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Dog Soldiers

Herstellungsland:Großbritannien (2002)
Standard-Freigabe:FSK 16
Genre:Action, Horror, Thriller
Alternativtitel:Night of the Werewolves
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,77 (22 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Tief in den schottischen Highlands...dort, wo die Wälder am düstersten sind...lauert ein schreckliches Geheimnis. Arglose Wanderer, die es wagen, ihren Fuß in dieses Gebiet zu setzen, verschwinden und kehren nie wieder zurück. Und ausgerechnet hierhin verschlägt es einen Trupp knallharter Soldaten auf einer Trainingsmission. Mit dem Feind, der ihnen aus dem Dunkel der Nacht entgegentritt, haben sie jedoch nicht gerechnet. Ihre letzte Rettung ist ein altes Farmhaus, doch als der Vollmond über den Highlands aufgeht, wird den abgebrühten Soldaten die Hoffnungslosikeit ihrer Lage bewusst: Umstellt von einem Werwolrudel, beginnt ein Kampf auf Leben und Tod - mit aller Feuerkraft, die den Männern zur Verfügung steht... (Universum Film DVD Cover)

eine kritik von randolph carter:

Am 28.05. erscheint hierzulande Neil Marshalls neuestes Werk „The Reckoning“ im Heimkino. Nach dem desaströsen „Hellboy“ Flop war es natürlich spannend zu sehen, wie es mit dem britischen Regisseur weiter geht. Da es bei seinem ersten Hollywoodausflug diverse Probleme hinter den Kulissen gab, verwundert es eigentlich nicht, dass Marschall danach wieder kleinere Brötchen backen sowie auch wieder die volle Kontrolle über seinen Film haben wollte. Somit ist „The Reckoning“ quasi wieder eine Rückbesinnung zu seinen Wurzeln und genau daran möchte ich nun anknüpfen.

Gestern habe ich mir nämlich mal wieder sein Langfilmdebüt „Dog Soldiers“ angeschaut, welcher der Startschuss für die Karriere des Regisseurs war. So sammelte er innerhalb von sechs Jahren 2. Millionen Dollar Budget zusammen, schnappte sich seinen Kumpel und Hauskameramann Sam McCurdy und holte sich dann mit Kevin McKidd, Liam Cunningham und Sean Pertwee noch ein paar bekannte, sowie talentierte Mimen mit ins Boot. Dann flog die ganze Truppe zum Dreh nach Luxemburg und der Spaß konnte beginnen…

Die Geschichte ist schnell erzählt. In den schottischen Wäldern hält eine Gruppe junger Soldaten, samt ihrem Sergeanten eine Übungsmission ab, aus der aber schnell blutiger ernst wird, als eine Horde Werwölfe die Truppe ins Visier nimmt…

„Soldiers VS. Werewolfes“ heißt das Making Of auf der Scheibe und das bringt die Handlung auch gut auf den Punkt. Und mehr darf man hier dann auch nicht erwarten, was jetzt aber keinesfalls negativ gemeint ist. Schnörkellos treibt Marschall, welcher auch für das Drehbuch und den Schnitt verantwortlich war, die Handlung voran. Dabei wirkt der Film wie aus den 80gern oder frühen 90gern. Und auch das ist nicht negativ gemeint, denn er kommt im schönsten Sinne herrlich „Oldschool“ daher. Grobkörniges Bild, handgemachte Effekte und überhaupt verzichtet der Regisseur hier auf technische Spielerein wie Zeitlupeneffekte, Schnittgewitter, Jumpscares im Minutentakt oder CGI – Effekte. Somit bekommen wir allerdings auch keine typischen Werwolf Transformationen zu sehen, wie z.b in „American Werewolf“, was laut Marschall mit dem geringen Budget aber auch kaum anständig zu bewerkstelligen wäre.

