Highlander - Es kann nur einen geben
Originaltitel: Highlander
Herstellungsland: | Großbritannien, USA (1986) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Abenteuer, Action, Fantasy |
Bewertung unserer Besucher: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Note: 8,88 (103 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Der Highlander Connor MacLeod ist unsterblich. Als er 1536 eine sonst tödliche Wunde überlebt, wird er aus seinem Dorf vertrieben. Ein anderer Unsterblicher, der Spanier Ramirez, unterweist ihn im Schwerterkampf und klärt ihn auf: Wenn ein Unsterblicher einen anderen Unsterblichen enthauptet, geht dessen ganze Kraft und dessen ganzes Wissen auf ihn über. Der letzte Überlebende erhält die Macht, die gesamte Welt zu beherrschen. Diese Macht darf nicht in falsche Hände geraten. Bei einem Treffen im heutigen New York treten die letzten Überlebenden zum Endkampf gegeneinander an. Der Highlander trifft auf den stärksten der Unsterblichen: den mörderischen Barbaren Kurgan. Denn am Ende kann es nur einen geben... (Kinowelt)
"Ich werde Euch niemals vergessen...Connor"
Was haben Elton John und Christopher Lambert gemein? Nun, sie standen mal bei Russel Mulcahy vor der Kamera, einem australischen Regisseur, der in den 70ern und 80ern für etliche namhafte Künstler wie Fleetwood Mac, Paul McCartney, Duran Duran oder Billy Joel Musikvideos inszenierte. Langsam schwenkte er hinüber ins Filmfach und kann in der Hinsicht einen ähnlichen Werdegang wie US-Kollege Michael Bay vorweisen.
HIGHLANDER:
Die Geschichte eines Mannes, der keine Angst vor dem Tod hat, aber vor dem ewigen Leben... So einfach könnte man die Thematik des "Highlander"-Stoffes beschreiben, in dessen Verlauf es um Freundschaft, Liebe, Verlust und den erbarmungslosen Kampf um den "Preis" geht. Von Beginn an hat mich dieser Film in seinen Bann gezogen. Im Laufe der Jahre bin auch ich gealtert und registrierte diverse Filmfortsetzungen und eine TV-Serie. Bis heute habe ich es mir aber zur Angewohnheit werden lassen um die meisten Fortsetzungen einen großen Bogen zu machen, solange der Regisseur nicht gerade auf den Namen Cameron, Lucas oder Spielberg hört. Der deutsche Untertitel des Films heißt bekanntlich "Es kann nur einen geben" und ob ich mit diesem Zitat richtig liege, müssen von daher andere beurteilen, da ich mich in Sachen "Highlander" stets dran gehalten habe.
WAS ZEICHNET DEN FILM AUS?
Mit einem Satz kaum zu beantworten! Für meinen Geschmack sticht vor allem die Optik heraus: Kamera und Schnitt sind klare Gewinner wenn es um die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart geht. Immer wieder verbindet Mulcahy mit geschickten Kamerafahrten zwei Zeitebenen, um die Geschichte eines waschechten Highlanders aus dem 16. Jahrhundert zu erzählen. Dabei wird der Zuschauer direkt zu Beginn Zeuge von Connor McLeods Ritt in den Tod. Gerade noch in der ersten Schlacht (1536), schon hat ihn der dunkle Krieger Kurgan aufgespießt... An dieser Stelle ein Wort zur Besetzung: Jener Kurgan wird von Clancy Brown verkörpert und dieser Schauspieler bereitet mir trotz seiner bösen Rolle immer wieder einen Heidenspaß. Furchteinflößend und zumeist mit einem fiesen Grinsen ausgestattet, kann der Hüne mit einigen tollen Szenen glänzen. Ansonsten habe ich ihn nur noch mit sehenswerten Filmen wie "Mörderischer Vorsprung" (1988), "Blue Steel" (1990), "Die Verurteilten" (1994) und natürlich "Starship Troopers" (1997) auf dem Schirm.
"Hi, ich bin Candy" - "NATÜRLICH BIST DU DAS!"
