American Fighter 4 - Die Vernichtung
Originaltitel: American Ninja 4: The Annihilation
Herstellungsland: | USA (1990) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Action, Drama, Martial Arts |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,20 (43 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Ein Sonderkommando der US-Elite-Truppe Delta Force wird bei einem geheimen Einsatz im afrikanischen Hochland von schwarzen Ninjas gefangengenommen. Die Entführer stellen eine Lösegeldforderung in Milliardenhöhe und drohen mit der Erschießung der Gefangenen und der Zerstörung von New York. Die beiden Top-Agenten Sean Davidson (David Bradley) und Carl Brackston (Dwayne Alexandre) erhalten den Auftrag, die Geiseln aus der Gewalt der Terroristen zu befreien. Aber auch Davidson und Brackston werden überwältigt. Sie sollen mit den anderen erschossen werden, wenn die US-Regierung sich weigern sollte, das Lösegeld zu zahlen. Jetzt kann ihnen nur noch einer helfen: Ex-Top-Agent Joe Armstrong (Michael Dudikoff). Aber der "American Fighter" hat sich schon vor Jahren zur Ruhe gesetzt... (Studiocanal)
"American Fighter 4- Die Vernichtung" stellt den letzten der 1985 mit "American Ninja" ins Leben gerufenen (Trash) Martial Arts Reihe der Produktionsschmiede Cannon dar. Leser die jetzt verduzt aufhorchen werden beanstanden, dass es aber noch einen weiteren Beitrag mit dem Titel "American Fighter 5" gibt der es in die Annalen dieses Franchise geschafft hat. Der Grund für meine Sichtweise ist simpel. Der 1993 produzierte 5 Teil ist nur den Namen nach mit dieser Serie verknüpft. Eigentlich mit dem Titel ..... versehen, wurde dieser kurz vor Veröffentlichung geändert um noch etwas Kapital aus dem zu diesem Zeitpunkt zumindest populären und teilweise beliebten Franchise zu schlagen. Diesem Umstand ist es auch geschuldet, das unser American Ninja aus der zweiten Reihe, David Bradley, im genannten Produkt einen völlig anderen Namen trägt als in seinen Einsätzen zuvor. Zudem ist in diesem deutlich humoristischeren 5 Output mit Pat Morita ( "Karate Kid") ein mehr als bekanntes Gesicht untergebracht worden, welches so gar nicht in die Reihe passen will. Aus diesen Gründen bildet American Fighter 4" für mich auch den Abschluss dieser Film- und meiner Review Reihe.
Nachdem "American Fighter 3" an den Kinokassen hinter den Erwartungen zurück blieb, was man unter anderem auch mit dem Wechsel des Hauptdarstellers begründete, entschloss man sich für "Die Vernichtung" beide Kampfkünstler gemeinsam gegen die Horden mordlüsterner Ninja antreten zu lassen. Kein leichtes Unterfangen wie die Verantwortlichen feststellen mussten. Michael Dudikoff hatte nach Teil 2 schon keine richtige Lust mehr auf die Reihe und mit David Bradley war bereits ein neuer Held etabliert der sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen wollte. Die Lösung war ein unbefriedigender Kompromiss. Dudikoff, noch immer der größere der beiden B-Film Stars, wollte seine Rolle klar als der einzig wahre Held auf der Leinwand definiert wissen. Bradley schmeckte jenes überhaupt nicht, da er eher auf gleichberechtigtes Teamwork gehofft hatte. Leider sieht man dem 4 Teil diese Querelen auch an. Der gute Dudikoff löst erst nach geschlagenen 45 Minuten den in Gefangenschaft geratenen Bradley ab. Und selbst ab diesem Zeitpunkt gibt es nicht eine (wirklich) gemeinsame Szene der beiden. Ein letzter Zuruf des einen an den anderen kurz vor Abspann wirkt dermaßen gestelzt, dass man die dicke Luft die damals am Set geherrscht haben muss förmlich schmecken kann. Wahrlich lächerlich dieses Gebalzte unter den B-C Veteranen und traurig da es dem ansonsten erstaunlich gelungen Beitrag sehr schadet.
