Resident Evil: The Darkside Chronicles
Originaltitel: Biohazard: The Darkside Chronicles
Herstellungsland: | Japan (2009) |
Standard-Freigabe: | USK Keine Jugendfreigabe |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,50 (10 Stimmen) Details |
Dank der „Nintendo Wii“ und der „Playstation 3“ können Lightgun-Shooter seit längerer Zeit wieder auf mittlerweile in jedem Haushalt standardmäßigen Flat-Screens gespielt werden.
Vor allem die „The House of the Dead“-Reihe, deren zweiter und dritter Teil von „Sega“ eine Frischzellen-Kur spendiert bekamen und als ausländische Veröffentlichung auf der Wii gespielt werden können, sind hier hervorzuheben; zumal diese das Genre des Zombie-Lightgun-Shooters begründet haben. Frühere Versuche gab es schon zu „NES“-Zeiten, in denen der Spieler beispielsweise mit Werken wie „Duck Hunt“ und dem entsprechenden Zubehör wie dem „Zapper“ seine Zielkünste statt an der Kirmes-Bude, nunmehr auch an der heimeigenen Röhre beweisen konnte.
Aber auch die schon seit der „Playstation I“ – Ära für das Lightgun-Genre eher schlecht als Recht deportierten „Resident Evil“-Reihe (z. B. „Resident Evil: Gun Survivor“) wurden auf der „Nintendo Wii“ mit zwei adäquaten Nachfolgern gesegnet.
Die Grundlage dieser Kritik ist die für die „Nintendo Wii“ erschienene, auf der „Wii U“ gespielte Version aus dem Jahr 2009.
1. Die Handlung
„Resident Evil: The Darkside Chronicles“ (im Folgenden nur noch REDC genannt) ist ein klassischer Rail-Shooter, allerdings mit einigen kleinen Auswahlmöglichkeiten gespickt, welche Richtung der Protagonist einschlagen soll.
REDC ist in der fast nicht mehr zu überblickenden Gesamthandlung des „Resident Evil“-Universums zwischen „Resident Evil 2“ und „Resident Evil 4“ angelegt.
Der Spieler steuert aus der Ego-Perspektiven anfangs den (nunmehr gestandenen) Ex-Polizisten Leon S. Kennedy samt Kriegs-Veteran Jack Krauser durch den südamerikanischen Dschungel. Der Clou an der Sache ist, dass Leon seinen Kompagnion im Laufe des Streifzugs auf der Suche nach der Tochter eines Präsidenten mit Erinnerungsfetzen aus seiner Vergangenheit einweiht, was in dieser Form unglaublich gut funktioniert.
Um es kurz zu fassen, darf der Spieler von REDC „Resident Evil 2“, sowie den ursprünglich für die "Sega Dreamcast" erschienen „Resident Evil: Code Veronica“ als Kurzfassung mit der Lightgun nachspielen – für Fans und Kenner der Reihe eine geniale Reise in die Vergangenheit, zumal die Stories der Teile kurz und prägnant zusammengefasst werden und die damals (zumindest teilweise) lahmen Rätsel und das unnötige, das jeweilige Spiel künstlich in die Länge gezogene, Hin- und Hergerenne wegfallen.
Die Dschungel-Mission bildet dabei die Rahmenhandlung.
2. Das Spielprinzip
Gespielt wird der Wii-Remote und dem Nunchuck aus der Ego-Perspektive. Das Spiel gibt nach dem jeweiligen erfolgreichen Abschluss eines Levels nach und nach Missionen frei, die der Spieler entweder wiederholen oder in der Handlung weiter vorantreiben kann.
Während man mit der Wii-Remote die Gegner anvisiert und dort möglichst den Kopf zu treffen versucht, kann man mit dem Nunchuck das riesige Waffenarsenal verwalten. Hierbei ist es nicht so, dass man wie in den Ur-Versionen die Waffen erst mühsam im Laufe des Spiels zusammensuchen und dabei auch noch mit Bedacht die Munition verwalten muss. Höchstwahrscheinlich von den Entwicklern im Hinterkopf bedacht, muss der Spieler dies allerdings in leicht abgewandelter Form auch in dieser Version meistern – obwohl im Gegensatz zu den Original-Teilen massenweise Munition für die Spezialwaffen wie die MP, die Schrotflinte oder den kultigen Granatwerfer, sowie unendlich Munition für die normale Handfeuerwaffe zur Verfügung steht.
Die Gegner-Typen sind vielfältig. Allen voran bekommt man aus den damaligen Teilen bekannte Zombies und weitere "BOW" (Bio-Waffen) wie Riesen-Spinnen oder die jedem Fan bekannten Hunter und Slicker wiederzusehen; Langeweile kommt somit zu keiner Sekunde auf.
