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Terror at Tenkiller

Herstellungsland:USA (1986)
Genre:Thriller
Bewertung unserer Besucher:
Note: 2,67 (9 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Leslie und Jana machen sich auf den Weg in die Ferien um sich am Ufer eines idyllischen Sees zu erholen. Doch schon bald beginnt das Grauen in dem gemütlichen Ferienort. Immer wieder verschwinden Einheimische auf unerklärliche Art und Weise, scheinbar ohne das es eine Erklärung dafür gibt. Schon bald deutet alles darauf hin, dass es sich dabei um eine grausame Mordserie handelt. Doch der psychopathische Killer bleibt weiterhin unentdeckt, bis Jana ihm gefährlich nahe kommt. (Astro DVD)

eine kritik von horace pinker:

Die 1980iger waren das Jahrzehnt der Slasher. Nach dem großen Erfolgen auch heute noch populärer Reihen wie Friday the 13th oder Nightmare on Elm Street wurden auch etliche unbekanntere Vertreter des Subgenres gedreht. Neben sehr unterhaltsamen Geheimtipps finden sich darunter aber leider auch etliche langweilige und schlecht gemachte C-Movies. In letztere Kategorie darf sich auch der 1986 gedrehte Terror at Tenkiller einordnen. Für den Film verantworten muss sich Regisseur Ken Meyer (für ihn blieb es bei diesem einzigen Ausflug ins Spielfilmterrain), der zudem gemeinsam mit Claudia Meyer (später noch vor der Kamera in Willhelm Tell und Die Kette zu sehen) das Drehbuch verfasste und den Film produzierte.  Warum  man auf eine Sichtung getrost verzichten kann will ich im Folgenden zu klären versuchen.

Kurz zur Story: Nachdem sich Leslie mit ihrem Freund Josh zerstritten hat wird sie von ihrer besten Freundin Janna dazu überredet die Semesterferien gemeinsam mit ihr in ihrem Haus am See zu verbringen. Anstatt der gewünschten Entspannung wird es für die beiden jedoch schnell Lebensgefährlich, da in der Gegend ein Mörder unterwegs ist der es vor allem auf junge Frauen abgesehen hat.

Wie man der kurzen Zusammenfassung wahrscheinlich schon entnehmen kann, sollte man hier von der erzählten Geschichte weder Innovationen noch überraschende Wendungen erwarten. So ist praktisch ab der ersten Szene klar wer der Killer ist und auch das Ende

SPOILER Stichpunkt Final Girl und „unerwartete“ Rückkehr des scheinbar toten Schurken SPOILER ENDE

sind nichts neues und sehr vorhersehbar. Erschwerend hinzu kommt, dass man sich nach dem Eröffnungskill für die nächste halbe Stunde in einer Seifenoper wähnt, da dem Zuschauer statt dem Überlebenskampf ewige Diskussionen über die recht ungesunde Beziehung der Protagonistin mit einem Freund der immer seinen eigenen Willen durchsetzen will und ihr auch gern mal eine Ohrfeige verpasst serviert bekommt. Da dieser später auch Telefonterror veranstaltet und seine bessere Hälfte stalkt kann hier auch eine verlorene Chance gesehen werden, hätte man vielleicht zumindest etwas Spannung erzeugen können wenn er als potentieller Täter präsentiert worden wäre. Ist man dann endlich am titelgebenden See angekommen fühlt man sich eher als würde man sich ein Urlaubsvideo der beiden Mädels, inklusive schwimmen, Motorboottouren und jobben in der örtlichen Gaststätte ansehen.

Das ein Gros der Figuren lediglich eindimensionale Abziehbilder sind, die dem Zuschauer egal sind dürfte klar sein. Lediglich bei Leslie wird versucht, diese vom unterwürfigen Mädchen das keine eigenen Entscheidungen treffen kann zu einer starken selbstbestimmten Frau zu entwickeln, was aber so plötzlich und unmotiviert passiert das es stark an Glaubwürdigkeit verliert.

Auch nicht gerade hilfreich ist, dass die präsentierten Kills dann auch allesamt sehr enttäuschend umgesetzt wurden und Zuschauer nicht auf Splattereffekte hoffen sollten.  Der erste Mord etwa wurde so dunkel abgefilmt, dass man wohl nur mit einem Nachtsichtgerät halbwegs erkennt was gerade auf dem Bildschirm passiert, das Kunstblutbudget war wohl so gering das in vielen Fällen die Tat gänzlich unblutig vonstattengeht

SPOILER selbst das unsachgemäße Abtrennen einer Hand wird ohne das Hervortreten eines einzigen Bluttropfens vollzogen SPOILER ENDE

und nur ein einziges Mal überhaupt das Eindringen der Klinge präsentiert wird. Eine ebenfalls nicht gerade tolle Idee ist, dass der Täter jedes seiner Opfer mit einem Messer tötet, was nicht gerade von der Kreativität der Macher zeugt und schnell ermüdend wird.

SPOILER Auch wie der Antagonist im Finale „bezwungen“ wird ist derart lächerlich, unlogisch und antiklimaktisch das man es selbst gesehen haben muss um es zu glauben SPOILER ENDE

Sollte jemand auf die in vielen Genrevertretern präsenten nackten Tatsachen warten, wird er in diesem Fall übrigens auch enttäuscht von dannen ziehen, sind Bikiniaufnahmen hier das höchste der Gefühle.

