Resident Evil: Welcome to Raccoon City
Herstellungsland: | Deutschland, Kanada (2021) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Action, Horror, Science-Fiction |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,66 (23 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Claire Redfield kehrt nach Raccoon City zurück, um ihren Bruder Chris zu suchen und eine Verschwörung rund um die dort ansässige Umbrella Corporation aufzuklären. Dummerweise verwandeln sich dank des dort freigesetzten T-Virus aber ein Großteil der Bewohner in blutgierige Bestien, so dass Claire gemeinsam mit einigen anderen nicht Infizierten um ihr Überleben zu kämpfen. ()
Die Resident Evil Reihe gehört wohl zu den populärsten Vertretern des Survival Horror Genres und umfasst neben der bisher 10-teiligen Hauptreihe auch etliche Spin-Offs und Remakes. Auch in der Filmwelt hat das Franchise sowohl in Form von Spiel- als auch Animationsfilmen bereits mehrere Ableger hervorgebracht. 2021 kam schließlich mit dem Reboot Resident Evil: Welcome to Raccoon City der neueste Vertreter des Franchises in die Lichtspielhäuser. Für Drehbuch und Regie zeichnete sich dabei Johannes Roberts (47 Meters, The Strangers: Prey at Night) verantwortlich. Im Vorfeld wurde dabei angekündigt, dass man sich (anders als Andersons Verfilmungen) eng an der Geschichte der Spiele, insbesondere der ersten beiden Teile, halten wolle. Ob dies dann tatsächlich der Fall war und ob sich eine Sichtung lohnt werde ich im Folgenden zu klären versuche. Kurz zur Story: Claire Redfield kehrt nach Raccoon City zurück, um ihren Bruder Chris zu suchen und eine Verschwörung rund um die dort ansässige Umbrella Corporation aufzuklären. Dummerweise verwandeln sich dank des dort freigesetzten T-Virus aber ein Großteil der Bewohner in blutgierige Bestien, so dass Claire gemeinsam mit einigen anderen nicht Infizierten um ihr Überleben zu kämpfen.
Kommen wir zuerst zum positiven: Kenner der Spielereihe können sehr viele Easter Eggs entdecken. Dies geht von direkten Zitaten (Stichwort Jill Sandwich und Itchy Tasty), über 1:1 nachgestellte Momente aus den Spielen wie den Auftritt des ersten Zombies in der Villa oder dem unweigerlichen Auftauchen eines Raketenwerfers im Finalkampf bis zum Nachbau bekannter Locations wie der Spencer Villa oder der RPD-Polizei Station. Außerdem bekommen Zuschauer einen recht spielgetreuen Licker, eine halbwegs akzeptable Umsetzung des G-Virus infizierten William Birkin und einige akzeptabel in Szene gesetzter Actionszenen präsentiert. Leider war es das dann aber schon an positiven Punkten. Was die Nähe an die Spiele angeht versagt Roberts ansonsten nämlich fast auf ganzer Linie, angefangen bei den Charakteren. Diese sind schon rein optisch bis auf wenige Ausnahmen, nämlich Kaya Scodelario (Crawl) als Claire, Neal McDonough (Minority Report) als William Birkin und mit etwas Augenzudrücken vielleicht noch Donal Logue (Blade) als Chief Irons, absolut fehlbesetzt. Schauspielerisch bleibt wenig überraschend auch keiner der Akteure langfristig in Erinnerung (am ehesten sticht noch McDonough als fieser Wissenschaftler heraus), wobei es aber immerhin keine Totalausfälle zu verbuchen gibt. . Weitaus schlimmer ist aber, wie teils die Hintergrundgeschichten einiger Figuren radikal abgeändert wurden. Leon Kennedy, einer der fähigsten und beliebtesten Helden der gesamten Reihe, ist hier ein unfähiger Idiot der kaum mit einer Waffe umzugehen weiß und während seiner Ausbildung seinem eigenen Partner in den Hintern geschossen hat (teils könnte man denken er stamme aus einem Police Academy Film). Albert Wesker ist nicht mehr der Ränke schmiedende Oberschurke, sondern lediglich ein einfacher Polizist der Bestechungsgelder angenommen hat und kaum als Antagonist bezeichnet werden kann. Chris und Claire wurden hier von Dr. Birkin im Waisenhaus großgezogen, in den Spielen kannten sie ihn kaum. Lisa Trevor, im Remake von RE1 eine tragische Figur und gleichzeitig ein unsterbliches aggressives Monster, ist hier auf einmal Claires BFF und rettet ihr mehrfach das Leben. Die Liste könnte hier noch beliebig fortgesetzt werden. Nicht vergessen werden darf auch, dass Fan Lieblinge aus den ersten beiden Games wie Barry Burton oder Rebecca Chambers gleich komplett gestrichen wurden.