Störend und nervig sind die teils wirklich sehr harten Boss-Gegner, die am Ende der jeweiligen Mission auf den Spieler warten. Weiterhin stört die Checkpoint-Funktion; so kann es schon mal vorkommen, dass man 2 oder 3 Stunden damit verbringt, einen Boss zu töten, weil man jedes Mal nach dem Ableben der Spielfigur neu anfangen muss und dabei auch die Passagen ansehen muss, die eigentlich als Ruhepause zwischen den Gefechten gedacht sind. Hier kann leicht Verärgerung und Frust entstehen - wobei ich gar nicht wissen möchte, wie der höchste Schwierigkeitsgrad zu bewältigen sein soll, da das Spiel im einfachen Modus vom Schwierigkeitsgrad her schon sehr knackig ist.
3. Die Grafik
Die Grafik ist technisch auf dem Stand von 2009. In der „Wii U“ wird die Grafik hochskaliert und ist somit auch auf größeren Fernsehgeräten mehr als gut spielbar, ohne, dass ein Pixel-Brei oder matschige Texturen das Erlebnis stören.
Auch heute weiß die Grafik noch sehr zu gefallen. Die Animationen der Gegner sind sauber, das Blut fließt – wenn auch nicht wie in den HOTD-Spielen – in Strömen.
Für alle "Playstation"-Besitzer ist noch hinzuzufügen, dass zum 15-jährigen Jubiläum der "Resident Evil"-Spiele mit REDC und dem Vorgänger „Resident Evil: The Umbrella Chronicles“ zusammengefasst als "Resident Evil: Chronicles HD Collection" zum Download im "Playstation-Store" angeboten werden. Die Grafik dürfte hier noch einmal einen weiten Sprung nach oben gemacht haben, was Vergleichsvideos bei "Youtube" belegen.
Die Zwischensequenzen werden teilweise – ganz in alter Tradition – als „pre-rendered“ Cut-Scenes präsentiert, was aber nicht stört und der Story und dem Gesamteindruck keinen Abbruch tut. Wie sagt man doch so schön: "Wir hatten ja früher nicht mehr..."
4. Die Zensur
REDC ist, auch in der deutschen Veröffentlichung, komplett unzensiert, ab 18 Jahren freigegeben. Das ist auch durchaus gerechtfertigt, obwohl man (bis auf wenige Ausnahmen) nicht auf Menschen schießt. Allerdings kann man lediglich die Zombies in ihre Einzelteile zerlegen, obwohl es die meisten Punkte gibt, wenn der Kopf (wenn nicht gerade ein anderes Ziel vorgegeben ist) als „Point of Blank“ weggepustet werden muss.
Zu Erwähnen ist noch, dass aufgrund der Indizierung von „Resident Evil: The Umbrella Chronicles“ die o.g. HD-Collection nicht im deutschen "Playstation-Store" erhältlich ist. RETDC kann aber dennoch einzeln erworben werden.
Hätte man Anfang der 90er Jahre gesagt, dass „Nintendo“ auf einer ihrer Konsolen Spiele in der Art eines „Resident Evil“ oder „The House of the Dead“ herausbringen würde, hätte man diesen wohl für verrückt erklärt.
Seit dem Erscheinen der „Mortal Kombat“-Reihe auf dem „Super Nintendo“ und der Underdog-Ära des „Nintendo 64“ dürfte das Image der Nintendo-Konsolen als „Kinder“-Spielzeug glücklicherweise endgültig passé sein.
5. Das Fazit
REDC ist für jeden Fan der „Resident Evil“-Reihe ein Genuss. Jeder, der die o.g. Spiele im Original gespielt und sich über die nervigen Rätsel und die langen Wege, die der jeweilige Protagonist im Laufe der Handlung beschreiten musste, geärgert hat, wird mit diesem Ableger ein actionreicher, fordernder und zu keiner Zeit langweiliger Shooter präsentiert.
Apropos "Story": Wer (so wie ich) irgendwann mal den Überblick bezüglich der Story des „Resident Evil“-Universums verloren hat, kann hier in komprimierter Form seine Kenntnisse über die Geschichte der Reihe auffrischen.
Was man selbstverständlich nicht erwarten darf, ist ein rätsel-lastiges „Resident Evil“. Hier wird „nur“ geballert, was das Zeug hält. Story und Action halten sich in Waage, freischaltbare Extras und Boni sind ebenfalls dabei, was den Wiederspielwert erhöht.
8,5 von 10 Punkten und ein Must-Have für jeden „Resident Evil“-Fan.
Kommentare
24.11.2020 20:47 Uhr - Draven273 |
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26.11.2020 11:54 Uhr - Man Behind The Sun |
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