Cabin Fever
Herstellungsland: | USA (2002) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Horror, Splatter, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,12 (120 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Party, Pot und Poppen: Paul, Karen, Marcy, Jeff und Bert haben den College-Abschluss in der Tasche. Zur Belohnung starten sie zu einer einwöchigen Mega-Fete in einer einsamen Holzhütte. Doch was keiner der Teenager ahnt: im Gehölz lauert der Tod. Ein fleischfressender Virus hat sich in der Abgeschiedenheit eingenistet. Als ein infizierter Jäger Blut spuckend Hilfe beim Partyvölkchen sucht, geraten die Kids in Panik. Mit Knüppeln und Feuer schlagen sie den Kranken in die Flucht. Der schleppt sich als lebende Fackel zum Trinkwasser-Reservoir des Blockhauses. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Karen trifft's als erste. Und als der Rest Hilfe bei einheimischen Hinterwäldlern sucht, machen die zu allem Überfluss auch noch Jagd auf die kranke Gruppe. (Sunfilm)
Cabin Fever-Reviews:
Cabin Fever - Cabin Fever 3 - Patient Zero - Cabin Fever - The New Outbreak
Der Horrorfilm hatte in den 80er-Jahren durch diverse Genreklassiker (z.B.: Tanz der Teufel (1981), Nightmare (1984), Zombie 2 (1985) & Hellraiser (1987)) und zig andere, oftmals brutale Werke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Die 90er-Jahre begannen hingegen mit einer gewissen Flaute. Klar, Braindead (1992), Candyman's Fluch (1992) & Co., stellen ebenfalls Klassiker dar, aber abgesehen von einigen Fortsetzungen ist dies kein Vergleich zur Vordekade. U.a. durch From Dusk Till Dawn & vor allem Scream (beide 1996) mitsamt folgender Teeniehorrorfilmwelle kam wieder frisches Blut auf die große Leinwand.
Nach Genrebeträgen, wie Cube (1997), in denen zudem viel wert auf 'Ekeleffekte' (abseits etwa des Zombiefilms) gelegt wurde, kam ein gewisser Herr Roth zum Vorschein und brachte im Zuge besagter Teeniehorrorfilmwelle mitsamt hartem Goreeinfluss den Film
Cabin Fever
(2002) heraus. Dieser hat eine unfassbar innovative Geschichte: Fünf Freunde reisen in eine einsame Hütte im Wald und sterben nacheinander, weil böser Virus. Man sieht also direkt, dass das Hauptaugenmerk eindeutig nicht auf der Handlungsvielfalt liegt. Wer aber einen böse-blutigen Horrorfilm, der dabei auf viele Genrefilme verweist, sehen möchte, dürfte hier richtig sein.
Cabin Fever, übersetzt passenderweise etwa Lagerfieber, startet direkt mit ner Ekelszene - kann man ma machen - fängt dann langsam an und steigert sich stetig. Der Film ist nie langweilig, die Gewalt beginnt aber erst nach einem guten Drittel (ab etwa 30 Minuten). Diese umfasst dann wirklich alles, was dieses Genre ausmacht: Spannung (wer überlebt, wer stirbt, wie findet man einen Ausweg?), Schock (unerwartete Einblenden), Ekel bzw.Gore(viel - der Virus frisst halt die Haut auf...), Splatter (Gruselgeschichte, Hammer), Gewalt, Leichen... Die musikalische Unterhaltung besonders im letzten Filmviertel trägt wirklich sehr zur Atmo und Spannung bei, etwa bei der Hundeszene im Schuppen.
Ein Happy End oder doch ein auswegloses Unterfangen, dass bis zum konsequent-bitteren Ende durchgezogen wird? Nun, wer das wissen will, muss schon selber schauen!
„Wozu ist die Fuchspisse?“
„Oh, die ist für Füchse.“
„Und wozu ist das Gewehr?“
„Oh, das ist für Nigger.“
Hierbei steht mittlerweile die Auswahl zwischen der Kinofassung und dem längeren Director's Cut. Die gekürzt ab 16-Fassung sollte man meiden. Ich bleibe aber bei der Originalversion, da mir die geänderten Szenen der erweiterten Fassung iwie nicht so recht gefallen. Der Härtegrad ist jeweils identisch und da ich mich seit jeher mit Ekeleffenten etwas schwer 'tue', finde ich den Film sogar recht hart; ich meine, da sieht man etwa eine Frau, deren Wangen komplett weggefressen wurden und deren blutiges Gebiss frei liegt oder allgemein Körperstellen, wo die Haut fehlt.