Selbiges setzt sich auch ganz allgemein bei der Geschichte fort, bei der einige fragwürdige Entscheidungen getroffen werden. Ich fand es etwa recht unverständlich warum man es für eine gute Idee hielt Raccoon City als eine Art kaum noch bewohnte Geisterstadt in Szene zu setzen, insbesondere da so die Herkunft der später zu sehenden Zombie Horden etwas fragwürdig erscheint.
SPOILER Auch wie die Stadt am Ende zerstört wird ist recht unverständlich. Während sowohl in den Spielen als auch in Resident Evil Apocalypse eine Atombombe genutzt wird, scheint hier einfach alles ohne Klärung der Ursache von selbst zusammenzufallen. SPOILER ENDE
Besonders enttäuscht war ich allerdings vom verschwendeten Potential in puncto der gezeigten BOWs. Nicht nur wurde auf Ikonen wie Mr. X und Nemesis verzichtet, auch die Chance eine der vielen anderen coolen Kreaturen erstmalig in einem Film darzustellen (ich persönlich hätte etwa sehr gerne mal einen Hunter außerhalb der Spiele erblickt) wurde verpasst. Erschwerend hinzu kommt das von den inkludierten Monstern nur der Licker komplett überzeugen konnte und das auch nur in einer einzelnen recht kurzen Szene. G-Birkin sieht zwar nicht ganz aus wie aus der Vorlage bekannt, ist aber noch erkennbar und ekelig und bedrohlich genug umgesetzt. Ganz anders bei den Zombie Hunden: Wurden diese bei Anderson (zumindest in den ersten drei Teilen) wenigstens noch von mit Make-Up bedeckten echten Hunden verkörpert, gibt es dieses Mal nur eine hässliche und unglaubwürdig animierte CGI Kreatur zu sehen. Auch das Zombie Make-Up wurde in meinen Augen ziemlich vergeigt, sehen die Infizierten weniger wie wandelnde Tote und mehr wie Strahlungsopfer aus.
Gorehounds gehen zum Großteil auch leer aus, da neben einigen Blutspritzern aus dem Rechenknecht nicht viel nennenswertes zu verbuchen ist und viele Resultate der Angriffe der T-Virus Infizierten sogar in den Offscreen verbannt werden. Ansonsten schwanken die Actionszenen auch zwischen relativ spannend und kompetent inszeniert (Lickerszene, Kampf gegen Birkin) bis amateurhaft und kaum verfolgbar (etwa viel zu dunkles Duell Chris gegen Zombies in der Villa).
Bisher hatte der filmische RE Output noch nie Probleme mit der FSK und das ändert sich auch nicht mit dem Reboot, dieses erhielt in unzensierter Form das FSK 16 Siegel.
Resident Evil Fans können dank dem enttäuschenden Resultat getrost auf diese Rückkehr nach Raccoon City verzichten und auch auf Horrorfreunde ohne Vorwissen bezüglich dieser Reihe wartet hier definitiv kein Must See. Zwar nicht der schwächste RE Film (diese „Ehre“ gebührt immer noch The Final Chapter) aber das hat in diesem Zusammenhang nicht viel zu heißen. Ich vergebe 4 von 10 T-Virus Zombies.
Zusatzinfos: In einem von Claire gefundenen Video sind die Zwillinge Alfred und Alexia Ashford zu sehen. Dies könnte darauf hindeuten, dass ein zukünftiger Teil die Handlung von Code Veronica adaptieren wird.
In einer Post Credit Szene ist Series Regular Ada Wong zu sehen, die hier als Auftraggeberin Weskers in Erscheinung tritt.
Kommentare
19.12.2021 08:53 Uhr - dicker Hund |
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Oh je, wie zu befürchten war...
Danke für die Vorwarnung. |
19.12.2021 11:06 Uhr - leichenwurm |
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19.12.2021 11:29 Uhr - sonyericssohn |
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19.12.2021 12:32 Uhr - Horace Pinker |
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