[Rec]
Herstellungsland: | Spanien (2007) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Horror, Thriller |
Alternativtitel: | Rec [●REC] - Ein Albtraum aus Blut, Angst und Terror. [●REC] 3D [●REC]: Experience Fear |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 7,77 (31 Stimmen) Details |
„Alle Ausgänge wurden von der Sicherheitsbehörde verriegelt.“
Vorab: Es kommen ein paar Spoiler vor, größtenteils ist der Text aber spoilerfrei verfasst und relevante Infos allenfalls angedeutet. Wer den Film nicht kennt, versteht aber zumindest die Zitate nicht. Am Ende folgt eine abgetrennter Bereich, der massiv spoilert. Ich kenne lediglich & bewerte die Originalfassung in 2D, die ich ausm TV aufgenommen habe und nicht die Production Version (+ siehe Trailer) oder das alternative Ende.
Blair Witch Project (1999), ein mitunter beliebter Horrorfilm mit FSK 12-Freigabe (!), ist (Mit-)Begründer des Found-Footage-Films (Erzählstil - kurz FFF). Dessen Markenzeichen sind u. a. ein Pseudo-Dokustil (also sehr wohl gestellt), 'Handkameras' sowie Wackelkamera / -bild. Die Suche im Wald nach titelgebender Hexe stieß eine Flut solcher Filme, vor allen im Horrorgenre, los.
Der FFF ist zumeist nicht meins, aber beispielsweise Chronicle (2012) & Project X (2012) gefallen mir sehr gut; ganz im Gegensatz zu (angeblichen) Gruselwerken, wie Paranormal Activity (2007). Ein Schocker hat es dafür geschafft mich nicht trotz, sondern wegen seines FF-Stils zu begeistern: Der spanische Horrorfilm
[●REC]
(2007) mit dem traumhaft romantischen, deutschen Beinamen Ein Albtraum aus Blut, Angst und Terror.
Im Film begleiten wir die Reporterin Ángela (Manuela Velasco - Sie ist ürbigens wirklcih Reporterin ) und den Kameramann Pablo (Pablo Rosso) - den man allerdings eigl nie zu Gesicht bekommt - bei Ihrer Arbeit. Die beiden begleiten eine Nacht eine Feuerwehrtruppe um Manu (Ferran Terraza). Als diese in ein Mehrfamilienhaus gerufen werden, eine Bewohnerin zwei Menschen lebensgefährlich verletzt und besagtes Haus plötzlich von der Polizei isoliert wird, wächst die Ungewissheit und Angst, denn niemand weiß, was los ist und welche Gefahren noch lauern.
[Rec] ist ein FFF, dem es gerade wegen seiner Inszenierung gelingt Spannung aufzubauen und die aufgewühlte Ungewissheit und Angst durch die Wackelkamera und den persönlichen Stil zu vermitteln. Die dauerhafte unruhige Grundstimmung macht neugierig, wie das Ganze weitergehen wird. Im Gegensatz zu vielen anderen FFF nervt der Stil hierbei nicht. Die Tatsachen, dass es sich um ein echtes Haus, nicht um ein Set handelt (Authentizität) & die Darsteller das Drehbuch und somit das Schicksal Ihres Charakters nicht kannten, spiele dabei (denke ich) mit rein (realistisch - etwa die Reaktionen, wenn der Feuerwehrmann runterfällt).
Ab der zweiten Filmhälfte - die TV-Ausstrahlung dauert o. A. nur 70 Minuten! - wird auf die Grundstimmung geschickt und stilistisch einwandfrei aufgebaut. Licht geht kurzzeitig / vorübergehen aus - auch dies war nicht gestellt - es war dann wirklich düster. Die Dunkelheit und nervenaufreibende Anspannung, ob bzw. was auftauchen wird, wenn das Licht wieder angeschaltet wird, wirken sehr gut. Der Gruselfaktor steigt weiter an und die Atmosphäre ist zum Greifen dicht.
„Hören Sie endlich auf zu filmen.“
Zugegebenermaßen ist die Handlung mitunter strunzdumm. Alle hätten sicher und isoliert in den eigenen Wohnungen bleiben können und alles wäre sicher(er) gewesen. Der Polizist mitsamt Feuerwehr hätten im Hausflur patrouilliert und später wären Kontrollen in den einzelnen Wohnungen geschehen. Naja, Schwamm drüber.
Wenn dann langsam das letzte Drittel auf die Zielgrade zusteuert, wird aus dem atmosphärisch-spanenden FFF ein wahrer (Horror-Sub-)Genremix. Goreeffekte werden eingestreut, die Fantasie des Zuschauers durch Off-Szenen / -Morde im Stile des 'alten' Horrorfilms gebracht und wenn die Infizierten als waschechte Zombies erwachen, gehts rund!