Dass das Ganze handgemacht (?!) für schlappe 1,5 Mio Dollar Budget produziert wurde und dabei so gelungen ausschaut, ist erstaunlich - Hut ab! Die 30 Mio Dollar Einspiel im Kino (also das 20fache) ebnete dann den Weg für Roths Werdegang. Die - politisch nicht korrekten Zitate, welche mitunter aber anders zu verstehen sind - zeigen direkt, dass der Mann gerne seinen Kopf durchsetzt, gut so!
Klar ist in Cabin Fever nicht alles perfekt. Wieso kommt Rim eigl nicht zurück bzw. wieso stirbt er? Oder was zum Henker hat es mit Dennis, dieses bekloppte, beißende Kind, auf sich? Die Krönung dessen bleibt die Laberbacke Winston, der Deputy... aufm Fahrrad... im Wald... der zu dumm ist nen Abschlepper zu rufen. Der größte Schnitzer ist aber der zu schnelle Umschwung auf Verchtung und Nichthilfe der Freundin; naja.
„Warum schießt Du Eichhörnchen?“
„Weil die schwul sind.“
Daneben verweise Cabin Fever auf viele andere Werke. Klar verbinden Horrorfilmfans einen Ausflug von fünf Freunden zu einer Hütte im Wald mitsamt 'übernatürlichen' (Todes-)Folgen oft genug mit Tanz der Teufel (Retroperspektive), was dann auch zu den Hollywoodschaukel vor der Laden und dem Keller passt.
Dazu kommt der seinerzeit Roth-typische Aufbau: Anfangs nackig, später Horror, wie später auch bei Hostel (2005); dies ist hier noch mitunter eine haarige Angelegenheit, wie in 'alten' Filmen^^. Dass mit The Road Leads to Nowhere ein Lied aus Das Letzte Haus links (1972) abgespielt wird, dürfte genauso wenig ein Zufall sein, wie dass Karen wegen Ihrer Infektion isoliert wird, wie Dr. Blair Das Ding aus einer anderen Welt (1982) und zusätzlich ausgerechnet ein Hund als todbringender Feind eingebunden wird.
Das Werbemaskottchen Smokey Bear bzw. dessen Erwähnung, Geistergeschichten am Lagerfeuer, wie in Freitag der 13. (ab 1980) und andere Kleinigkeiten runden das Geschehen gelungen ab. Seinerseits zog Cabin Fever zwei weitere Filme, Cabin Fever 2 (2009 -> grottenschlecht!) & Cabin Fever 3 - Patient Zero (2014 -> auch gut), sowie mit Cabin Fever - The New Outbreak (2015 -> wird noch gesichtet werden) eine Neuverfilmung - nach gerade einmal 13 Jahren! - nach sich.
„Den Plan, den Du seit etwa der 8. Klasse hast.“
Fazit:
Saw (ab 2004) und Hostel (ab 2005) schafften es Anfang dieses Jahrtausends den Tortureporn zeitweise / teils massentauglich werden zu lassen - der Wegbereiter letzteren ist Cabin Fever.
Eine kleine Genreperle des modernen Horrorfilms mit Ekeleffektszenen, bei denen ich immer an Cube (1997) denken muss. Eli Roths Durchbruch kann jedenfalls auch nach zwei Dekaden noch sehr gut überzeugen, ekeln & begeistern.
08 von 10 Punkten
Kommentare
10.02.2021 20:23 Uhr - sonyericssohn |
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10.02.2021 20:50 Uhr - Chímaira |
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10.02.2021 21:12 Uhr - dicker Hund |
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10.02.2021 21:26 Uhr - Kaiser Soze |
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10.02.2021 21:33 Uhr - sonyericssohn |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
😜
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10.02.2021 23:36 Uhr - dicker Hund |
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11.02.2021 09:47 Uhr - Draven273 |
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11.02.2021 16:24 Uhr - Kaiser Soze |
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12.02.2021 00:03 Uhr - TheMovieStar |
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Königlich formuliert Herr Kaiser, tolles Review zu einem guten Horrorfilm, welchen ich vor Jahren mal gesehen hatte. Ich sollte meine Erinnerung mal wieder auffrischen :-)
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