"American Fighter 4" hat nämlich auch viel positives zu bieten. Cedric Sundstrom, der ab "American Fighter 3" den Regieposten von Sam Firstenberg übernahm, scheint ordentlich dazu gelernt zu haben. Die Kameraführung weißt deutlich mehr Schwung und Kreativität auf als der mitunter sehr einschläfernde 3 Teil. Auch die Choreografie der Kämpfe wirkt schnittiger, obwohl der Regisseur auch hier wieder nicht von seinen exzessiven Gebrauch der Slow-Motion Aufnahmen die Finger lassen konnte. Neben dem Pacing verlagert Sundstrom das Geschehen im Gegensatz zu den ersten drei Beiträgen überwiegend an die frische Luft, was seinem zweiten Versuch auch mehr Breite verleiht und die Low Budget Produktion mitunter teurer erscheinen lässt, als es der Fall war. In Kombination mit der atemberaubenden Landschaft Südafrikas ergeben sich da zum Teil ungeahnt schöne Bilder.
Im letzten Drittel des Films biedert sich der Regisseur aber zu offensichtlich berühmten Vorbildern an. So sind es diesmal keine Soldaten die in der fast schon obligatorischen Erstürmung- und Befreiungsszene das Lager der bösen Ninjas überfallen, sondern eine Schar von Gestalten die wie Komparsen aus einem "Mad Max" Film aussehen. Das passt zwar herrlich zu der übrigen, äußerst dümmlichen Figurenzeichnung (siehe Ron Smerczak als Maksud), überspannt den Bogen dann aber doch ein wenig. Nichtsdestoweniger darf aber auch hier von einem gelungen Miteinander der Statisten gesprochen werden, denen man ihre Freude an der Mitwirkung deutlich anmerkt.
Wie bereits erwähnt ist die Figurenzeichnung wieder mehr als mager, was man aber eigentlich schon erwartet wenn man sich einen "American Fighter" ansieht. In diesem Fall wirken die Charaktere aber mittlerweile so überzeichnet, das man schon von einer Persiflage sprechen muss. Der gleichsam reiche wie bösartige Araber welcher unablässig vom Märtyrer Tod schwafelt; Sein sadistischer Partner der reihenweise Gefangene im Alleingang exekutiert und sicherheitshalber immer seine Reitpeitsche zur Hand hat und nicht zuletzt der silberfarbene Oberninja mit der Augenklappe. Schön blöd und bis auf die Knochen reaktionär. Fast ein Grund zum Fremdschämen wenn man dabei nicht so gut unterhalten werden würde.
Auch die Ninjas, mittlerweile in sämtlichen Regenbogenfarben zu bestaunen, bekommen etwas Aufmerksamkeit spendiert. Ihr Auftreten in der Masse wirkt stimmiger, ihre Erscheinung dadurch dezent bedrohlicher. Zudem erhalten sie nun auch das Recht durch nette Moves als zumindest in Ansätzen ernstzunehmende Gegner durchzugehen.
Angehoben wurden mittlerweile auch die Gewalttaten. Wurde vieles in den vorangegangenen Teilen nur angedeutet oder hat man sich auf bloße Prügelleien konzentriert, darf sich der Bodycount in Teil 4 durchaus sehen lassen. Ausgewalzt wird auch hier natürlich nichts, aber neben der Folter Thematik darf hier auch öfters mal vor der Kamera gestorben werden, und das bei Freund wie Feind. Obwohl alle Teile der Serie mittlerweile den blauen Flatschen der FSK tragen, würde ich soweit gehen "Die Vernichtung" als den brutalsten der Reihe zu bezeichnen. Eine Hinrichtung auf einem Pseudo Scheiterhaufen macht da sogar richtig Eindruck, zumindest auf dem Niveau von Cannon und seiner Erzeugnisse.
Durch den überzeichneten Figuren Aspekt; die Schwierigkeiten der beiden Hauptdarsteller die auf der Mattscheibe auch fühlbar sind und dem Umstand das Sundstrom nun zwar besser aber nicht wirklich solide in Sachen Inszenierung ist, wird der Film in seinen von vornherein schon begrenzten Möglichkeiten noch zusätzlich ausgebremst. Es ist zwar schön nun beide "American Fighter" zusammen und "vereint" in einem Sequel zu sehen, doch irgendwie wird man das Gefühl nicht los es hätte mehr sein können. Für mich Wertungstechnisch ungefähr bei Teil 1 anzusiedeln und damit ein runder Abschluss der Reihe meines Erachtens.
Kommentare
25.11.2020 08:19 Uhr - sonyericssohn |
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25.11.2020 19:53 Uhr - Draven273 |
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26.11.2020 14:06 Uhr - TheMovieStar |
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26.11.2020 21:04 Uhr - CHOLLO |
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Danke euch für die netten Kommentare
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