American Fighter 3 - Die blutige Jagd
Originaltitel: American Ninja 3 - Blood Hunt
Herstellungsland: | USA, Kanada, Südafrika (1989) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Action, Drama, Trash |
Alternativtitel: | American Fighter III - Die blutige Jagd Amerikan Ninja 3 Amerykanski ninja 3 Guerrero americano III, El Ninja Americano 3, Um |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,76 (38 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
US-Karatechampion Sean Davidson fährt mit seinen Teamkollegen auf eine kleine Karibikinsel, um an einem Wettkampf teilzunehmen. Dort treibt ein Terrorist namens „Cobra“ sein Unwesen, der mit Genmanipulationen experimentiert und eine unbesiegbare Ninja-Armee besitzt. Als Sean gewaltsam ein Virus injiziert wird, der ihn zu einer willenlosen Kampfmaschine macht, versuchen seine Freunde Jackson und Dexter ihn aus den Fängen des Verbrechers zu befreien. (Studiocanal)
Wieder einmal dauerte es ganze 2 Jahre bis sich die Cannon Group dazu durchringen konnte, einen weiteren Teil der "American Fighter"- Reihe rauszuhauen. Obwohl auch Teil 2, ähnlich wie Teil 1, über das zehnfache seines Budgets wieder einspielen konnten. Mann war wohl mit anderen Produktionen bei der berüchtigten Filmschmiede beschäftigt, zudem war im Erscheinungsjahr von "American Fighter 3" 1989 die Luft um die Bosse Menahem Golan und Yoram Globus durch etliche Fehlinvestitionen ziemlich dick geworden. Durch die finanziellen Reinfälle von für Cannon Verhältnisse teuren Werken wie "Superman 4" ; "Over the Top" oder "Masters of the Universe" war der Sargnagel bereits geschliffen, der ein Jahr später dann auch die Truhe zumachen sollte.
Dementsprechend versuchte man übriggebliebene Requisiten und Kulissen wiederzuverwerten ("Cyborg"), oder alte und zumindest erfolgversprechende Franchise weiter zu melken ( "Death Wish"). In diese Kategorie fällt "American Fighter 3" , ein Output dem man seine Kostengünstige Umsetzung zu jeder Minute anmerkt.
Erst einmal hatte sich bereits in Sachen Personalie so einiges geändert. Sam Firstenberg, der Regisseur von "American Fighter 1+2" , hatte genug von der Reihe und lehnte dankend ab. Sein Stil war wenn auch nicht gerade kreativ oder visionär, doch zumindest solide und effizient. Mit seinem damals schon mageren Budget schaffte er es wenigsten die Triebe seiner Zuschauerschaft mit gelungener Choreografie und der nötigen Action zu befriedigen. Seinen Platz nahm nun der noch unbekanntere Südafrikaner Cedric Sundstrom ein. Wohl ein Schnäppchen für die Produzenten beweist dieser gleich, das er nicht die Fingerfertigkeiten eines Sam Firstenberg besitzt. Seine Kampfsport Tänzeleien bei Teil 3, egal ob zu Beginn bei dem Turnier oder später in freier Wildbahn, wirken dermaßen lahm und uninspiriert das es beinahe weh tut. Gefühlt hundert mal fällt ein besiegter Ninja in Zeitlupe eine Treppe herunter, manche Schläge und Tritte fallen gar aus dem Bild und entziehen sich somit völlig einer Betrachtung. Ob das so gewollt oder der Kameramann einfach gepennt hat, ist nicht klar auszumachen. Amateurhaft, in manchen Fällen sogar ärgerlich, ist es allemal. Zudem wirken ganze Szenen Blöcke wie aus dem Laienkino. Beispielhaft sei hier die Rückblende und dem Augenblick, da sich die Motivation unseres neuen Helden Sean Davidson verfestigt. Ein derartig verklemmtes und hölzernes Schauspiel bekommt man selbst bei den Trash Perlen von Cannon nur selten geboten. Man muss also konsterniert feststellen, dass mit von Sam zu Cedric die Qualität auf dem Regiestuhl deutlich nachgelassen hat.
Zum Glück gibt es noch einen treuen Komponisten mit George S. Clinton, der mit seinem recycelten Soundtrack aus "Night Hunter", hier zumindest etwas Stimmung verbreitet. Mit gefielen zwar die Klänge aus "American Fighter 2" besser, aber auch bei Teil 3 kann mich das Gedudel überzeugen. In diesem Fall wertet es den gesamten Film unverdienterweise auf.
