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Crossroads - Pakt mit dem Teufel

Originaltitel: Crossroads

Herstellungsland:USA (1986)
Standard-Freigabe:FSK 12
Genre:Abenteuer, Drama
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,60 (5 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Musikstudent Eugene ist auf der Suche nach den einem verschollen geglaubten Song der Blueslegende Robert Johnson.

Zusammen mit dem älteren Häftling Willie Brown hofft er diese zu finden.
Doch Willie hat vor Jahren seine Seele an den Vooodoo Priester Legba verkauft. Zurück in Missisippi hofft Brown seine Seele wieder zurück zu erhalten.
Dies ist aber nur möglich wenn er den stärksten Gitarristen Legbas in einem Duell schlägt.
Nun muss Eugene beweisen daß er den Blues beherrscht um an sein Ziel zu gelangen. ()

eine kritik von rullep:

 

Blues-Folklore in Form eines Roadmovie

 

Robert Johnson (1911-1938) gilt als einer der einflussreichsten Bluesmusiker aller Zeiten. Um die genaue Todesursache ranken sich einige Legenden. Sein Mythos beruht aber vor allem auf dem Gerücht, er habe seine Seele dem Teufel verkauft, damit der Blues eins mit ihm wird.

 

CROSSROADS:

Musikstudent Eugene Martone ist hinter dem einen Stück von Robert Johnson her, von dessen Werk angeblich nur 29 von 30 Songs produziert wurden. Schließlich findet er heraus, das ein noch lebender Bekannter Johnsons im örtlichen Altersheim sein Gnadenbrot bekommt. Kaum hat er jenen Willie Brown, der verspricht den Song Preis zu geben, aufgespürt, türmt er mit dem alten Mann auf dessen Bedingung hin, um sich auf eine lange Reise zu den Wurzeln des Blues zu machen...

 

INFOS:

Etwas ungewöhnlich erscheint beim Blick auf die Credits der Name des Regisseurs: Walter Hill. Ansonsten eher bekannt für ruppiges Actionkino ("Driver", "Nur 48 Stunden", "Red Heat", "Last Man Standing"), inszenierte er mit "Crossroads" ein waschechtes Roadmovie. Aus der Besetzung ragt vor allem Joe Seneca deutlich hervor. Seine Darstellung des schlitzohrigen "Blind Dog Fulton" Willie Brown bietet einigen Witz und trägt den Film in besonderem Maße. Seneca war übrigens der ältere Herr, mit dem sich Michael Jackson im Clip zu "The Way You Make Me Feel" unterhielt. Kein geringerer als "Karate Kid" Ralph Macchio tauschte 1986 seinen Kampfdress gegen den Sechssaiter, und macht seine Sache gar nicht mal schlecht. Eigentlich bin ich alles andere als ein Fan seines Schaffens, da er gerade im dritten Teil der Handkanten-Reihe so dermaßen grottig war, das selbst Steven Seagal als Charakterdarsteller durchgehen könnte. In Hills Roadmovie liefert er jedoch eine passable Vorstellung ab, die in der deutschen Synchro lediglich durch einen mehr als unpassenden Sprecher verdorben wird. 


           "Na also, der berühmte Long-Island-Bluesman kommt mich mal wieder besuchen"

 

Bei den Nebenrollen gibt es ein Wiedersehen mit Joe Morton ("T2", "Speed"), wogegen man Jami Gertz vielleicht noch als Verlobte von (Sturmforscher) Bill Paxton aus "Twister" in Erinnerung hat. Für mich, als Musik- und Gitarrenliebhaber ist der Gastauftritt von Steve Vai natürlich ein besonderer Leckerbissen. Als selbstverliebter Saitenhexer Jack Butler ist er am Ende "Lightning Boy" Martones Widersacher. Erwähnenswert ist, das Vai bei jenem Gitarrenduell (Cutting Heads) beide Parts einspielte, während sich der ebenfalls bekannte Ry Cooder um alle weiteren Szenen von Macchio kümmerte. Diesem gelang es wiederum erstaunlich gut die Illusion zu wahren. 

 

FAZIT:

Walter Hills "Crossroads" ist vor allem ein empfehlenswerter Film für Bluesfans. Die Story ist gut erzählt und besonders die musikalische Untermalung kann als Gewinn bezeichnet werden. Vor allem das berühmte Gitarrenduell kann am Ende die Kastanien aus dem Feuer holen. Dort nimmt einen das merkwürdige Voodoo-Feeling gefangen, welches durch Teufel Legba und sein Gefolge transportiert wird, ehe Macchio schließlich anfängt zu tricksen... Defizite gibt es dennoch, z.B. in Form der fehlenden Chemie zwischen Seneca und Macchio: Irgendwie harmoniert dieses Filmpaar nicht besonders. Der alte Hase überstrahlt Macchio mit seiner Präsenz so dermaßen, das dessen Bemühungen mitunter recht hilflos wirken, wobei man anmerken muß, das dieser den Part des Grünschnabels verkörpert. Dennoch scheint sein Spiel erst aufzutauen, wenn mit Gertz "die Liebelei" ins Spiel kommt. 

Unterm Strich schafft es CROSSROADS bei mir auf 7 Punkte. Er ist aufgrund der Thematik zwar nicht für Jederman geeignet, weiß andererseits jedoch als überdurchschnittlicher Musikfilm mit Roadmovie-Anstrich zu gefallen. Langeweile kommt trotz der einfachen Story zu keinem Zeitpunkt auf, während Seneca auf amüsante Weise der Spagat zwischen Harte Schale, weicher Kern gelingt. Die zum Teil bedrohlich wirkenden Albträume und Rückblenden seines Charakters Willie Brown punkten ebenso wie der passend eingestreute Südstaaten-Flair und der Fingerzeig auf Rassismus. Gerade hier verschweigt die deutsche Übersetzung übrigens eine Bemerkung des Musiklehrers, der den schwarzen Blues im Original als >primitive Musik< bezeichnet. Im deutschen entfällt dieser Unterton und es wird lediglich von angeborener Musik gesprochen...

