" Die Armacham Technology Corporation entwickelt für das Militär eine Armee von Klonen, die einem übersinnlich begabten Kommandanten gehorchen, natürlich streng geheim. Paxton Vettel ist einer dieser Kommandanten, er ist der Schlüssel. Wenn wir ihn haben ist alles klar ! "
First Encounter Assault Recon, so die Abkürzung für besagten Titel namens F. E. A. R., ist ein Ego - Shooter aus dem Jahre 2005, der von Monolith Productions entwickelt und von Sierra Entertainment zunächst für den PC veröffentlicht wurde. Im November 2006 erschien das Spiel zudem für die Xbox 360 und im April 2007 auch für die Playstation 3, dessen Version ich als einzige kenne und daher bei meiner Review auch nur auf diese, sowie deren genialen Nachfolger " F. E. A. R. 2 : Projekt Origin " (2009) und " F. E. A. R. 3 (auch F. 3. A. R. geschrieben) von 2011, zurückgreifen kann.
Inhaltlich geht es dabei um ein Mädchen namens Alma Wade, welche von ihrem eigenen Vater, Harlan Wade, eingesperrt und für geheime Experimente missbraucht worden ist, sowie um eine Person namens Paxton Vettel, welcher telepathisch begabt zu sein scheint und die Soldaten der " ATC " (Armacham Technology Corporation), dessen ranghohes Mitglied auch Harlan Wade ist, dazu benutzt, um sich der Bedrohung des F. E. A. R. - Teams und dessen Mitglied Point Man (welcher vom Spieler gesteuert wird) zu entledigen. Im Laufe des Spiels erhält der Spieler dabei immer wieder Informationen, welche Aufschluss über die " ATC ", sowie deren Hintergründe nebst Charakteren geben und die bestehenden Zusammenhänge zwischen der paranormalen Entität Alma Wade, dem telepathisch begabten Psychopathen Paxton Vettel, sowie der Figur des Point Man, hinreichend erläutern.
Ego - Shooter erfreuen sich seit jeher bei uns Gamern größter Beliebtheit und auch mit " F. E. A. R. " (2005) gesellte sich nun ein weiterer Titel hinzu, der zudem noch Elemente des Survival - Horrors miteinbringt und durch spannend - paranormale Eingebungen und eine stets unheimlich - bedrohliche Atmosphäre dazu beiträgt, dass wir uns permanent gruseln dürfen und auch abseits der Feuergefechte nie wirklich zur Ruhe kommen, da wir ständig beobachtet und verfolgt werden und nie zu wissen scheinen, wann die beängstigende und mysteriöse Erscheinung der Alma Wade erneut über uns herfällt. Zudem wurde der sehr geschätzte Bullet - Time - Effekt in dieses Spiel integriert, welchen wir bereits aus dem Kinofilm " Matrix " (1999) oder aber dem Videospiel " Max Payne " (2001) kennen und welcher für mich das Spiel erst so richtig interessant und lohnenswert macht, bietet dieser zudem einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Gegner.
Beginnen tut der Spieler dabei zunächst in einem Industriegebiet, wechselt aber später im weiteren Verlauf und auf der Jagd nach Paxton Vettel noch dieses Szenario, welches überwiegend aus Bürokomplexen und deren Räumlichkeiten, sowie diversen Labor - Einrichtungen, als auch verfallenen Häusern in abgelegenen Randbezirken, besteht. Zudem ist es über das gesamte Spiel hinweg durchgehend Nacht, was das Gefühl der Angst vor der Dunkelheit und der darin lauernden Bedrohung nochmals gekonnt zu unterstreichen vermag und man sich schon seiner mitgeführten Taschenlampe bemächtigen muss, um wenigstens etwas Licht in diese alles verschlingende Finsternis zu bringen. Dennoch ist hier Vorsicht geboten, da der Lichtstrahl dieser nicht ewig anhält, sich durch abschalten wieder neu aufladen muss und zu allem Überfluss auch noch von den Gegnern bemerkt wird, welche sich daraufhin in freudiger Erwartung auf unsere Ankunft zu positionieren beginnen und die Waffe dabei stets im Anschlag haben oder auch ganz gerne mal eine Granate in Richtung ebendieser Lichtquelle werfen, um sich uns so vom Hals zu schaffen.