An Christopher Lambert scheinen sich viele Geister zu scheiden. Die einen halten ihn für relativ talentfrei, während andere seine sparsame Mimik durchaus zu schätzen wissen. Zugegeben: Es gibt schon einige Stellen im Film, bei denen man den Eindruck bekommt als wäre Lamberts Reaktionszeit ein wenig am stocken :-) Dennoch mag ich seine Vorstellung, da sie durchaus auch etwas beruhigendes mitbringt. Als "Fels in der Brandung" kommt natürlich Sean Connery (R.I.P.) ins Spiel, wenn er Connor in die Kunst des Schwertkampfes einweiht und ihm als väterlicher Freund jede Menge Tipps gibt um nicht den Kopf zu verlieren. Es birgt schon eine gewisse Ironie in sich, das der Schotte Connery im Film (nicht ganz akzentfrei) als "Spanischer Pfau" auftritt, während der aus Frankreich stammende Lambert einen Schotten mimt ;-)
In einer Nebenrolle ist hingegen James Cosmo zu sehen. Er spielt mit Angus den einzigen aus McLeods Sippe, der dem "mit Luzifer im Bunde stehendem" die Flucht vor dem Mob ermöglicht. Später sah man Cosmo u.a. in "Braveheart" und beiden "Trainspotting"-Teilen. Bis heute ein echter Blickfang ist Beatie Edney als Connors Weib Heather. Eine natürliche Schönheit, die man nach "Highlander" aber nicht mehr zu Gesicht bekam, leider. Im New York von 1985 ist Roxanne Hart 450 Jahre später McLeods neue Liebe. Ihre Rolle als Brenda Wyatt geht mir ein wenig auf den Keks, weil sie nun mal ziemlich neugierig ist und Connor ständig hinterherschnüffelt. Nebenfiguren wie Lt. Moran (Alan North), "Findelkind" Rachel (Sheila Gish) sowie Connors Kumpel Kastagir (Hugh Quarshie) lockern den Cast immer wieder auf, ohne das die Story vernachlässigt wird. Im Gegenteil: Gerade Rachel ist über all die Jahre, seit denen sie von Connor im Krieg gerettet wurde zu einer Art Tochter geworden, der er am Ende schweren Herzens Adieu sagt...
"Hey, das ist eine Art Zauber" ("It´s a Kind of Magic")
Wenn Kamera und Schnitt das Salz in der Suppe sind, dann fehlt noch der Pfeffer. Mulcahy glückte das Kunststück neben dem, für den Score verantwortlichen Michael Kamen ("Stirb Langsam", "Robin Hood - König der Diebe", Metallicas "S&M") ebenso die britische Rockband Queen zu gewinnen. Da es bis heute nie einen offiziellen Soundtrack zum Film gab, gilt das Queen-Album "A Kind of Magic", von dem sechs Songs im Film landeten als Soundtrack. Ich habe zum Glück die rare Unofficial-Version, auf der neben den Queen-Songs auch sämtliche Instrumentalstücke von Kamen vertreten sind. ("Highlander: The Motion Picture Soundtrack" Label: Immortal Records) Zeitgleich zum Film drehte Mulcahy den Promoclip zu "Princes of the Universe", in dessen Verlauf sich Gaststar Lambert mit Freddie Mercury duelliert. Überhaupt besticht die musikalische Untermalung "Highlanders" mit einem gelungenen Mix aus orchestralen Klängen und dem garstigen Rock von Queen. Dennoch hatte rückblickend auch deren Ballade "Who Wants to Live Forever" einen gewissen Anteil am Erfolg des Films.
ALTERUNGSPROZESS:
Im Jahr 2021 kann man durchaus die Frage stellen wie gut der Film gealtert ist. Nun ja, ich finde es immer sehr schwierig hier eine passende Antwort zu finden. Die Stop-Motion-Technik eines Meisterwerks wie "Terminator" würde ich z.B. niemals beanstanden, da man immer bedenken muß mit welch primitiven Mitteln dieser Film realisiert wurde. Bei "Highlander" ist durchaus zu ahnen aus welchem Jahrzehnt er stammt, und dennoch hat gerade die brillante Schnitttechnik nichts an Klasse eingebüßt. Ebenso wenig könnte ich den Spezialeffekten einen Rüffel verpassen, da vor allem Connors Endsieg mit visuell immer noch beeindruckenden Animationen einhergeht. Als Kind der 80er ist der Film meinem Geschmack nach gut gealtert aber dennoch kann ich verstehen, das die Marvel-Meute von heute wohl ihre Probleme mit der Erzählstruktur und den nicht immer taufrischen Effekten (mit einigen Goofs) haben könnte. Daneben ist die (Musikvideo)-Herkunft des Regisseurs bei manchen Einstellungen nicht zu leugnen: Egal ob Iman Fasil nun im Nass der Sprenkleranlage jede Menge Flickflacks schlägt um die Punktrichter zu beeindrucken, beim Gewitter - während dem Connor vom Blitz getroffen wird oder er Brendas Appartment verlässt und im Kunstnebel Ramirez´Stimme wahrnimmt ("Ihr müsst sie verlassen Bruder!"). Dennoch sind solche Szenen in der Minderheit und kein Vergleich zu Filmen wie "Armageddon", die aufgrund unendlicher Schnitte zum Teil wie reine Videoclips wirken. Was die Story angeht, so ist eigentlich immer was los: Dank der famosen Ideen des Regisseurs zerspringt das Bild z.B. unvermittelt zu einer längst vergangenen Szenerie im zweiten Weltkrieg, während der Kameraschwenk zur Decke einer Tiefgarage plötzlich im Dorf der McLeods ankommt. Ebenso können die Rückblende zu einem aufsehenerregenden Fechtduell sowie Kurgans "Spazierfahrt" mit Omma für manche Lacher sorgen.
