreckend zaghaft inszeniert. Zudem wiederholen sich einige Erzählmethoden wie etwa der Wechsel zwischen Wahrheit und Lüge. Dadurch wird die Geschichte zunehmend repetitiv, bis auch der Hauptdarsteller mit seinem theatralischen Gejammer nur noch Overacting zur Hand hat, um das Geforderte zu verkörpern. 

Dennoch ist diese kleine Filmperle ein gelungener Eintrag in die vielseitige Serie (7/10 Punkten). Irgendwo zwischen Torture-Schocker und Japan-Märchen hat er so viel Eigenständigkeit zu bieten, dass nicht einmal die mäßig überzeugenden Puppentricks die düstere Stimmung vollends zu trüben verstehen. Im Gedächtnis dürfte vor allem die Idee eines Freudenhauses als Hölle auf Erden bleiben, die in einer "Ichi"-analogen Optik umgesetzt wurde. Abschließend sei vor den FSK-Fassungen gewarnt, zumal die Zensoren Nadeln lieber im Heuhaufen sehen als unter Fingernägeln.

7/10
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Kommentare

09.12.2020 13:02 Uhr - CHOLLO
2x
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Kenne von der Serie eg nur die Beiträge von Carpenter. Also "Cigarette Burns" und "Pro Life". Kannst du mir neben dem hier denn noch welche empfehlen?! Die Qualität der Filmchen soll ja mitunter sehr stark schwanken. Schön verfasst übrigens;)

09.12.2020 15:22 Uhr - dicker Hund
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Hallo Chollo, und danke.

Die Episoden "Jenifer" und "Pelts" fand ich jetzt auch nicht übel.

Im Übrigen hat der Kollege Horace Pinker die gesamte Serie mit anschaulichen Kritiken bedacht.

09.12.2020 21:20 Uhr - The Machinist
2x
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''Imprint'' feiern einige ja total, ich selbst würde ihm auch nicht unbedingt mehr als eine 7 geben. Könnte auch daran liegen, dass ich halt weitestgehend alles von Miike kenne und eben auch relativ viel von diesem 70er-Pinky-Violence-Gedöns an welches dieser hier überwiegend angelehnt ist.

Das Konzept der ''Masters of Horror''-Reihe ist schlichtweg großartig, richtige Kracher waren aber leider nur die Wenigsten.

10.12.2020 09:35 Uhr - Dissection78
1x
DB-Co-Admin
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"Imprint" hat mir doch sehr gut gefallen. Ich denke, ich zücke hier knappe 8 Punkte.

Ich habe nicht mehr alle Episoden im Gedächtnis, CHOLLO, vor allem "Imprint", "Cigarette Burns", die beiden Argento-Beiträge "Pelts" und "Jenifer", Lucky McKees "Sick Girl" sowie Don Coscarellis "Incident On And Off A Mountain Road" blieben aber definitiv haften. Ja, letztendlich unterliegt die gesamte Reihe mit ihren zwei Staffeln starken Qualitätsschwankungen. Ich mag sie allerdings dennoch :)

11.12.2020 01:09 Uhr - CHOLLO
1x
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Danke Dissection, das sind doch schon mal gute Anhaltspunkte. Glaub da werd ich mir die Beiträge von Argento als nächstes mal zu Gemüte führen:)

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