Laserkill - Todesstrahlen aus dem All
Originaltitel: Laserblast
Herstellungsland: | USA (1978) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Action, Science-Fiction |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,00 (2 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Bill, ein Einzelgänger, hat wie immer Stress mit seinen Mitschülern, seiner Mutter die ihn mal wieder alleine lässt und nun erhält er auch noch nen Strafzettel wegen falsch parkens.
Jetzt reicht es ihm. Ab in die nahe Wüste und die Sau rauslassen. Dort angekommen findet er einen merkwürdigen Gegenstand die sich als Alienwaffe entpuppt.
Billy nimmt die Waffe an sich und weiß auch schon was er damit machen will. Doch die Waffe führt ein Eigenleben und nimmt Billy langsam aber sicher in Besitz. ()
Charles Band, bei diesem Namen horchen Trash-Afficiandos sofort auf. Der gute Charlie ist seit gefühlt ner halben Ewigkeit im Filmgeschäft (wie zuvor schon sein Vater Albert), dabei primär eher als Produzent von solch „großartigen“ Filmreihen wie „Puppet Master“, „Evil Bong“ oder „The Gingerdead Man“ (bei den meisten Titeln erwartet glaub ich eh niemand einen tatsächlich guten Film). Bevor er sich fast ausschließlich auf den Produzentenposten zurückzog, hat Charles aber auch Regie geführt, und zumindest zu seiner Anfangszeit hatte er dafür auch noch ein halbwegs brauchbares Budget und einigermaßen fähige Schauspieler zur Verfügung. Der 1978 unschwer im Fahrwasser von „Star Wars Ep. IV“ entstandene „Laserkill – Todesstrahlen aus dem All“ stammt wiederum nicht vom ihm als Regisseur, aber er produzierte den Streifen nun einmal. Verrückte Welt, oder? 😉
Inhalt: Irgendwo in der – kalifornischen? – Wüste rennt ein Typ durch die Gegend, dessen Hautfarbe und Zähne nicht gerade menschlich wirken, und dazu eine seltsame, ellends-lange Wumme am/über dem rechten Arm trägt. Plötzlich landet ein Raumschiff, und 2 definitiv als Aliens auszumachende Gestalten steigen aus, liefern sich ein sehr kurzes Feuergefecht mit dem Typen, aus dem die Aliens als Sieger hervorgehen und vergessen aber die Strahlenwaffe, bevor sie wieder von dannen ziehen. In der nahlegelegen Stadt wird Teenager Billy schwer vom Schicksal gebeutelt: Seine Mutter verreist mal wieder nach Acapulco, der debile Großvater seiner Freundin Kathy läßt ihn nicht zu dieser ins Haus, 2 dämliche Cops verpassen ihm nen Strafzettel und die Dorfchaoten Chuck und Froggy machen sich wie so oft, über Billy lustig. Bei so viel Schlechtem düst Billy in die Wüste, und was findet er dort? Die Alienwaffe, und nach ein paar linkischen Versuchen schafft er es auch, Selbige abzufeuern. Er freut sich wie ein 5jähriger an Weihnachten, und schon in der kommenden Nacht schleicht eine seltsame Gestalt durch die Straßen, und feuert auf Autos, Menschen und Briefkästen….
Ich muss zugeben, ich kenne Charles Band bisher nur vom Hörensagen/Lesen aus dem Netz, jedenfalls fällt mir spontan bewußt kein Film, an welchem er beteiligt gewesen wäre, ein, welchen ich mal gesehen hätte. „Laserkill (OT: Laserblast)“ ist an sich gar nicht mal so schlecht, es sieht nach durchaus vorhandenem Budget aus, ein paar namhafte Schauspieler sind dabei und auch nette Effekte wie die per Stop-Motion zum Leben erweckten Aliens haben was für sich. Allerdings schöpft der Film selten sein Potential aus, viele Handlungsstränge und auch Figuren führen vollkommen ins Leere, und die nominelle Hauptfigur Billy ist leider so sympathisch wie ein Sack Reis, der in China umfällt.
Es ist sicherlich nicht der erste Film der versucht, weit über 20jährige als Teenager zu verkaufen, aber Kim Milford wirkt mit seinen damals 27 Lenzen nicht jünger, sondern älter bzw. erwachsener und seine Figur hat das Problem, dass die „ach so schlimmen Ungerechtigkeiten“, die ihm angetan werden, im wahren Leben nur für ein müdes Lächeln sorgen würden. Die einzige Szene, die überhaupt dafür infrage käme, wäre die versuchte Vergewaltigung seiner Freundin durch die Deppen Chuck und Froggy, aber selbst da passiert nicht wirklich was und am Ende läßt er sich von seiner Freundin Kathy bemitleiden, anstatt sie zu trösten. Klar, je öfter er die Waffe aus dem All trägt, desto mehr scheint die außerirdische Technologie von ihm Besitz zu ergreifen/ihn zum Bösen zu verändern, aber das, was der Film uns vorgaukeln möchte, nämlich, dass Billy durchaus gute Gründe hätte, sich für an ihm angetanes Unrecht an seinen Peinigern zu rächen, ist schlichtweg Blödsinn.