 

7/10
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Kommentare

22.03.2021 20:40 Uhr - Chímaira
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Bin letztens noch auf den Film gestoßen, als ich mir Robert Johnson und Versionen von "Sweet Home Chicago" anhörte. Ein erwähnenswerter Film von Hill wäre auch noch "The Warriors". Als Blues-Interessierter könnte der Film etwas für mich sein. Danke auch für den Tipp, auf die deutsche Synchro zu verzichten :)

22.03.2021 21:21 Uhr - sonyericssohn
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Bisher leider nur einmal gesehen. War glaub ich recht angetan davon. Vor allem das Finale.....!!!!! ...bis auf den Umstand daß da nur EINER Gitarre spielen kann 😆

23.03.2021 09:30 Uhr - Rullep
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22.03.2021 21:21 Uhr schrieb sonyericssohn
...bis auf den Umstand daß da nur EINER Gitarre spielen kann 😆


Naja, Macchio spielt(e) wohl auch privat Gitarre, doch für diesen Film waren seine Möglichkeit zu begrenzt ;-)

23.03.2021 09:34 Uhr - Rullep
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22.03.2021 20:40 Uhr schrieb Chímaira
Als Blues-Interessierter könnte der Film etwas für mich sein. Danke auch für den Tipp, auf die deutsche Synchro zu verzichten :)


Dann solltest du auf jeden Fall einen Blick riskieren!

Was die Synchro angeht, so ist die Stimme von Macchio am nervigsten. Ansonsten weitgehend in Ordnung bis auf die Verfälschung der Aussage vom Musiklehrer.

23.03.2021 10:40 Uhr - sonyericssohn
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23.03.2021 09:30 Uhr schrieb Rullep
22.03.2021 21:21 Uhr schrieb sonyericssohn
...bis auf den Umstand daß da nur EINER Gitarre spielen kann 😆


Naja, Macchio spielt(e) wohl auch privat Gitarre, doch für diesen Film waren seine Möglichkeit zu begrenzt ;-)


Das wusste ich nicht. 😁 Aber in Erinnerung blieb mir eigentlich nur das Finale. Und da sah Ralphs Spiel etwas sehr gekünstelt aus. 🤔

23.03.2021 11:57 Uhr - Rullep
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23.03.2021 10:40 Uhr schrieb sonyericssohn
23.03.2021 09:30 Uhr schrieb Rullep
22.03.2021 21:21 Uhr schrieb sonyericssohn
...bis auf den Umstand daß da nur EINER Gitarre spielen kann 😆


Naja, Macchio spielt(e) wohl auch privat Gitarre, doch für diesen Film waren seine Möglichkeit zu begrenzt ;-)


Das wusste ich nicht. 😁 Aber in Erinnerung blieb mir eigentlich nur das Finale. Und da sah Ralphs Spiel etwas sehr gekünstelt aus. 🤔


Ich habe neulich noch ein Interview mit Steve Vai gelesen, in dem er erklärt wie er Macchio die Szenen beim Finale vorgemacht habe. Ok, die fliegenden Wechsel während "Eugenes Trickbag" über das komplette Griffbrett sehen nicht ganz sauber aus...aber dennoch finde ich, das Macchio seine Sache im Großen und Ganzen gut gemacht hat. Es gibt ja auch die Spielszenen in der Schule und auf seinem Zimmer. Das sah schon recht gelungen aus.

23.03.2021 12:03 Uhr - sonyericssohn
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23.03.2021 11:57 Uhr schrieb Rullep
23.03.2021 10:40 Uhr schrieb sonyericssohn
23.03.2021 09:30 Uhr schrieb Rullep
22.03.2021 21:21 Uhr schrieb sonyericssohn
...bis auf den Umstand daß da nur EINER Gitarre spielen kann 😆


Naja, Macchio spielt(e) wohl auch privat Gitarre, doch für diesen Film waren seine Möglichkeit zu begrenzt ;-)


Das wusste ich nicht. 😁 Aber in Erinnerung blieb mir eigentlich nur das Finale. Und da sah Ralphs Spiel etwas sehr gekünstelt aus. 🤔


Ich habe neulich noch ein Interview mit Steve Vai gelesen, in dem er erklärt wie er Macchio die Szenen beim Finale vorgemacht habe. Ok, die fliegenden Wechsel während "Eugenes Trickbag" über das komplette Griffbrett sehen nicht ganz sauber aus...aber dennoch finde ich, das Macchio seine Sache im Großen und Ganzen gut gemacht hat. Es gibt ja auch die Spielszenen in der Schule und auf seinem Zimmer. Das sah schon recht gelungen aus.


Ich glaube ich muss meine Erinnerungen mal etwas auffrischen...

23.03.2021 16:34 Uhr - Egill-Skallagrímsson
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Habe den letztes Jahr das zweite Mal gesichtet. Eine tolle Abwechslung in Walter Hill's Filmographie. Ich liebe generell Südstaaten-Flair und Blues gehört da einfach dazu. Die ziemlich unkonventionellen Dramen-Elementen sind sehr erwähnenswert und der Charakter Brown zieht auch immer schön vom Leder. Gute Review, ich wäre ebenfalls bei 7/10.

23.03.2021 19:56 Uhr - Rullep
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Danke Egill ;-)

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