Überhaupt liegt der Fokus hier eher auf den Soldaten und nicht, wie in anderen Werwolf Filmen auf dem Protagonisten, welcher sich in eben diesen verwandelt. Die Werwölfe bekommen in „Dog Soldiers“ zwar auch eine minimale Backstory spendiert, erfüllen aber ansonsten die einfache Funktion der Feinde der Soldaten. Die Monster sind recht ansehnlich gestaltet. Marschall hat hier ausgebildete Tänzer ins Kostüm gesteckt, damit sie eher graziös und elegant wirken und nicht so breit und muskulös wie z.b. ihre Wolfskollegen aus den „Underworld“ Filmen.

Die Kostüme, sowie die restlichen Effekte wurden von Bob Keen und David Bonneywell gestaltet. Gerade Keen ist bei Horrorfans ein Begriff, so war er u.a. an Filmen wie „Hellraiser“, „Candyman“ oder auch „Event Horizon“ beteiligt. Auch Bonneywell hat ein paar eindrucksvolle Einträge in seiner Vita. So arbeitete er als Make Up Artist z.b. bei „28 Weeks Later“, „Game of Thrones“ und ebenfalls bei „Event Horizon“ mit. Hier waren also echte Könner am Werk und die paar blutigen Gewaltspitzen sehen dann auch dementsprechend überzeugend aus. Die Werwölfe wirken in manchen Einstellungen aber leider etwas unfreiwillig komisch, da sie in ihrem Auftreten fast zu menschlich wirken und die Bewegung wirken hin und wieder etwas merkwürdig. Im Großen und Ganzen kann man aber auch hier zufrieden sein, da sie in ihrem Design eben an klassische Werwölfe erinnern.

Zufrieden waren wohl auch die Darsteller, welche hier mit sichtlicher Spielfreunde und vollem Einsatz am Werke war. So brach sich McKidd beim Militärtraining für den Film eine Rippe und später dann versehentlich die Nase von Pertwee. Der wiederum betrank sich vor einer Szene ordentlich, um diese überzeugender darstellen zu können. Das nennt man dann wohl Method Acting :-D Im restlichen Cast tummeln sich dann noch ein paar weitere Weggefährten von Neil Marschall. Emma Cleasby, die einzige Frau im Film, war später in „Doomsday“ zusehen und Graig Conway, welcher hier im obligatorischen Eröffnungskill ins Gras beißen darf, war ebenfalls in „Doomsday“ dabei, wo er als psychopatischer Anführer einer Kannibalen Horde für Angst und Schrecken sorgte.

Da ist es fast Schade, dass die Charaktere dann trotz des illustren Cast allesamt recht austauschbar und größtenteils schlicht unsympathisch wirken. Ich kann mit solchen „coolen“ und „taffen“ Army Typen eher selten was anfangen und finde die pseudoharten Sprüche sowie das typische Geplänkel untereinander schlicht nervig. Somit waren mir die Figuren hier allesamt recht egal. Lediglich McKidds Charakter, Hundefreund Pvt. Cooper konnte bei mir ein paar Sympathiepunkte sammeln. Pertwee spielt hier den typischen harten Sarge, welcher dann auch die klassische traumatische Erinnerung an einen Kriegseinsatz zum Besten geben darf. Und Cunningham spiel das Arschloch vom Dienst.

Ebenfalls etwas schade finde ich, dass sich das Ganze Szenario dann recht schnell in ein altes Farmhaus verlegt und somit zu einem klassischen Belagerungsszenario wird, welches man so schon oft in Horrorfilmen gesehen hat. Vorher gab es eine spannende Hetzjagd durch den Wald und gerade davon hätte ich gerne mehr gesehen. Denn so fehlt es dem Film in der zweiten Hälfte schlicht an Abwechslung. Wenn die Monster versuchen ins Haus zu kommen ist das zwar alles recht flott und actionreich in Szene gesetzt, aber einer gewissen Eintönigkeit kann der Film trotzdem nicht entgehen.

Fazit: Die Geschichte ist grundsätzlich ziemlich cool, der Film bietet ein paar ordentliche Actionszenen und ordentliche Effekte und ist zudem schön fotografiert. Die eher unsympathischen bis belanglose Charaktere und das 08/15 Belagerungsszenario, zu dem der Streifen letztlich verkommt, ziehen die Bewertung dann leider etwas nach unten.

