Bloodnight
Originaltitel: Intruder
Herstellungsland: | USA (1989) |
Standard-Freigabe: | SPIO/JK geprüft: strafrechtlich unbedenklich |
Genre: | Splatter, Thriller |
Alternativtitel: | Night Crew
Night Crew: The Final Checkout
Night of the Intruder |
Bewertung unserer Besucher:
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Note: 8,08 (65 Stimmen)
Details
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Inhaltsangabe:
Ein Supermarkt am Rande der Stadt soll für immer geschlossen werden. Deshalb müssen der Filialleiter Abernathy, die Kassiererin Jennifer und andere Kollegen über den Feierabend hinaus da bleiben, um Inventur zu machen. Nachdem Jennifers Ex-Freund Craig auf unliebsame Weise aus dem Laden geschmissen wurde, glauben alle zunächst an einen bösen Scherz, als sie unheimliche Geräusche in dem großen Gebäude hören.
Doch komisch ist es keinesfalls, denn in den endlosen Gängen des Supermarktes treibt offensichtlich ein irrer Schlitzer sein Unwesen. In einem wahren Blutrausch schlachtet der Wahnsinnige auf bestialische Weise einen Angestellten nach dem anderen ab. Nur Jennifer scheint er zu verschonen... (84 Entertainment)
Scott Spiegel drehte den besser unter seinem Originaltitel "Intruder" bekannten Slasher "Bloodnight" im Jahr 1988, als seine durchwachsenen Fortsetzungen zu "From Dusk Till Dawn" und zu "Hostel 2" noch in weiter Ferne lagen. Es geht um die Belegschaft eines Supermarktes, die aufgrund der anstehenden Geschäftsaufgabe im Rahmen einer Nachtschicht noch Inventur für den Räumungsverkauf machen soll. Wäre der anstehende Jobverlust nicht schon tragisch genug, wird die Kassiererin Jennifer (Elizabeth Cox, "Die Nacht der Creeps") auch noch von ihrem Exfreund Craig (David Byrnes, "Witchcraft" Teil 7 & 9) gestalkt, obwohl sie von ihm nichts mehr will (Sex 1/10).
So wird ein unheimliches Gefühl erzeugt, das von dem Pleitemief des "sterbenden Gewerbes", der unvollkommenen Ausleuchtung und dem dezent eingesetzten Score lebt (Horror 5/10). Die Räumlichkeiten der Verkaufsfläche inspirieren die Kamera zu ausgiebigen Spielereien, bei welchen sie etwa in einem Einkaufswagen Platz nimmt, auf Knöchelhöhe fotografiert oder sich zwischen den Regalreihen verbirgt. Das ist eine gute Basis für die Einsätze des Mörders, dessen Identität zunächst ungeklärt ist.
"Welcher dumme Idiot war das?"
Wer auch immer, seine Taten sorgen in ihren drastischen Härtefällen (Gewalt 7/10) für sehenswerte Gore-Effekte des Teams um Nicotero. Dieses mischt allerdings einige weniger aufregende Standards unter die spektakulären Höhepunkte der Kunstblutverarbeitung und lässt den Zuschauer fast die Hälfte der Spielzeit auf den Anblick der Früchte seiner Arbeit warten, was im Subgenre keine empfehlenswerte Herangehensweise ist. Dass sich die Aufbauarbeit bis zum ersten Geschmodder dennoch aushalten lässt, liegt vor allem an den mit flottem Charme heruntergesprochenen Dialogen, die durch ihren Wortwitz zu unterhalten verstehen.
"Es interessiert mich nicht, aber er wird es sowieso erzählen."
Erfreulicherweise werden einige auf diese Weise kommunizierte Inhalte später geschickt wieder aufgegriffen, zum Beispiel die Sache mit dem Verbot, das Laufband zur Personenbeförderung zu nutzen. Zusätzlichen subtilen Humor (4/10) steuern die gelungenen Überblendungen bei, die auf ein zur Tötung erhobenes Messer den Schwung einer anderen Klinge bei Zerteilung einer Wassermelone folgen lassen. Weniger ansprechend sind dagegen die wiederholt auszuhaltenden false Scares.
