Dark Pictures Anthology: Episode 1 - Man of Medan
Herstellungsland: | England (2019) |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 4,80 (5 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Dir steht eine schwierige Reise bevor...
Entdecke "The Dark Pictures", die erste Horror-Anthologie unter den Videospielen! In Man of Medan brechen fünf Freunde zu einem Tauchtrip auf. Ein Sturm zieht auf- und der Ausflug, nimmt im Verlauf des Tages zusehends unheimlichere Ausmaße an. Wer lebt, wer stirbt? Es liegt allein bei dir. (Bandai Namco)
Anmerkung: Mein Review basiert auf der Xbox One Version.
Beim Film erfreuen sich Anthologien im Horrorgenre schon seit Jahrzehnten einer großen Beliebtheit, so das sowohl Klassiker wie Creepshow als auch neuere Vertreter wie ABCs of Death bis heute bei Fans einer großen Beliebtheit erfreuen. Mit der Dark Pictures Anthology wurde der Versuch unternommen, ähnliches im Reich der Videospiele zu versuchen. Dabei sollte eine immer gleichbleibende Figur (der Kurator) ähnlich dem Cryptkeeper in jedem Game den Spieler in verschiedene Gruselgeschichten entführen. Ob dies in dem 2019 erschienenen Reihenerstling Man of Medan gelungen ist will ich im Folgenden zu klären versuchen.
Interessenten sollten sich zuerst darüber bewusst sein, dass es sich hier nicht um einen klassischen Survival Horror Titel wie Resident Evil oder Silent Hills sondern eher um eine Art interaktiven Film handelt. Das Gameplay beschränkt sich dabei zum Großteil auf 3 Punkte: Quick Time Events, Entscheidungen treffen und Abschnitte in denen man direkt die Kontrolle über einen der fünf verfügbaren Charaktere übernimmt. Bei den Quick Time Events handelt es sich größtenteils um das übliche schnelle drücken einer angezeigten Taste (was sich manchmal schon etwas schwierig gestalten kann), zusätzlich gibt es auch ab und an eine Art Rhythm Action Minispiel bei der man passend zum Erscheinen von EKG-Kurven eine bestimmte Taste drücken muss (die zwischendurch wechseln kann). Etwas frustrierend ist dabei, dass man sich vorher nie über die Auswirkungen eines potentiellen Versagens bewusst sein kann: Manchmal passiert praktisch nichts, in anderen Fällen kann ein Fehler zum Tod eines der Protagonisten führen.
Die Entscheidungen zu treffen ist recht simpel, bei Gesprächen besteht jeweils die Auswahl zwischen drei möglichen Antworten/Reaktionen. Diese wirken sich einerseits auf die Beziehung der untereinander aus und schalten verschiedene Charaktereigenschaften frei, können sich aber ähnlich den Quick Time Events aber auch entscheidend auf die Handlung oder sogar das Spielende auswirken.
Zu guter Letzt kann man mehrfach direkt die Kontrolle übernehmen. Da sich kämpferische Zusammentreffen allerdings auf Cutscenes und Quick Time Events beschränken geht es dabei zum Großteil darum durch die Gänge des verlassenen Schiffs zu laufen (leider in einem sehr langsamen Tempo ohne Sprintoption) und mit der Umgebung zu interagieren. So können nützliche Gegenstände, etwa Waffen, entdeckt werden, Dokumente gelesen werden und Geheimnisse aufgedeckt werden. Zusätzlich sind in der Spielwelt Gemälde versteckt, welche wenn man sie sich ansieht Deja Vus freischalten.
Erwähnenswert ist noch, dass es neben dem Singleplayer Modus auch möglich ist, sowohl Online im Co-Op als auch Offline mit bis zu 5 Spielern gemeinsam zu zocken. Außerdem kann mit dem sogenannten Curator’s Cut eine alternative Version der Geschehnisse erlebt werden.