Immerhin die Kameraarbeit von Steven Wacks (Flatland, The Chain) präsentiert sich solide, liefert einige schöne Naturaufnahmen und verzichtet auf unnötiges Rumgewackel. Musikalisch hingegen bleibt zwischen wenig bemerkenswerten Instrumentalstücken und generischen Popsongs wenig hängen.

Ebenfalls eher unterwältigend ist was vor der Kamera gezeigt wird. Die beiden Hauptdarstellerinnen Stacey Logan (Missing, Law and Order) als Leslie und Michele Merchant (keine weiteren Film oder Fersehauftritte) als Janna arbeiten mit Minimalmimik, recht ausdrucksloser Stimmmodulation und relativ unemotional (zudem beide imho auch nicht sonderlich attraktiv sind). Eine zumindest etwas bessere Leistung liefert Michael Shamus Wiles (Lost Highway, Pearl Harbor), der immerhin halbwegs bedrohlich und durchgeknallt rüber kommt und versucht in einigen Szenen auch als charmanter Kavalier rüberzukommen, um seine Opfer zu täuschen. Weniger gut wird es wieder bei Kevin Meyer (sonst als Drehbuchautor tätig, etwa Perfect Alibi)  der als unsympath Josh eigentlich nur am meckern ist und dabei die Ganze Zeit ein Gesicht zieht, als habe man ihm gerade seine Süßigkeiten geklaut.

Trotz des Mangels an blutigen Tatsachen bekam Terror at Tenkiller schnell Ärger mit den deutschen Behörden, so erfolgte 1989 ohne vorherige Indizierung ein Einziehungsbeschluss, die Beschlagnahme folgte 2005.

Terror at Tenkiller versagt auf ganzer Linie, die Schauspieler sind größtenteils untalentiert, die Story langweilig und vorhersehbar und auch für Gorehounds gibt es hier nichts zu holen. Ich würde empfehlen auf einer besseren Subgenrevertreter zurückzugreifen, oder sobald die Temperaturen wieder wärmer sind selbst einen Ausflug zu einem See zu machen (dann aber möglichst ohne durchgeknallten Serienkiller ;) Ich vergebe 2/10 Messer.

2/10
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Kommentare

16.02.2021 11:57 Uhr - dicker Hund
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O ja, so tief wie das Niveau dieses Streifens ist wahrscheinlich kaum ein See. Mir hat der Trailer schon gereicht, um mich auf Abstand zu halten. Die überzeugende Kritik ist da wie ein weiterer Sargnagel.

Nur eines noch: Heißen Leslie und ihre beste Freundin wirklich gleich?

16.02.2021 13:12 Uhr - Horace Pinker
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16.02.2021 11:57 Uhr schrieb dicker Hund
O ja, so tief wie das Niveau dieses Streifens ist wahrscheinlich kaum ein See. Mir hat der Trailer schon gereicht, um mich auf Abstand zu halten. Die überzeugende Kritik ist da wie ein weiterer Sargnagel.

Nur eines noch: Heißen Leslie und ihre beste Freundin wirklich gleich?

Vielen Dank fürs Lob, freut mich das dir meine Kritik gefallen hat. Terror at Tenkiller kannst du dir wirklich ersparen, verpassen tust du da nichts. Danke auch für den Hinweis, da hat sich wohl der Fehlerteufel eingeschlichen, habe ich berichtigt.

16.02.2021 18:30 Uhr - Draven273
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Eine tolle Review. Die gefällt mir sogar so gut, dass ich, obwohl Du ja einschlägig davor warnst, am überlegen bin etwas Lebenszeit zu opfern um diesen Totalreinfall mal zu sehen. Nur um mitreden zu können :))))

16.02.2021 20:27 Uhr - cecil b
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Moderator
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Hab ich ja geahnt, dass es viel Spaß machen wird, wieder eine Film-Review von dir zu lesen!

Gekonnt und nicht nur gewollt.

Bei dem Film fand ich manche Momente recht angenehm fies, aber dem, was du da geschrieben hast, kann ich nur zustimmen!

Sehe ich da deine Haustiere auf dem Avatar? Meine Vogelspinne wären die wohl nicht geheuer. Meine freilebenden Silberfische wüssten, dass sie sich gut verkriechen können. ;)

17.02.2021 22:14 Uhr - Romero Morgue
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Gute und lesenswerte Review zu einem Film, den ich zwar schon lange besitze aber noch nie die Muse hatte mir anzuschauen. Ohne die besagte Nummer 131 würde (und hätte) kein Hahn nach krähen. Lustigerweise gibt es da so einige Kandidaten, die ohne den Ruf des Verbotenen wohl nicht die Ehre bekommen hätten, die sie heute haben und auch gar nicht Wert sind. Im verquerten Sinn hat das Verbot also sogar was gutes und schütze uns vor so manch einem Humbug. 😜

21.02.2021 07:50 Uhr - Dissection78
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Gut beschrieben, Horace! Bin vor knapp acht Jahren zum gleichen Fazit gekommen. Eine ziemlich grausige, todlangweilige Slashergurke. Die Beschlagnahme und Einziehung ist natürlich ein schlechter Witz. Allerdings scheine ich etwas masochistisch veranlagt zu sein, denn nach Deiner Kritik und nachdem ich das Poster oben sehe, wäre ich einem erneuten Versuch mit diesem Stinker nicht abgeneigt. Wahrscheinlich würde ich dann aber nach einer Viertelstunde wieder aufgeben :)

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