6/10
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Kommentare

26.05.2021 14:06 Uhr - Draven273
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Hallo Randolph, sorry das ich länger abwesend war. Da lese ich aber wieder etwas schönes von dir. Dog Soldiers habe ich grade am letzten Wochenende mal wieder gesehen. Deine Kritikpunkte kann ich verstehen, in diesem Fall gehe ich nicht ganz so hart mit dem Film ins Gericht. Ich denke ich liege bei einer 7, wobei das ja auch immer das eigene Empfinden ist. Für mich hast du aber alles plausibel und nachvollziehbar erwähnt. Und ne 6 ist doch auch noch gut. Der Schwachpunkt sind wirklich die Charaktere, ansonsten passt es für mich. Tolle Review mein Lieber

26.05.2021 14:33 Uhr - McGuinness
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Leider habe ich diesen bisher immer noch nicht gesehen und das, wo mir doch gerade Marshalls " The Descent - Abgrund des Grauens " (2005) und " Doomsday - Tag der Rache " (2008) ganz ausgezeichnet gefallen 👍🏻

Ansprechende Kritik von dir, welche mir den Film nun wieder auf meiner Liste der zu erledigenden Arbeiten ein ganzes Stück näher gebracht hat 😉

26.05.2021 14:46 Uhr - Intofilms
Exzellente Vorstellung, bravo! Außerdem freut mich, dass ich offensichtlich nicht der Einzige bin, der diesen Film gewiss nicht schlecht, aber eben auch nicht herausragend findet (viele tun das ja). 😉

26.05.2021 16:45 Uhr - Randolph Carter
1x
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Erfahrungspunkte von Randolph Carter 123
@all: vielen Dank fürs Lesen und das Feedback :-)

@Draven: schön wieder von dir zu lesen, willkommen zurück :-) habe auch kurz zwischen einer 6 und 7 hin und her überlegt, aber letztlich blieb ich dann bei 6 Punkten hängen, da die negativen Punkte bei mir dann doch zu stark ins Gewicht fielen.

@McGuiness: Marschall ist schon tatsächlich ein interessanter Filmemacher. Wobei "The Descent" wohl tatsächlich sein bisheriges Meisterwerk darstellt. Auch wenn "Dog Soldiers" bei mir nicht ganz so gut wegkommt, wünsche ich dir trotzdem viel Spaß mit dem Film, wenn er dann mal über deinen Bildschirm flimmert :-)

@Intofilms: Ja, der Film kommt im Allgemeinen eher besser weg und wird von vielen ja auch als Kultfilm gehandelt. Deine Bezeichnug "Nicht schlecht" trifft es aber meiner Meinung nach ganz gut. Oder auch "Ganz nett". Für mehr reicht es bei mir dann auch nicht :-)

27.05.2021 16:25 Uhr - The Machinist
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Den finde ich zum Beispiel (auch des Belagerungs-Settings wegen) richtig geil. Genau wie ''diverse'' andere Filme von Neil Marshall, der mit dem vermurksten ''Hellboy''-Reboot anscheinend irgendwie aus der Spur gefallen ist. ''The Reckoning'' zuletzt war ja auch nicht so das Wahre.
Toll geschrieben.

27.05.2021 18:14 Uhr - Randolph Carter
User-Level von Randolph Carter 3
Erfahrungspunkte von Randolph Carter 123
Danke dir für dein Feedback Machinist :-) So können die Meinungen auseinandergehen. Dir hat das Belagerungs Setting gefallen, ich fand es eher öde. Marschall hat tatsächlich ein paar interessante Filme gedreht, auf "The Reckoning" bin ich sehr gespannt, der müsste morgen im Briefkasten sein :-)

27.05.2021 21:15 Uhr - The Machinist
User-Level von The Machinist 8
Erfahrungspunkte von The Machinist 864
Na dann viel Spaß. Wer weiß, vielleicht ja genau dein Ding.

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