Die zugrundeliegende Geschichte dreht sich um vier Freunde die ein Schiff samt Kapitän anheuern um nach dem Wrack eines im 2. Weltkrieg abgestürzten Flugzeugwracks zu tauchen. Unglücklicherweise wird ihr Boot allerdings von Piraten geentert und sie als Geiseln genommen. Letztlich landen alle auf dem titelgebenden Kriegsschiff, der SS Ourang Medan, welches seit den 1940ern verschollen ist. Schon bald häufen sich unheimliche Ereignisse und es stellt sich die Frage ob es auf dem Schiff spukt oder der Horror aus einer ganz anderen Richtung kommt. Die Story ist, bis auf einige Längen am Anfang, durchaus recht unterhaltsam und spannend geraten und bietet am Ende zudem eine relativ unerwartete Wendung. Cool ist auch der Prolog, welcher die Vorgeschichte des Schiffs zeigt. Durch den großen Einfluss der von den Spielern getroffenen Entscheidungen und der vergleichsweise kurzen Spieldauer (etwa 5 bis 6 Stunden) steigert sich auch der Wiederspielwert. So ist es nicht nur möglich am Ende alle steuerbaren Individuen am Leben zu erhalten oder in ein vorzeitiges Grab zu schicken, es kann sogar schon vor Erreichen des Haupthandlungsortes zu den ersten Toten kommen.
Grafisch würde ich das Gezeigt im oberen Mittelfeld verorten, so sind die Hintergründe ziemlich detailtreu und die Gesichter expressiv, es gibt aber noch Raum nach oben. Für Gorehounds etwas enttäuschend dürfte der relativ geringe Gewaltgrad sein. Neben verstümmelten Leichen und etwas Blut gibt es wenig zu sehen und die brutalsten Tode (etwa eingeschlagener Schädel) spielen sich im Teil Off ab.
Bei den Darstellern dürfte wohl Shawn Ashmore (X-Men, Mother’s Day Remake) der Konrad seine Stimme und sein Gesicht leiht ein Begriff sein. Die weiteren Mimen sind weit weniger bekannt, liefern aber dennoch ordentliche Arbeit.
In Deutschland kam der erste Teil der spielerischen Horroranthologie ungekürzt mit dem 18er Siegel der USK in die Läden.
Insgesamt ist Man of Medan kein Must Play, Horrorfans die sich mit dem Spielprinzip arrangieren können dürfen dank der recht guten Geschichte aber durchaus mal einen Blick riskieren (insbesondere da dies über Game Pass derzeit kostenfrei möglich ist). Ich vergebe 7/10 verschollene Kriegsschiffe.
Zusatzinfos:
Die Geschichte basiert auf den tatsächlichen Ereignissen rund um den holländischen Frachter SS Ourang Medan der in den 1940ern ein Notsignal ausschickte. Ähnlich wie im Spiel wurde die gesamte Besatzung tot und ohne sichtbare Verletzungen von der Rettungsmannschaft gefunden.
Nach erfolgreichem durchspielen werden verschiedene Videos freigeschaltet, darunter eines das sich mit der Geschichte des Anthologiehorrors befasst.
Kommentare
16.12.2021 10:38 Uhr - tp_industries |
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16.12.2021 10:57 Uhr - cecil b |
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Ein sprachliches Review-Urgestein schlägt wieder zu!
Bei Games kann ich nicht mitreden, aber ein Statement musste ich hier und unter FLOWERS hinterlassen. :) |
16.12.2021 11:00 Uhr - Horace Pinker |
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16.12.2021 11:04 Uhr - Horace Pinker |
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16.12.2021 12:40 Uhr - tp_industries |
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16.12.2021 12:50 Uhr - Horace Pinker |
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16.12.2021 13:57 Uhr - tp_industries |
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Danke für die Tipps!
Jep, bin ein Sony Jünger der ersten Generation! ( davor war es SEGA ) :) |
16.12.2021 19:24 Uhr - cecil b |
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Horace Pinker: Das wäre natürlich cool. Du hast wesentlich was zu diesem Bereich beigetragen. :)
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