Was macht man, wenn man mit Criminal Squad baden und Hunter Killer untergegangen ist? Richtig man fällt, und zwar vom Himmel. Spaß beiseite. Gerald Butler reihte sich langsam, aber stetig in die Reihe der Actionhelden, Statham und Konsorten.
Antoine Fuqua´s Olympus Has Fallen, war sechs Jahre zuvor mit der Handlung eines Secret Service Agents, dessen Parallelen zu In the Line of Fire durch bombastische Action überholt wurden, ein überraschender Beitrag des Action-Genres.
Der zweite Teil hingegen setzte hingegen direkt auf Explosivität und eine atemberaubende Shootoutinszenierung in einem klaustrophobischem „Häuserkampf“.
Ric R. Waugh´s vorgeblich letzter Teil der Sage hingegen, legt den Fokus auf die Person und den Hintergrund des Agenten Banning, an dem die Zeichen der Zeit und des Älterwerdens nicht mehr spurlos vorbeigehen.
Doch nicht nur die Zeit mit schwerwiegenden körperlich und seelischen Nachwirkungen aus London nagen an ihm, sondern auch ein Komplott einschließlich Mordversuch am Präsidenten, welchen man mit Morgan Freeman, in seiner unnachahmlich, charismatisch weisen Art, meiner Meinung nach, genau wie Bannings Vater perfekt besetzt hat.
Die Vatersequenz ist gegen Ende des Films mit dem Shootout in einem Firmenkomplex ebenso ein Highlight des Films wie der Minendrohnenangriff gleich zu Anfang, der den Plot der Geschichte ins Rollen bringt und da es, wenn man den Cast des Films nicht vor Sichtung kennen will, mit einem leichten Überraschungstwist verbunden ist, welcher Schauspieler Vater Banning gibt, möchte ich auch hierzu nicht mehr verraten.
Ric R. Waugh, anfänglich Stuntman und mittlerweile Autor und Regisseur, welcher mit diesem Streifen seine zweite Zusammenarbeit mit Butler einleitet, weiß seine Action pointiert und dem Genre, aber auch dem Alter seiner Figur angemessen zu inszenieren.
Er zeichnet somit der Figur mit diesem Teil ein altersgemäßes Gemälde, weil er sie ähnlich wie Eastwood damals mit Makeln seinen eventuell letzten Job ausführen läßt und seine Treue mit deren Fähigkeiten als altgedienter Secret Service Agent auf der Flucht mit dem Versuch seine Reputation reinzuwaschen und den wahren Schuldigen zur Strecke zu bringen ausbalanciert den Geschmacksknospen des geneigten Genre-Fans schmecken.
Auch Jada Pinkett Smith, als ehrgeizige FBI Agentin kann sich wie der in der Story verschachtelte Strippenzieher und Antagonist sehen lassen. Letzterer liefert sich einen fulminanten Zweikampf mit einem ebenbürtigen Gerald Butler, dessen Ausgang nicht so klar definiert ist, wie man es sonst vielleicht bei derlei actiongeladenen Streifen gewohnt sein mag.
Explosionen, Tote und hektisch heißen Shootouts mögen im Vergleich zu den Vorgänger zwar gemäßigter aber nicht weniger eindrucksvoll inszeniert sein, und natürlich ist der Regisseur auch kein Antoine Fuqua, diesen jedoch nur auf CGI und Actionanteile zu reduzieren und ihn deshalb schlechter werten zu wollen, läge mir, der die Reihe rund um den gefallenen Agenten zu schätzen weiß, jedoch auch fern.
Was für den ein oder anderen überkonstruiert und oberflächlich wirkt, nenne ich Actiongenuß im Geist der heutigen Zeit mit intelligent spannend und temporeicher Story.
Wer Lämmer zu Schlachtbank führt, sollte den Löwen im Hinterkopf behalten.