Ebenfalls gespart hat sich Michael Dudikoff ein weiteres Auftreten in dem Franchise, dass ihn berühmt gemacht hat. Offiziell aus Gründen des Drehortes (Südafrika mit der damals noch dort vorherrschenden Apartheid) der ihn schon bei Output Nummer 2 ziemlich gestunken haben soll, und einer Abneigung ihn auf das Martial Arts Genre zu abonnieren. Beides mehr als verständliche Gründe die "American Fighter 3" ebenfalls wie der Regiewechsel zum Nachteil gereichen. Ich hätte es selber kaum für möglich gehalten das jemals zu sagen, aber es führt kein Weg daran vorbei. David Bradley ( "American Samurai") als Sean Davidson fehlt einfach die Leinwandpräsenz eines Michael Dudikoff. Ich will hier keineswegs meine Meinung revidieren und Dudikoff als ernsthaften Schauspieler bezeichnen, aber gegen den allseits blassen Bradley wirkt Dudikoff wie ein De Niro. Beispielsweise blickt Sean nach einem ungewollten Bad in einer Szene dümmlich drein und gibt zwischen Tür und Angel seinen neuen besten Kumpels zu verstehen, das er eigentlich ein Ninja ist und sich auf einer Rache Mission befindet. Was diese dann natürlich gleich verständnisvoll abnicken und sich mit auf diesen mörderischen Feldzug begeben. Blöder im Dialog-, Schau- und Mimenspiel geht es wahrlich nimmer, selbst wenn man aus diesem Studio so einiges gewöhnt ist. Ihm zur Seite erbarmt sich glücklicherweise Steve James als Curtis Jackson erneut als Sidekick an diesem Trauerspiel teilzunehmen. Zwar funzt die Chemie zwischen dem neuen Duo nicht ganz so wie beim alten, aber Steve James ist in diesem Genre einfach eine Bank gewesen dem man im Gegensatz zu seinen Genossen in diesem Schnappschuss gewisse schauspielerische Fähigkeiten nicht absprechen kann.
Mehr als billig wirkt auch wieder die Ausstattung. Ehrlicherweise muss man sagen dass jenes nie wirklich eine Stärke der "American Fighter" Reihe war und von den Cannon Filmen im Allgemeinen. Aber hier wird es nochmal überdeutlich. Das Labor wirkt mit seinen Reagenzgläsern plus buntem Inhalt und den schwarzen Wänden wie aus einem Kinderzimmer. Vorsichtshalber hat man noch die gesammelten Chippendales auf Lichtsockeln mit hineingestellt um klar zu machen, dass man sich hier schon noch im Erwachsenenbereich befindet. Von der Latexmaskierung einer Hauptdarstellerin à la "Mission Impossible" und anderen dubiosen Einfällen (injiziertes Virus = Kampfmaschine) will ich erst gar nicht anfangen.
Der Gewalt Grad liegt hier sogar noch unter dem des schon harmlosen ersten Teils, was durch die narkotisierenden Handkanten Events noch belastender auf das Endergebnis wirkt. Nicht mal der Hauptantagonist segnet hier am Ende das Zeitliche was glaub ich dem geneigten Zuschauer mehr sagt als tausend Worte. Die bis 2012 bestehende Indizierung war und ist nicht nur ein schlechter Scherz, sondern eine handfeste Frechheit. Selbst die neuerliche Freigabe ab 16 Jahren halte ich doch was die gewalttätigen Momente angeht für zumindest fragwürdig, wäre er nicht wie seine älteren Brüder so verdammt reaktionär, was den blauen Flatschen wieder rechtfertigt.
Fazit: 3 Punkte um "American Fighter 3" vielleicht eine Chance zu geben ( Soundtrack von George S. Clinton, Steve James, Cannon-Trash der ersten Reihe) und unzählige es nicht zu tun. Selbst denen die die ersten zwei Teile gefallen haben rate ich hier dringend ab, sie werden sicher enttäuscht werden.
Kommentare
20.11.2020 08:20 Uhr - sonyericssohn |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Über diesen Teil werde auch ich kein Wort mehr verlieren.😬
Seltsam daß der vierte, auch wenn er noch so dusselig ist, wieder Spaß macht.... irgendwie. |
20.11.2020 12:56 Uhr - Mynan |
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21.11.2020 00:04 Uhr - Punisher77 |
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Angenehm ausführlicher, plausibel begründeter Verriss...toller Text!
Hab den Film vor zig Jahren gesehen und fand den eher mau. Steve James war der einzige richtige Lichtblick. |
21.11.2020 20:23 Uhr - Draven273 |
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21.11.2020 23:39 Uhr - CHOLLO |
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Dankeschön euch allen :)
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22.11.2020 21:53 Uhr - cecil b |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Danke auch dir! Deine Review ist natürlich wieder so, wie sie man mag. :)
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