Ähnlich doof ist die Figur des Agenten Tony Craig (gespielt von Gianni Russo): Der taucht aus dem Nichts auf, findet offenbar sofort die Spuren in der Wüste, übernimmt das Kommando über den örtlichen Polizeiposten und scheint generell mehr als alle anderen zu wissen, nur um am Ende Null komma Null zur Auflösung der Ereignisse beizutragen. Hätte man seine Figur gestrichen, würde das der eigentlichen Handlung in keinster Weise abträglich sein. Wobei Gianni Russo den geheimnisvollen Agenten doch passabel darstellt.
Völlig behämmert sind die beiden Dorfpolizisten sowie Chuck und Froggy (allein der Name ist soooo balabala), die ersten kiffen während ihrer Arbeitszeit und scheinen generell einfach nur gerne Strafzettel zu verteilen, während die letztgenannten die typischen Rowdys repräsentieren sollen, nur sind sie halt leider auch 10 Jahre zu alt dafür und abgesehen von der versuchten Vergewaltigung auch keine so großen Idioten oder Arschgeigen. Okay, Froggy an sich benimmt sich wie ein behinderter Vollspacken (siehe Cabrio-Szene an der Tanke), aber womöglich war Darsteller Eddie Deezen während der Dreharbeiten ja auf härteren Drogen, als die Cops im Film.
Der Rest vom Cast besteht aus völlig unbekannten und untalentierten Gesichtern, erwähnenswert sind lediglich noch Cheryl Smith als Billys Freundin Kathy (war später auch in der Band-Produktion „Der Killerparasit“ am Start) sowie die schon fast als hochkarätig-besetzt zu betrachtenden Schauspieler Keenan Wynn (Digger Barnes in „Dallas“), Roddy McDowall („Planet der Affen“-Reihe) sowie Ron Masak (Sheriff Metzger in „Mord ist ihr Hobby“). Die haben nicht wirklich viel zu tun, vor allem McDowall ist schneller aus der Handlung draus, als man glaubt, aber alle 3 zeigen, dass sie Profis sind.
Positiv zu erwähnen sind die Effekte, ganz gleich, ob es die Laserstrahlen aus der Alienwaffe sind oder die knuddeligen Knetfigurenaliens, die aus meiner Sicht das Highlight des Films sind. Leider tauchen sie nur in 3 Szenen auf. Die Musik von Joel Goldsmith und Richard Band (Bruder von Charlie) ist auch recht okay. Für Trashfilm-Fans gibt es ein paar Szenen, die erwähnenswert sind: Da wären der Vollspacken Froggy, wie er im Cabrio wie von der Tarantel gestochen herumhüpft und „Aaschloch, Aaschloch“ in Richtung Billy brüllt oder Billy selbst, der sich immer mehr in eine traurige Kopie des Hulk verwandelt, will heißen, er hat ein grünes Gesicht, spitze Zähne, seltsame Augen und rennt wie ein Schimpanse ziellos durch die Gegend, dabei schwenkt er die Alienwaffe herum, das sieht einfach nur bekloopt aus. Die Waffe selbst ist auch recht unhandlich: Das ganze Teil ist im Prinzip ein Rohr, dass man sich über den rechten Arm stülpt, und dann steht es trotzdem noch mindestens 1m oder so über den Fingern hervor. Länger als 20min kann damit eh kein Mensch laufen, ohne außer Puste zu kommen. Praktisch ist echt was anderes. Ach ja, zum Finale hin schießt Billy noch ein Schild mit der Aufschrift „Star Wars“ ins Jenseits. Fand ich nicht gut, als alter Fan der Lichtschwertschwinger. 😉
Das ist aus meiner Sicht aber zu wenig, um einen Trashfilm „so bad it’s good“ auszumachen.
Fazit: „Laserkill“ ist einerseits ein recht typisches Produkt der 70er Jahre, mit einigen interessanten Ansätzen, die leider nicht oder nur bedingt ausgearbeitet wurden. Ein mehr oder weniger unsympathischer Hauptdarsteller steht gelungenen Alien-Knetfiguren gegenüber, passable Effekte und Explosionen wiederum überflüssigen Figuren und Storyansätzen. Laut Internet-Recherchen war/ist wohl selbst Charles Band nie so wirklich zufrieden gewesen mit dem fertigen Produkt. Kann ich ihm nicht ganz verdenken. Ich habe den Film übrigens im Schlefaz-Programm von Oliver Kalkofe und Peter Rütten gesehen, und dank deren Kommentaren war der Film dann doch etwas unterhaltsamer, als eben ohne die Zwei.
4,5 - 5 von 10 Stop-Motion-Dinosaurier-Schildkröten-Hybriden.
Kommentare
27.03.2021 18:43 Uhr - sonyericssohn |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
"Ich komme in Frieden." Ja, falscher Film.
Diesen hier hab ich mir noch immer nicht angetan. Und ich werde wohl auch zukünftig einen Bogen drumherum machen 🤪 |
27.03.2021 18:49 Uhr - Randolph Carter |
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27.03.2021 19:31 Uhr - Draven273 |
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28.03.2021 10:59 Uhr - shharry2 |
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28.03.2021 12:35 Uhr - Randolph Carter |
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Ja das stimmt, Schlefaz hat schon aus so manchmer Gurke einen unterhaltsamen Streifen gemacht. Die graben da aber manchmal aber auch Filme aus...:-D
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30.03.2021 23:43 Uhr - Romero Morgue |
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