"NEW YORK..." - "Halten Sie den Mund! " "...NEW YORK" - "Sie sollen den Mund halten!"
Als großer Fan von gut gemachter Synchronisation bin ich ebenfalls sehr angetan: Hier sprechen noch Legenden wie Gert Günther Hoffmann (Connery), Ulrich Gressieker (Lambert) und Thomas Danneberg (Brown) die Hauptrollen. Gerade Lambert gefällt mir wesentlich besser wenn ich ihn mit der wirklich coolen Stimme des 1990 verstorbenen Gressiekers (u.a. Patrick Swayze, James Belushi, Michael Biehn) höre. Ich persönlich finde es sehr Schade, das die Stimmen hinter den Stars meistens gar nicht im Abspann auftauchen, denn wenn sie ihre Sache wirklich gut machen, können manche Filme sogar aufgewertet werden ("L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn", "Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit", "Der Prinz aus Zamunda"). In der heutigen Zeit ist der Konsum von synchronisierten Filmen ja gerade bei jüngeren Leuten verpönt, was ich nicht nachvollziehen kann. Vor allem Deutschland steht seit vielen Jahren für Qualität in Sachen Synchronarbeit und auch wenn sich manch alter Hase wie Danneberg (u.a. Stallone, Schwarzenegger, Terence Hill) inzwischen im wohlverdienten Ruhestand befindet, so wächst (in seinem Fall: Bernd Egger) immer wieder Nachwuchs heran. Selbstverständlich kann eine Synchronisation niemals den exakt gleichen Ausdruck vermitteln, der aus dem Mund des Originalschauspielers kommt. In den meisten Fällen gelingt es der Regie aber dennoch die Sprache so gut ins Deutsche zu übertragen, das die Illusion (mit passenden Sprechern) glückt. Dennoch tummeln sich gerade bei "Highlander" auch einige Übersetzungsfehler im Dialogbuch: Während des Verhörs wird die >Tiefgarage< zur Werkstatt, und bei einer späteren Szene ist Hitze schlecht für den Kreislauf, anstatt >für den Schaltkreis< (des Computers).
FAZIT:
HIGHLANDER wird wohl auf immer ein Film sein, bei dem sich nicht alle einig sind: Die einen halten ihn für kitschig, trashig und unfreiwillig komisch, während sich der andere Teil immer wieder von den Bildern, der Musik und dem speziellen Charme verzaubern läßt. Ich zähle mich zu letzterem und dennoch schrammt mein geliebter Hochländer knapp an einer Höchstwertung vorbei. Zeitlos ist Mulcahys Film vor allem aufgrund der Handlung und den Figuren. Er ist ein modernes Märchen, das die Genres Action und Fantasy mit einer reizenden Lovestory verbindet, musikalisch aus dem Vollen schöpft und optisch mit eigenem Profil glänzt. Am Ende sehe ich ihn aber trotz meiner Begeisterung nicht ganz auf Augenhöhe mit Werken wie z.B. "Blade Runner" oder "Terminator". Beide haben etwas sehr spezielles, das "Highlander" (leider) zum Meisterwerk fehlt.
Kommentare
20.03.2021 12:42 Uhr - dicker Hund |
|
20.03.2021 16:30 Uhr - Rullep |
|
![]() ![]() ![]() |
@dicker Hund
Dankeschön, freut mich wenn sie gefallen konnte :-) |
20.03.2021 19:14 Uhr - TheMovieStar |
|
20.03.2021 19:31 Uhr - sonyericssohn |
|
![]() Moderator ![]() ![]() |
Ich liebe diesen Film !! Allein schon die Szene in der Tiefgarage lässt mich immer aufs neue frösteln. Dazu Queens Soundtrack....*schmacht* !
|
20.03.2021 21:25 Uhr - Draven273 |
|
20.03.2021 22:45 Uhr - Intofilms |
|
20.03.2021 23:45 Uhr - Rullep |
|
20.03.2021 23:49 Uhr - Rullep |
|
![]() ![]() ![]() |
@sonyericssohn, Draven273, Intofilms
Immer schön zu lesen wenn man die passenden Worte finden konnte und Erinnerungen weckt. Ich danke Euch! |
21.03.2021 13:42 Uhr - cecil b |
|
21.03.2021 15:41 Uhr - Rullep |
|
![]() ![]() ![]() |
@cecil b
Gern geschehen ;-) |
21.03.2021 17:31 Uhr - Giant P |
|
Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