Sind wir anfangs noch recht spärlich mit einer einfachen Pistole und einem soliden Maschinengewehr ausgerüstet, so beginnt sich unser Arsenal im weiteren Verlauf merklich und durchschlagskräftig aufzustocken, wie etwa durch ein schweres MG, die allseits beliebte Shotgun, einen Raketenwerfer, diverse Granaten oder aber eine Art Nagelpistole, sowie einer alles vernichtenden Protonenkanone. Das Ableben der gegnerischen Einheiten gestaltet sich zudem überaus blutig und brutal, indem es ausladende Blutspritzer zu bewundern gibt oder aber durch den Einsatz von Granaten oder einem Treffer aus der Shotgun aus kurzer Entfernung, diese in einer großen Blutwolke quasi verdampfen, wobei sich der rote Lebenssaft auch noch ansehnlich über die Wände zu verteilen weiß. Ich brauche daher wohl kaum zu erwähnen, dass hier nur die ungeschnittene Version eine Kaufoption darstellt und man die USK - geprüfte deutsche Variante getrost vergessen kann. Durch den bereits erwähnten Bullet - Time - Effekt bereitet die Dezimierung der Gegner zudem ein besonderes Vergnügen, wobei das bewußte Abschießen von Gliedmaßen, inklusive dem zeigefreudigen Resultat, sicherlich so manchen von uns ein breites Grinsen in die Visage zaubern dürfte. Die Genertypen variieren dabei von einfachen Soldaten und Sicherheitskräften, bis hin zu schwer gepanzerten Einheiten, Kampfrobotern, sowie paranormalen Wesen (Geistern) und sorgen somit für eine stets willkommene Abwechslung.
Für eine annehmbare Herausforderung sorgt zudem die Gegner - KI, welche sich sowohl im Eifer des Gefechts zurückziehen und neu formieren, als auch aktiv zum Gegenangriff übergehen können und sogar in der Lage sind uns zu flanieren oder hinterrücks anzugreifen. Ein höher gewählter Schwierigkeitsgrad ist daher eher nur für erfahrene Spieler zu wählen, da die Toleranzgrenze für Frustrationen ansonsten recht niedrig liegt und man somit kaum merklich Freude an diesem Spiel haben dürfte. Dennoch gibt es unterwegs genügend Medi - Packs und Body - Armor aufzusammeln, um das Spiel mit der erforderlichen Anstrengung und der nötigen Einsatzbereitschaft zu meistern.
Ein Kritikpunkt, der allerdings recht schnell ins Auge sticht, ist der quasi immer gleiche Levelaufbau von Industriekomplexen und Bürogebäuden, welche sich in ihrer Ausrichtung so gut wie gar nicht unterscheiden und deren Monotonie bei mir zumindest den Spielspaß auf die Dauer zu trüben wußte. Zudem ist die Grafik aus heutiger Sicht und den gesetzten Standards ziemlich veraltet und da ich wie gesagt dieses Spiel nur auf der PS3 besitze, vermisse ich zusätzlich noch die Vibrationsfunktion des Controllers, welche mir gerade beim abfeuern vollautomatischer Waffen das dringend benötigte Gefühl an Realismus vorenthält, welches ich sonst überaus zu bevorzugen weiß.
Zusammengefasst wird uns mit " F. E. A. R. " aber auch heutzutage noch ein rundum gelungener und zufriedenstellender Ego - Shooter präsentiert, welcher durch seinen erheblichen Anteil an Horror - Elementen und paranormalen Gegebenheiten immer noch begeistern kann und den ich trotz der deutlichen Spuren der Zeit im Hinblick auf die längst überholte Grafik, sehr zu schätzen weiß und daher ab und zu auch noch ganz gerne spiele, auch wenn mir die Nachfolger dann doch deutlich besser gefallen.
8/10