Nach allem Für und Wieder macht diese kleine Filmperle (7/10 Punkten) aus ihrem erkennbar bescheidenen Budget einiges. Trotz der für diese Gefilde typischen Macken gefallen vor allem die performativen Aspekte, zumal das materialbedingt wenig glanzvolle Bild durch die fotografische Finesse aufgewertet wird. Angenehm leise ist die sympathische Ironie gehalten, während ein Gastauftritt von Bruce Campbell ("Tanz der Teufel") die Riege der bekannten Gesichter erhöht, zu welchen noch Dan Hicks ("Darkman") als der erste Marktleiter Bill Roberts zählt. Wenn dann noch mehrere Male mit der KNB-Truppe gesplattert wird, gibt es nur wenig zu meckern. Selbst die Indizierung ist seit 2014 Geschichte.
7/10
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Kommentare
 Moderator  22  10.040 |
Ah ja, der Film mit der Bandsäge. Is da ned auch Ted Raimi ein ziemlich bedauernswertes Opfer ? Egal, der macht bei ersten Anschauen Laune, hat aber ein paar Schönheitsfehler. Ich sag nur Killer.😬
Schön gemacht Hund !
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  5  369 |
Kurzweiliger Meuchler, der mit der, bereits von sonyericssohn angesprochenen, Bandsäge einen wunderbar legendären Kill zaubert.
Außer den Effekten ist mir ehrlicherweise aber nicht viel in Erinnerung geblieben. Da könnte mal ein Rewatch her, auch wenn meine Raptor DVD grauslige Bildqualität aufweist...
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  5  332 |
Ist schon gefühlt ne ganze Ewigkeit her, dass ich den gesehen habe. ABER.... diese besagte und hier bereits mehrfach erwähnte Szene ist mir nie aus dem Gedächtnis gegangen. Ein mit einfachen Mitteln gemachter, unterhaltsamer Slasher. Den könnte ich mir eigentlich mal wieder reinpfeifen. Man sieht ihm hier und da zwar das Budget und die schlechteren Möglichkeiten die man hatte an, aber ich finde immer noch, das Ding ist ne kleine nette Perle. Und wenn etwas passiert, weiß der durchaus mit seinen Härten zu gefallen. Passende Review, mit netten Infos und wie immer schön vorgetragen. Vielen Dank dicker Hund
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 DB-Co-Admin  15  3.911 |
Für ein Minibudget von etwa 100.000 Dollar ist das ein wirklich ordentlicher Schlitzersnack für zwischendurch. Der landet bei mir immer noch ab und an im Player. Die KNB EFX Group leistete damals zu Beginn ihrer Karriere schon bemerkenswerte Arbeit. Ende der 80er lag das Slasher-Subgenre ja selbst zuckend und sterbend am Boden, bevor es Mitte der 90er wiederbelebt wurde, doch "Intruder" ("Bloodnight") ist trotz Schwächen ein Highlight dieses Zeitraums.
sony:
Ja, Ted Raimi ist (mal wieder) ein ziemlich bedauernswertes Opfer, aber auch Sam Raimi, hier als Fleischer zu sehen, wird seinem blutigen Schicksal zugeführt, ha! :)
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  17  5.365 |
Danke für die Resonanz und die sinnvollen ergänzenden Anmerkungen!
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  10  1.453 |
Den wollte ich mir eigentlich schon längst mal angesehen haben, wozu deine stets solide Vorstellung mich wieder motivieren könnte 😉
Lediglich die Wartezeit auf den ersten herbeigesehnten kill, lässt mich dann doch noch etwas zögern 🤔
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 Moderator  19  7.972 |
Dem ist nichts hinzuzufügen. Den Kommentaren. ^^^^^^ Jetzt habe ich doch noch etwas dazu gefügt. ;)
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  5  383 |
Tolle, kleine Kritik. Ich persönlich finde auch das die Atmosphäre wirklich gut gelungen ist weil man auf Humor fast vollständig verzichtet hat. Und; wie sonst damals eher üblich; hat man die „blöden“ Teenager weggelassen und den Film erwachsen gestaltet.
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