Kämpfe, blutverschmierte Scheiben, Wände usw., eine angekettete Person wird von den Untoten kurzerhand gefressen und die Verfolgung an einem Ort, der weder viele Fluchtwege bietet, noch verlassen werden kann, bietet eine gewisse Endzeitstimmung; allerdings gibt es immer wieder Hoffnungsschimmer und es eröffnen sich Möglichkeiten, dass die Flucht aus dem Haus noch gelingen könnte. Wes Cravens Scream-Regeln (1996) des Horrorfilms greifen hier somit nicht von Ungefähr, denn die Flüchtenden können mitunter schlicht nur nach oben laufen.
Wobei ich die Szene, in der ein Bewusstloser eine Spritze ins Gesicht bekommt und die Wunden zu sehen sind, mit am härtesten finde - zumindest aus optischer Sicht. Das Ende bietet dann das High Light und überzeugt über alle Maßen... warum? Naja, das folgt erst im unteren Absatz^^
„Was ist eine ABC-Schutzverordnung?“
In [Rec] gibt es diverse Verweise auf andere Filme. Da die meisten allerdings im letzten Drittel vorkommen, nenne ich hier nur wenige. Man kann wohl sagen, dass eine Mädchen mit solchen Augen schon ein wenig an Der Exorzist (1973 - Kultfilm!) erinnert und die Szene, in der die Zombies in den Hausflur eindringen, kann man aufgrund der Geschwindigkeit der rennenden Untoten durchaus mit 28 Days Later (2002 - schlechter Film) assoziieren. Davon mal ab: Ein Hund als Auslöser eines todbringenden Virus', der dann gar kein normaler Virus ist? Da fällt mir doch glatt, an Das Ding aus einer anderen Welt (1982 - sehr guter Film) denken.
Im Laufe der Jahre folgen neben drei Fortsetzungen - [Rec]² (2009), [REC]³ - Génesis (2012) & [REC] 4 - Apocalypse (2014) - u. a. das US-Remake Quarantäne (2008). Alle Filme, die ich davon gesehen habe, haben mit nicht bis überhaupt nicht gefallen: „Es kann nur einen geben.“
„... Einen Scheiß hat die ...“
Fazit:
Ein kurzer Film, der dafür recht schnell und effektiv loslegt und sich stetig steigert. Das Grande Finale ist dann schön-schaurig in Szene gesetzt, sodass man bei [Rec] von einem gelungenen Genrebeitrag sprechen darf. Davon abgesehen, ist es immer gut, wenn ein gelungener 18er- (Spanien, Deutschland, England, usw.) bzw. R-Rated-Horrorfilm sein Budget (1,5 Mio €) alleine im Kino mehr als verzweiundzwanzigfachen kann!
Film: | 7-8 von 10 Punkten |
Endphase: | 10 von 10 Punkten |
Insgesamt: |
08 von 10 Punkten
„Das Telegramm aus III ist eingetroffen. Das III muss sterben.“
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SPOILER MITSAMT BESPRECHUNG DES ENDES IM FOLGEBEREICH:
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Die Idee, dass im Obergeschoss die Experimente durchgeführt wurden, passend zu den Exorzistenaugen ein biblischer Hintergurnd eingestreut wird und eine Infizierte als Gefangene gehalten wird, sodass die beiden letzten Überlebenden im Endeffekt auf eben diese abgemagerte, halbnackte Frau treffen, ist wirklich hart inszeniert - und dann vor allem in völliger Dunkelheit.
Madame sieht aus, wie eine Mischung aus den Höhlenbewohnern von The Descent (2005) & den Kindern aus Frontier(s) (2007) bzw. der Gefangenen aus Martyrs (2008). Das Hammerschwingende Monster geht im Stockdüsteren derart konsequent und brutal vor, dass dies gepaart mit der Nachtsichtkamera bzw. der nichts sehenden Angela und der FF-Wackelkamera das Adrenalin auf Hochtouren bringt! Das wirklich schöne ist dann, dass wir, europäischer Film sein Dank^^, kein Happy End aufgezwungen bekommen.
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Kommentare
10.01.2021 03:28 Uhr - Romero Morgue |
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10.01.2021 09:06 Uhr - dicker Hund |
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"Rec" mochte ich auch ganz gerne - im Gegensatz zu "Blair Witch Project". Gut besprochen, finde ich.
Allerdings halte ich "28 Days later" keineswegs für einen schlechten Film... |
10.01.2021 15:56 Uhr - Kaiser Soze |
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10.01.2021 17:04 Uhr - cecil b |
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10.01.2021 17:13 Uhr - Kaiser Soze |
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10.01.2021 22:27 Uhr - Romero Morgue |
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11.01.2021 00:06 Uhr - Kaiser Soze |
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11.01.2021 01:47 Uhr - Lukas |
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Schöne Kritik zu einem Film, der mir auch sehr gut gefallen hat, nur bzgl. des Endes muss ich leider widersprechen; das ist in meinen Augen ziemlich an den Haaren herbeigezogen und dämlich. ;-)
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11.01.2021 19:49 Uhr - cecil b |
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