Legion of the Dead
Herstellungsland: | Deutschland (2000) |
Standard-Freigabe: | SPIO/JK geprüft: strafrechtlich unbedenklich |
Genre: | Horror, Komödie, Splatter |
Alternativtitel: | Le6ion of the Dead Undead by Dawn Legion |
Bewertung unserer Besucher: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Note: 5,96 (59 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
William und Luke befinden sich eigentlich nur auf der Durchreise, als sie in der kalifornischen Wüste von einem notorischen Killer entführt werden. Zwar gelingt ihnen die Flucht aus den Händen des Psychopathen, doch als sie im erstbesten Dorf nach Hilfe suchen, geraten die Freunde vom Regen in die Traufe. Hier haben der mysteriöse Blonde Mann und seine Schergen ihre Zelte aufgeschlagen und töten wahllos Menschen, um eine Legion der Toten zu erschaffen. In einem Restaurant verschanzt, beginnen William und Luke ihren Kampf ums Überleben. Doch die Attacke der Zombies ist nicht die letzte blutige Herausforderung, der sie sich stellen müssen... (DVD-Cover VCL)
Nach seinem annehmbaren Blutbad "Premutos" versuchte sich Olaf Ittenbach darin, eine Fun-Splatter-Comedy-Variante zu Robert Rodriguezs und Quentin Tarantinos "From Dusk Till Dawn" umzusetzen, die auf den Namen "Legion of the Dead" hören sollte. In die Nebenrollen mogelte er einzelne richtige Schauspieler, nämlich Christopher Kriesa ("The Dentist", "Hellraiser: Inferno") als den Psychopathen Mike und Matthias Hues ("Dark Angel") als den Leibhaftigen. Durch ihre Beteiligung wird der Kontrast zu den üblichen Verdächtigen des Amateur-Sektors noch schmerzhafter.
"Du bist und bleibst erbärmlich."
Kimberly Liebe wirkt überfordert mit ihren Absatz-Schuhen und einer Rolle, in der sie sich getreu dem Motto "nomen est omen" gleich in den nächstbesten Kneipengast verknallen muss, weil der halt gerade da ist. Im Vergleich zu den Film-Brüdern Michael Carr und Russel Friedenberg geht ihre Arbeit aber zumindest noch als bemühte Darstellung durch. Diese beiden Knallchargen overacten sich einen Wolf, wobei vor allem die Rolle des Luke, der zum Hosenpinkeln animiert und von Geschlechtsorganen als "Pipi" und "Mumu" spricht, unfassbar nervigen Klamauk zu verantworten hat (Humor 7/10). Zwei untote Teufelsdiener in grauen Anzügen, die Seelen für die titelgebende "Legion" sammeln, strapazieren die Geduld mit ihrem stupiden Slapstick mindestens genauso. Das fühlt sich um so anstrengender an, je mehr der unbeholfen episodenhaft geschriebene Erzählstil sich in weit mehr Wiederholungen verliert als es Dramaturgie und Laufzeit gut tut. Ebenso verhält es sich mit den Avancen an das offensichtliche Big-Budget-Vorbild.
"Ich geb' 'n Scheiß drauf, was gerade trendy ist."
Schön wär's. Doch zu offensichtlich ist das äußere Erscheinungsbild der Geena einer Salma Hayek nachempfunden, die vampirische Belagerung im Bar-Finale grob - mit deutlich schlechteren Masken - kopiert und die dort aufspielende Band soundmäßig hautnah an Tito & Tarantula dran, ohne natürlich qualitativ annäherungsfähig zu sein. Selbst die Splattereien überzeugen nicht rundum, bleiben aber drastisch genug, um dort, wo es handwerklich funzt, als Schauwerte durchzugehen (Gewalt 7/10).
Vieles andere bleibt angerissen. Da wäre der Hintergrund eines Rekruten, der mit wenigen Bildern einer rüden Vergewaltigung überrascht (Sex 2/10) und den Eindruck vermittelt, er sei für ein späteres Wiederaufgreifen gedacht. Das stellt sich indes als Trugschluss heraus. Überhaupt haben die mit dem Ziel der Zombie-Armee-Bildung begangenen Morde das Zeug zu sattem Horror (4/10), der jedoch in einer Überdosis von pubertärem Gegrinse untergeht.
Dennoch gilt: Besser schlecht geklaut als gut erfunden! In den Dialogen können bisweilen Spuren von Wortwitz gefunden werden, in den Shootouts manchmal satte Derbheiten, beim Score einige anhörbare Jingles und am Set eine gewisse Abwechslung. Letztere geht indes zu weit, wenn der Außenbereich einer Kneipe kommentarlos von einer glühend heißen Wüste in eine kühle Lagerhallenlandschaft mit Nebelschwaden übergeht, ohne dass dieser Wandel irgendwen verwundert.
Nach alledem ist "Legion of the Dead" eine zwiespältige Angelegenheit (5/10 Punkten). Kleine Erfolge und mittlere Peinlichkeiten halten sich in etwa die Waage. Für einen Amateurstreifen erinnert vieles zu sehr an besser bezahlte Vertreter wie zum Beispiel noch "Ritter der Dämonen", für ein B-Movie sind Storytelling und Aufmachung einfach noch zu billig-schundig. Es bleibt der Eindruck eines Ittenbach-Flicks mit etwas mehr Geld und etwas weniger Blut. Die Dosis lässt sich jenseits ungeprüfter Fassungen noch weiter verringern, weshalb mal wieder Vorsicht geboten ist, sofern noch Interesse besteht.
Kommentare
06.08.2021 07:53 Uhr - sonyericssohn |
|
06.08.2021 08:56 Uhr - Dr. Kinski |
|
07.08.2021 11:48 Uhr - dicker Hund |
|
Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

